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Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.

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Ander Theil.
trum so wol im trucknen als nassen wege/ jener so allein durch das Flammen-fewer von
Holtz geschicht/ viel vorzuziehen/ nicht allein darumb/ weilen dasselbe viel ehender oder
geschwinder zugehet/ sondern auch besser vnd beständiger figirt. Dann so man ein Ar-
senicum,
Kobolt oder ander flüchtig Mineral allein durchs gemeyne Fewer wolte be-
ständig machen/ wie viel zeit würde darzu gehören/ vielleicht wol etliche Monaten/ wo
nicht ein gantzes oder halbes Jahr aufs wenigste/ welches man aber hergegen per Ni-
trum
in einem oder 2. Tagen verrichten kan/ dann so das flüchtig Mineral nur mit dem
Nitro vermischet vnd verpüffet/ abgesüst/ wieder mit frischem Nitro zu 2. oder 3. mah-
len verpüffet wird/ es hernach ein starckes schmeltz-fewer genugsam außstehen kan/ oder
so das Mineral nur in einem starcken aqua-forti solvirt, vnd das aqua-fort davon
abstrahirt wird/ es alsobalden fix vnd Fewer beständig ist. Eine solche grosse krafft ste-
cket in dem Salpeter verborgen/ welches die alten Philosophi wol gewust/ vnd dero-
halben gesagt/ daß man zur fixation der flüchtigen Mineralien das allerstärckste Fewer
gebrauchen müsse/ welches allein in dem Nitro verborgen/ vnd sonsten nirgends zu fin-
den ist. Das Centralische Fewer ist den flüchtigen Mineralien vnd geringen Metallen
zu zeitlich entgangen/ vnd hat dieselbe vnzeitig verlassen/ welche dann durch vnser Fewer
vollends können gezeitiget vnd figirt werden/ so wol durch das gemeyne Holtz fewer/
als auch durch den Salpeter. Hiermit vermeyne ich genug bewiesen zu haben daß der
Salpeter so wol im trucknen als nassen wege die Mineralien vnd Metallen figire,
welches kein Verständiger wiederlegen kan. Weiters kan ich auch dieses nicht ver-
schweigen daß der Salpeter auch flüchtig mache/ nicht allein die vnzeitige Mineralien/
sondern auch die fixe Metallen/ also daß sich dieselbe gantz vnd gar ohne die feces welche
schwärtzlich zurück bleiben/ einen gemeynen Schwefel oder Mercurio gleich/ auf sub-
limiren oder distilliren lassen. Nun kan ein jedweder verständiger leichtlich erachten
was für gutes durch eine solche distillation der Metallen zu hoffen. Dann weilen alle
dinge durch die distillation (wie bekant genug ist) aufs höchste gereinigt werden/ so kan
man ja leichtlich sein rechnung machen/ wann man von den vnreinen Metallen das rei-
nere theil von dem vnreinen scheyden kan was man erlanget. Ein mehrers allhier nicht/
weilen von solcher distillation oder reinigung der Metallen allbereyten in dem dritten
Theil meiner Pharmacopaeae Spagiricae außführlich gehandelt/ daselbsten klärlich be-
wiesen/ daß ein jedweder vnvolkommene Metall/ wann es distilliret wird/ ein flüchti-
ges Gold gibet/ vnd das solches flüchtige Gold gleichsam ohne mühe vnd kosten par-
ticulariter,
(vnd vielleicht auch universaliter) welches letztere ich zwar nicht versucht/
Corporalisch zu machen sey; dahin ich den begierigen Leser der grossen Hermetischen
geheimnissen vnd wahren Philosophischen Arcanen wil gewiesen haben. Auf daß
man aber den vnterscheyd der figirung oder concentrirung der flüchtigen Minera-
lien/ wie auch vnvollkommenen Metallen recht vernehme/ vnd begreiffen möge/ wie-
viel geschwinder vnd leichter solche durch das Nitrum, als durch das gemeyne Fewer
geschehe/ dient ein Proceß zum Exempel hieher zu setzen/ darauß dann genugsam abzu-

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Ander Theil.
