Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.Früchte zu tragen. Um aber die Nahrung dem Noch möchte hierbey dieses zu erinnern seyn, außer
Fruͤchte zu tragen. Um aber die Nahrung dem Noch moͤchte hierbey dieſes zu erinnern ſeyn, außer
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0126" n="114"/> Fruͤchte zu tragen. Um aber die Nahrung dem<lb/> Mooſe hinreichend zu geben, die er dazu haben<lb/> muß, ſo bedienet man ſich dazu eines ſo genannten<lb/> Guſſes, das iſt eine Lauge von wohl verfaulten<lb/> Hornſpaͤnen, Schaaf- Kuh- oder auch Tauben-<lb/> und Huͤhnermiſte, wie ihn etwa die Gaͤrtner den<lb/> Orangebaͤumen ſonſt zu geben pflegen. Dieſe Lau-<lb/> ge muß ſehr verduͤnnet, und uͤberaus maͤßig ge-<lb/> braucht werden, und ſo oft man ſie noͤthig findet, mit<lb/> dem Waſſer, jedoch einen ſehr geringen Zuſatz gemiſcht<lb/> werden. Außer einem ſolchen Zuſatze, und einem<lb/> fleißigen Verſetzen, richtet man wenig aus, als daß<lb/> man ſolche Gewaͤchſe zwar bey einer geringen Kraft,<lb/> beym Leben, aber auch in einer beſtaͤndigen Un-<lb/> fruchtbarkeit erhaͤlt, da das bloße Waſſer, zu einer<lb/> vollſtaͤndigen Entwickelung bey den meiſten Erdge-<lb/> waͤchſen bis zur ganz vollkommnen reifen Frucht,<lb/> nicht hinreichend ſeyn will. Man muß deshalb<lb/> den ſo oft falſchverſtandenen und uͤbel angebrachten<lb/> Satz von dem Wachsthume der Blumenzwiebeln<lb/> auf dem Waſſer hierher mit Gewalt nicht ziehen.<lb/> Viele andere Gewaͤchſe haben dieſe Unterhaltungs-<lb/> art, wie ſie hier angewendet wird, nicht noͤthig.</p><lb/> <p>Noch moͤchte hierbey dieſes zu erinnern ſeyn,<lb/> daß die Gewaͤchſe in dem Mooſe, entweder zu keiner<lb/> ganz außerordentlichen Jahreszeit, oder wenigſtens<lb/> mit vieler Behutſamkeit, in Wachsthum gebracht<lb/> werden ſollen, als die ihnen die natuͤrlichſte iſt,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">außer</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0126]
Fruͤchte zu tragen. Um aber die Nahrung dem
Mooſe hinreichend zu geben, die er dazu haben
muß, ſo bedienet man ſich dazu eines ſo genannten
Guſſes, das iſt eine Lauge von wohl verfaulten
Hornſpaͤnen, Schaaf- Kuh- oder auch Tauben-
und Huͤhnermiſte, wie ihn etwa die Gaͤrtner den
Orangebaͤumen ſonſt zu geben pflegen. Dieſe Lau-
ge muß ſehr verduͤnnet, und uͤberaus maͤßig ge-
braucht werden, und ſo oft man ſie noͤthig findet, mit
dem Waſſer, jedoch einen ſehr geringen Zuſatz gemiſcht
werden. Außer einem ſolchen Zuſatze, und einem
fleißigen Verſetzen, richtet man wenig aus, als daß
man ſolche Gewaͤchſe zwar bey einer geringen Kraft,
beym Leben, aber auch in einer beſtaͤndigen Un-
fruchtbarkeit erhaͤlt, da das bloße Waſſer, zu einer
vollſtaͤndigen Entwickelung bey den meiſten Erdge-
waͤchſen bis zur ganz vollkommnen reifen Frucht,
nicht hinreichend ſeyn will. Man muß deshalb
den ſo oft falſchverſtandenen und uͤbel angebrachten
Satz von dem Wachsthume der Blumenzwiebeln
auf dem Waſſer hierher mit Gewalt nicht ziehen.
Viele andere Gewaͤchſe haben dieſe Unterhaltungs-
art, wie ſie hier angewendet wird, nicht noͤthig.
Noch moͤchte hierbey dieſes zu erinnern ſeyn,
daß die Gewaͤchſe in dem Mooſe, entweder zu keiner
ganz außerordentlichen Jahreszeit, oder wenigſtens
mit vieler Behutſamkeit, in Wachsthum gebracht
werden ſollen, als die ihnen die natuͤrlichſte iſt,
außer
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