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Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.

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Außgesetzte Aphorismi
kan solchte tüng nur etliche Jahren wehren/ das erste Jahr ist sie am kräfftigsten/ das
ander schon geringer/ das dritte noch geringer/ vnd so fort an.
193. So aber die Düngung durch Animalien geschicht/ als Beiner/ Hörner/
Klawen/ Wollen/ Haut/ Haar vnd Fleisch der Thier/ so kan sie noch einmal so lange
wehren vnd gegen halten als die Vegetabilische/ welches niemand wiederreden wird.
194. Vnd so man die Vegetabilien als Korn/ Wein/ vnd alles Kraut vnd gras
mit Mineralien als einem Sulphurischem Saltz/ Dünget/ so bleibet solche Düng gern
3. oder 4. mahl länger als die Vegetabilische oder Animalische; welches/ obwohlen es
noch zur zeit bey dem gemeynen Mann vnbekant/ auch bey den Alten Philosophis vmb
gewisser vrsachen willen allzeit in höchster geheimb gehalten worden; dannoch bey die-
sen letzten Zeiten/ vnd grundsuppen der bösen Welt/ (darinn alle heimlichkeiten offen-
bahr werden sollen) mit der zeit vollends herauß kommen vnd bekant werden wird.
195. Die Mineralische fettigkeit ist der Erden fruchtbarer als die Vegetabilische.
196. Alle wachsende dinge sind an denen orthen/ da etwan die Erden mit Berg-
wachs/ Steinkohlen/ oder dergleichen Fettigkeit impraegnirt ist/ sehr wolgeschmackt/ vnd
kräfftig.
197. In gantz Deutschland ist kein wolgeschmackter Fleisch der Thier als vmb
Lüttig/ da der grund allenthalben voll Bergwachs/ Steinkohlen/ oder dergleichen Mi-
neralischen fettigkeiten erfüllet/ zufinden.
198. Von solcher Fettigkeit hat das Gras seine nahrung/ vnd wird also durch
das Gras dem Vihe beygebracht.
199. Die eynfache Mineralische kräfften seynd doppelte Vegetabilische kräfften.
200. Die Vegetabilische aber in die weite zerstrewte Mineralische kräfften.
201. Gleich wie nun die Animalia den Vegetabilien in kräfften vorgehen.
202. Also gehen auch die Mineralien den Animalien vnd Vegetabilien vor.
203. Dann bey den Mineralien aller Vegetabilien lieblicher geruch/ anmütiger
geschmack/ vnd alle farben vollkomblich zu finden.
204. Wie dann solche Farben/ Geruch/ Gschmack/ vnd Tugenden/ realiter
darauß zu bringen/ vnd ad oculum zu demonstriren/ wann man allein solche Magne-
ten leget/ welche attrahiren/ vnd das verborgene sichtbar machen.
205. Nach deme der Magnet ist/ nach deme zieht er auch an sich/ vnd nur seines
gleichen/ vnd sonsten nichts anders.
206. Wann ein Mensch oder ein ander Animale, von dergleichen Vegetabi-
lien/ (welche auß dem Sale Sulphurato gewachsen) sich nehret/ oder speiset/ wachset/ zu-
nimbt/ vnd sich verm ehret; warumb solte dann gedachtes Sal Sulphuratum, davon sich
die Vegetabilien vnd Animalien nehren vnd vermehren/ nicht auch seines gleichen/ die
Metallen vermehren vnd verbessern/ oder jhnen eine Medicina Universalis, (wie den
Vegetabilien vnd Animalien) seyn können?
207. Kan ein Minerale (als dieses Sal Sulphuratum) zu einem Vegetabile, vnd
Anima-
Außgeſetzte Aphoriſmi
kan ſolchte tuͤng nur etliche Jahren wehren/ das erſte Jahr iſt ſie am kraͤfftigſten/ das
ander ſchon geringer/ das dritte noch geringer/ vnd ſo fort an.