trum ſo wol im trucknen als naſſen wege/ jener ſo allein durch das Flammen-fewer von
Holtz geſchicht/ viel vorzuziehen/ nicht allein darumb/ weilen daſſelbe viel ehender oder
geſchwinder zugehet/ ſondern auch beſſer vnd beſtaͤndiger figirt. Dann ſo man ein Ar-
ſenicum,
Kobolt oder ander fluͤchtig Mineral allein durchs gemeyne Fewer wolte be-
ſtaͤndig machen/ wie viel zeit wuͤrde darzu gehoͤren/ vielleicht wol etliche Monaten/ wo
nicht ein gantzes oder halbes Jahr aufs wenigſte/ welches man aber hergegen per Ni-
trum
in einem oder 2. Tagen verꝛichten kan/ dann ſo das fluͤchtig Mineral nur mit dem
Nitro vermiſchet vnd verpuͤffet/ abgeſuͤſt/ wieder mit friſchem Nitro zu 2. oder 3. mah-
len verpuͤffet wird/ es hernach ein ſtarckes ſchmeltz-fewer genugſam außſtehen kan/ oder
ſo das Mineral nur in einem ſtarcken aqua-forti ſolvirt, vnd das aqua-fort davon
abſtrahirt wird/ es alſobalden fix vnd Fewer beſtaͤndig iſt. Eine ſolche groſſe krafft ſte-
cket in dem Salpeter verborgen/ welches die alten Philoſophi wol gewuſt/ vnd dero-
halben geſagt/ daß man zur fixation der fluͤchtigen Mineralien das allerſtaͤrckſte Fewer
gebrauchen muͤſſe/ welches allein in dem Nitro verborgen/ vnd ſonſten nirgends zu fin-
den iſt. Das Centraliſche Fewer iſt den fluͤchtigen Mineralien vnd geringen Metallen
zu zeitlich entgangen/ vnd hat dieſelbe vnzeitig verlaſſen/ welche dann durch vnſer Fewer
vollends koͤnnen gezeitiget vnd figirt werden/ ſo wol durch das gemeyne Holtz fewer/
als auch durch den Salpeter. Hiermit vermeyne ich genug bewieſen zu haben daß der
Salpeter ſo wol im trucknen als naſſen wege die Mineralien vnd Metallen figire,
welches kein Verſtaͤndiger wiederlegen kan. Weiters kan ich auch dieſes nicht ver-
ſchweigen daß der Salpeter auch fluͤchtig mache/ nicht allein die vnzeitige Mineralien/
ſondern auch die fixe Metallen/ alſo daß ſich dieſelbe gantz vnd gar ohne die feces welche
ſchwaͤrtzlich zuruͤck bleiben/ einen gemeynen Schwefel oder Mercurio gleich/ auf ſub-
limiren oder diſtilliren laſſen. Nun kan ein jedweder verſtaͤndiger leichtlich erachten
was fuͤr gutes durch eine ſolche diſtillation der Metallen zu hoffen. Dann weilen alle
dinge durch die diſtillation (wie bekant genug iſt) aufs hoͤchſte gereinigt werden/ ſo kan
man ja leichtlich ſein rechnung machen/ wann man von den vnreinen Metallen das rei-
nere theil von dem vnreinen ſcheyden kan was man erlanget. Ein mehrers allhier nicht/
weilen von ſolcher diſtillation oder reinigung der Metallen allbereyten in dem dritten
Theil meiner Pharmacopææ Spagiricæ außfuͤhrlich gehandelt/ daſelbſten klaͤrlich be-
wieſen/ daß ein jedweder vnvolkommene Metall/ wann es diſtilliret wird/ ein fluͤchti-
ges Gold gibet/ vnd das ſolches fluͤchtige Gold gleichſam ohne muͤhe vnd koſten par-
ticulariter,
(vnd vielleicht auch univerſaliter) welches letztere ich zwar nicht verſucht/
Corporaliſch zu machen ſey; dahin ich den begierigen Leſer der groſſen Hermetiſchen
geheimniſſen vnd wahren Philoſophiſchen Arcanen wil gewieſen haben. Auf daß
man aber den vnterſcheyd der figirung oder concentrirung der fluͤchtigen Minera-
lien/ wie auch vnvollkommenen Metallen recht vernehme/ vnd begreiffen moͤge/ wie-
viel geſchwinder vnd leichter ſolche durch das Nitrum, als durch das gemeyne Fewer
geſchehe/ dient ein Proceß zum Exempel hieher zu ſetzen/ darauß dann genugſam abzu-

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[411/0431] Ander Theil. trum ſo wol im trucknen als naſſen wege/ jener ſo allein durch das Flammen-fewer von Holtz geſchicht/ viel vorzuziehen/ nicht allein darumb/ weilen daſſelbe viel ehender oder geſchwinder zugehet/ ſondern auch beſſer vnd beſtaͤndiger figirt. Dann ſo man ein Ar- ſenicum, Kobolt oder ander fluͤchtig Mineral allein durchs gemeyne Fewer wolte be- ſtaͤndig machen/ wie viel zeit wuͤrde darzu gehoͤren/ vielleicht wol etliche Monaten/ wo nicht ein gantzes oder halbes Jahr aufs wenigſte/ welches man aber hergegen per Ni- trum in einem oder 2. Tagen verꝛichten kan/ dann ſo das fluͤchtig Mineral nur mit dem Nitro vermiſchet vnd verpuͤffet/ abgeſuͤſt/ wieder mit friſchem Nitro zu 2. oder 3. mah- len verpuͤffet wird/ es hernach ein ſtarckes ſchmeltz-fewer genugſam außſtehen kan/ oder ſo das Mineral nur in einem ſtarcken aqua-forti ſolvirt, vnd das aqua-fort davon abſtrahirt wird/ es alſobalden fix vnd Fewer beſtaͤndig iſt. Eine ſolche groſſe krafft ſte- cket in dem Salpeter verborgen/ welches die alten Philoſophi wol gewuſt/ vnd dero- halben geſagt/ daß man zur fixation der fluͤchtigen Mineralien das allerſtaͤrckſte Fewer gebrauchen muͤſſe/ welches allein in dem Nitro verborgen/ vnd ſonſten nirgends zu fin- den iſt. Das Centraliſche Fewer iſt den fluͤchtigen Mineralien vnd geringen Metallen zu zeitlich entgangen/ vnd hat dieſelbe vnzeitig verlaſſen/ welche dann durch vnſer Fewer vollends koͤnnen gezeitiget vnd figirt werden/ ſo wol durch das gemeyne Holtz fewer/ als auch durch den Salpeter. Hiermit vermeyne ich genug bewieſen zu haben daß der Salpeter ſo wol im trucknen als naſſen wege die Mineralien vnd Metallen figire, welches kein Verſtaͤndiger wiederlegen kan. Weiters kan ich auch dieſes nicht ver- ſchweigen daß der Salpeter auch fluͤchtig mache/ nicht allein die vnzeitige Mineralien/ ſondern auch die fixe Metallen/ alſo daß ſich dieſelbe gantz vnd gar ohne die feces welche ſchwaͤrtzlich zuruͤck bleiben/ einen gemeynen Schwefel oder Mercurio gleich/ auf ſub- limiren oder diſtilliren laſſen. Nun kan ein jedweder verſtaͤndiger leichtlich erachten was fuͤr gutes durch eine ſolche diſtillation der Metallen zu hoffen. Dann weilen alle dinge durch die diſtillation (wie bekant genug iſt) aufs hoͤchſte gereinigt werden/ ſo kan man ja leichtlich ſein rechnung machen/ wann man von den vnreinen Metallen das rei- nere theil von dem vnreinen ſcheyden kan was man erlanget. Ein mehrers allhier nicht/ weilen von ſolcher diſtillation oder reinigung der Metallen allbereyten in dem dritten Theil meiner Pharmacopææ Spagiricæ außfuͤhrlich gehandelt/ daſelbſten klaͤrlich be- wieſen/ daß ein jedweder vnvolkommene Metall/ wann es diſtilliret wird/ ein fluͤchti- ges Gold gibet/ vnd das ſolches fluͤchtige Gold gleichſam ohne muͤhe vnd koſten par- ticulariter, (vnd vielleicht auch univerſaliter) welches letztere ich zwar nicht verſucht/ Corporaliſch zu machen ſey; dahin ich den begierigen Leſer der groſſen Hermetiſchen geheimniſſen vnd wahren Philoſophiſchen Arcanen wil gewieſen haben. Auf daß man aber den vnterſcheyd der figirung oder concentrirung der fluͤchtigen Minera- lien/ wie auch vnvollkommenen Metallen recht vernehme/ vnd begreiffen moͤge/ wie- viel geſchwinder vnd leichter ſolche durch das Nitrum, als durch das gemeyne Fewer geſchehe/ dient ein Proceß zum Exempel hieher zu ſetzen/ darauß dann genugſam abzu- neh- F f f ij

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/431>, abgerufen am 17.05.2024.