193. So aber die Duͤngung durch Animalien geſchicht/ als Beiner/ Hoͤrner/
Klawen/ Wollen/ Haut/ Haar vnd Fleiſch der Thier/ ſo kan ſie noch einmal ſo lange
wehren vnd gegen halten als die Vegetabiliſche/ welches niemand wiederꝛeden wird.
194. Vnd ſo man die Vegetabilien als Korn/ Wein/ vnd alles Kraut vnd gras
mit Mineralien als einem Sulphuriſchem Saltz/ Duͤnget/ ſo bleibet ſolche Duͤng gern
3. oder 4. mahl laͤnger als die Vegetabiliſche oder Animaliſche; welches/ obwohlen es
noch zur zeit bey dem gemeynen Mann vnbekant/ auch bey den Alten Philoſophis vmb
gewiſſer vrſachen willen allzeit in hoͤchſter geheimb gehalten worden; dannoch bey die-
ſen letzten Zeiten/ vnd grundſuppen der boͤſen Welt/ (darinn alle heimlichkeiten offen-
bahr werden ſollen) mit der zeit vollends herauß kommen vnd bekant werden wird.
195. Die Mineraliſche fettigkeit iſt der Erden fruchtbarer als die Vegetabiliſche.
196. Alle wachſende dinge ſind an denen orthen/ da etwan die Erden mit Berg-
wachs/ Steinkohlen/ oder dergleichen Fettigkeit imprægnirt iſt/ ſehr wolgeſchmackt/ vnd
kraͤfftig.
197. In gantz Deutſchland iſt kein wolgeſchmackter Fleiſch der Thier als vmb
Luͤttig/ da der grund allenthalben voll Bergwachs/ Steinkohlen/ oder dergleichen Mi-
neraliſchen fettigkeiten erfuͤllet/ zufinden.
198. Von ſolcher Fettigkeit hat das Gras ſeine nahrung/ vnd wird alſo durch
das Gras dem Vihe beygebracht.
199. Die eynfache Mineraliſche kraͤfften ſeynd doppelte Vegetabiliſche kraͤfften.
200. Die Vegetabiliſche aber in die weite zerſtrewte Mineraliſche kraͤfften.
201. Gleich wie nun die Animalia den Vegetabilien in kraͤfften vorgehen.
202. Alſo gehen auch die Mineralien den Animalien vnd Vegetabilien vor.
203. Dann bey den Mineralien aller Vegetabilien lieblicher geruch/ anmuͤtiger
geſchmack/ vnd alle farben vollkomblich zu finden.
204. Wie dann ſolche Farben/ Geruch/ Gſchmack/ vnd Tugenden/ realiter
darauß zu bringen/ vnd ad oculum zu demonſtriren/ wann man allein ſolche Magne-
ten leget/ welche attrahiren/ vnd das verborgene ſichtbar machen.
205. Nach deme der Magnet iſt/ nach deme zieht er auch an ſich/ vnd nur ſeines
gleichen/ vnd ſonſten nichts anders.
206. Wann ein Menſch oder ein ander Animale, von dergleichen Vegetabi-
lien/ (welche auß dem Sale Sulphurato gewachſen) ſich nehret/ oder ſpeiſet/ wachſet/ zu-
nimbt/ vnd ſich verm ehret; warumb ſolte dann gedachtes Sal Sulphuratum, davon ſich
die Vegetabilien vnd Animalien nehren vnd vermehren/ nicht auch ſeines gleichen/ die
Metallen vermehren vnd verbeſſern/ oder jhnen eine Medicina Univerſalis, (wie den
Vegetabilien vnd Animalien) ſeyn koͤnnen?
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Anima-
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[308/0328] Außgeſetzte Aphoriſmi kan ſolchte tuͤng nur etliche Jahren wehren/ das erſte Jahr iſt ſie am kraͤfftigſten/ das ander ſchon geringer/ das dritte noch geringer/ vnd ſo fort an. 193. So aber die Duͤngung durch Animalien geſchicht/ als Beiner/ Hoͤrner/ Klawen/ Wollen/ Haut/ Haar vnd Fleiſch der Thier/ ſo kan ſie noch einmal ſo lange wehren vnd gegen halten als die Vegetabiliſche/ welches niemand wiederꝛeden wird. 194. Vnd ſo man die Vegetabilien als Korn/ Wein/ vnd alles Kraut vnd gras mit Mineralien als einem Sulphuriſchem Saltz/ Duͤnget/ ſo bleibet ſolche Duͤng gern 3. oder 4. mahl laͤnger als die Vegetabiliſche oder Animaliſche; welches/ obwohlen es noch zur zeit bey dem gemeynen Mann vnbekant/ auch bey den Alten Philoſophis vmb gewiſſer vrſachen willen allzeit in hoͤchſter geheimb gehalten worden; dannoch bey die- ſen letzten Zeiten/ vnd grundſuppen der boͤſen Welt/ (darinn alle heimlichkeiten offen- bahr werden ſollen) mit der zeit vollends herauß kommen vnd bekant werden wird. 195. Die Mineraliſche fettigkeit iſt der Erden fruchtbarer als die Vegetabiliſche. 196. Alle wachſende dinge ſind an denen orthen/ da etwan die Erden mit Berg- wachs/ Steinkohlen/ oder dergleichen Fettigkeit imprægnirt iſt/ ſehr wolgeſchmackt/ vnd kraͤfftig. 197. In gantz Deutſchland iſt kein wolgeſchmackter Fleiſch der Thier als vmb Luͤttig/ da der grund allenthalben voll Bergwachs/ Steinkohlen/ oder dergleichen Mi- neraliſchen fettigkeiten erfuͤllet/ zufinden. 198. Von ſolcher Fettigkeit hat das Gras ſeine nahrung/ vnd wird alſo durch das Gras dem Vihe beygebracht. 199. Die eynfache Mineraliſche kraͤfften ſeynd doppelte Vegetabiliſche kraͤfften. 200. Die Vegetabiliſche aber in die weite zerſtrewte Mineraliſche kraͤfften. 201. Gleich wie nun die Animalia den Vegetabilien in kraͤfften vorgehen. 202. Alſo gehen auch die Mineralien den Animalien vnd Vegetabilien vor. 203. Dann bey den Mineralien aller Vegetabilien lieblicher geruch/ anmuͤtiger geſchmack/ vnd alle farben vollkomblich zu finden. 204. Wie dann ſolche Farben/ Geruch/ Gſchmack/ vnd Tugenden/ realiter darauß zu bringen/ vnd ad oculum zu demonſtriren/ wann man allein ſolche Magne- ten leget/ welche attrahiren/ vnd das verborgene ſichtbar machen. 205. Nach deme der Magnet iſt/ nach deme zieht er auch an ſich/ vnd nur ſeines gleichen/ vnd ſonſten nichts anders. 206. Wann ein Menſch oder ein ander Animale, von dergleichen Vegetabi- lien/ (welche auß dem Sale Sulphurato gewachſen) ſich nehret/ oder ſpeiſet/ wachſet/ zu- nimbt/ vnd ſich verm ehret; warumb ſolte dann gedachtes Sal Sulphuratum, davon ſich die Vegetabilien vnd Animalien nehren vnd vermehren/ nicht auch ſeines gleichen/ die Metallen vermehren vnd verbeſſern/ oder jhnen eine Medicina Univerſalis, (wie den Vegetabilien vnd Animalien) ſeyn koͤnnen? 207. Kan ein Minerale (als dieſes Sal Sulphuratum) zu einem Vegetabile, vnd Anima-

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/328>, abgerufen am 23.11.2024.