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Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.

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Dritter Theil.
ten seine Zeit darinn sitzen. Vnd muß allzeit so offt man baden will/ frisch Wasser vnd
auch andere Spir. genommen werden. Dieses ist der eygentliche Gebrauch der küpffer-
nen Kugel zu den Bäder wärmen/ sie seyen gleich von gemeynem/ süssen vnd gekräuter-
ten/ oder von der Natur/ oder kunstbereyteten Schwefelwassern/ so giebt die tägliche
Erfahrung/ daß viel vnleydliche langwierigen Kranckheiten dadurch glücklich abge-
wendet werden. Sey derohalben allhier in diesem Tractätlein genug vom Gebrauch
des kupffernen Instruments zu den nassen Bädern gehandelt.

CAP. XXXIII.
Folget nun wie man solche Kugel zu den truckenen Bädern/
welche den nassen in vielen Kranckheiten nicht allein gleich/ son-
dern auch denselben/ wegen jhrer beweißlichen Kräfften/ sehr weit
sind vorzuziehen/ gebrauchen soll.

ES hätte wol diese Beschreibung der truckenen Bäder/ bis in den besondern Tra-
ctat/ da weitläufftig davon gehandelt wird/ können auffgeschoben werden/ weilen aber
leichtlich ein Hindernüs möchte fürfallen/ daß dasselbe offterwehnte Tractätlein viel-
leicht so bald noch nicht herauß kommen möchte/ vnd ich doch allbereyt schon etwas von
Bädern gemeldet/ als hab ich allhier kürtzlich von denen nicht allein subtilen vnd trucke-
nen Schwefel/ sondern auch von andern vegetabilischen vnd animalischen medicinali-
schen durchdringenden Geistern vnd jhrem Gebrauch/ insonderheit weilen dieselbe viel
bequemer als die nassen in den mehrentheils Kranckheiten zu gebrauchen seyn/ etwas
Vnterricht zu thun/ nicht vnterlassen können. So man dann ohne Wasser als trucken
durch subtile Spir. schwitzen will/ so muß der Kasten darnach gemacht seyn/ also daß der
Patient fein gemächlich darinn auff einer durchlöcherten Blancke sitze welches man hoch
vnd niedrig/ nach dem man will/ (wie auch die Bretlein/ darauff die Arm vnd Füsse ru-
hen (richten könne. Vnd muß der Kasten neben der grossen Thür/ dadurch man eynge-
het/ auch zu vnterst ein klein Thürlein haben/ dadurch man eine Lampe mit Sp. V. oder
nur eine Test mit Holtzkolen/ den Kasten damit zu erwärmen/ hineyn setzen könne/ wann
nun der Kasten durch die Kolen wol erwärmet/ so setzet man den Patienten hineyn/
macht allenthalben rings herumb dichte zu/ vnd accommodiret das küpfferne Instrument
mit seinem Oefelein vnten an den Kasten/ legt ein wenig Fewer darunter/ daß der Spir.
volat.
erwärme/ so gehet er als ein subtiler vnd penetrirlicher Dunst in den Kasten an
den Patienten/ weilen aber dieser Spiritus so viel nicht geben kan/ daß der Kasten da-
durch in stäter Wärmbde könte erhalten werden/ so muß man allezeit entweder eine
Lampe mit Sp. V. oder eine Test mit Holtzkohlen (die besten seyn von Wachholderstau-
den oder Weinreben/ jhre Wurtzeln sind noch besser/ welcher Kohlen lang dauren/
vnd in dem Kasten wegen des dünstigen Spir. nicht außgehen) darinn stehen lassen/ auff
daß der Patient nicht erkalte/ vnd der Spir. desto besser den Leib penetriren könne/ die Lam-

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Dritter Theil.
ten ſeine Zeit darinn ſitzen. Vnd muß allzeit ſo offt man baden will/ friſch Waſſer vnd
auch andere Spir. genommen werden. Dieſes iſt der eygentliche Gebrauch der kuͤpffer-
nen Kugel zu den Baͤder waͤrmen/ ſie ſeyen gleich von gemeynem/ ſuͤſſen vnd gekraͤuter-
ten/ oder von der Natur/ oder kunſtbereyteten Schwefelwaſſern/ ſo giebt die taͤgliche
Erfahrung/ daß viel vnleydliche langwierigen Kranckheiten dadurch gluͤcklich abge-
wendet werden. Sey derohalben allhier in dieſem Tractaͤtlein genug vom Gebrauch
des kůpffernen Inſtruments zu den naſſen Baͤdern gehandelt.

CAP. XXXIII.
Folget nun wie man ſolche Kugel zu den truckenen Baͤdern/
welche den naſſen in vielen Kranckheiten nicht allein gleich/ ſon-
dern auch denſelben/ wegen jhrer beweißlichen Kraͤfften/ ſehr weit
ſind vorzuziehen/ gebrauchen ſoll.

ES haͤtte wol dieſe Beſchreibung der truckenen Baͤder/ bis in den beſondern Tra-
ctat/ da weitlaͤufftig davon gehandelt wird/ koͤnnen auffgeſchoben werden/ weilen aber
leichtlich ein Hindernuͤs moͤchte fuͤrfallen/ daß daſſelbe offterwehnte Tractaͤtlein viel-
leicht ſo bald noch nicht herauß kommen moͤchte/ vnd ich doch allbereyt ſchon etwas von
Baͤdern gemeldet/ als hab ich allhier kuͤrtzlich von denen nicht allein ſubtilen vnd trucke-
nen Schwefel/ ſondern auch von andern vegetabiliſchen vnd animaliſchen medicinali-
ſchen durchdringenden Geiſtern vnd jhrem Gebrauch/ inſonderheit weilen dieſelbe viel
bequemer als die naſſen in den mehrentheils Kranckheiten zu gebrauchen ſeyn/ etwas
Vnterꝛicht zu thun/ nicht vnterlaſſen koͤnnen. So man dann ohne Waſſer als trucken
durch ſubtile Spir. ſchwitzen will/ ſo muß der Kaſten darnach gemacht ſeyn/ alſo daß der
Patient fein gemaͤchlich dariñ auff einer durchloͤcherten Blancke ſitze welches man hoch
vnd niedrig/ nach dem man will/ (wie auch die Bretlein/ darauff die Arm vnd Fuͤſſe ru-
hen (richten koͤnne. Vnd muß der Kaſten neben der groſſen Thuͤr/ dadurch man eynge-
het/ auch zu vnterſt ein klein Thuͤrlein haben/ dadurch man eine Lampe mit Sp. V. oder
nur eine Teſt mit Holtzkolen/ den Kaſten damit zu erwaͤrmen/ hineyn ſetzen koͤnne/ wann
nun der Kaſten durch die Kolen wol erwaͤrmet/ ſo ſetzet man den Patienten hineyn/
macht allenthalben rings herumb dichte zu/ vnd accom̃odiret das kuͤpfferne Inſtrument
mit ſeinem Oefelein vnten an den Kaſten/ legt ein wenig Fewer darunter/ daß der Spir.
volat.
erwaͤrme/ ſo gehet er als ein ſubtiler vnd penetrirlicher Dunſt in den Kaſten an
den Patienten/ weilen aber dieſer Spiritus ſo viel nicht geben kan/ daß der Kaſten da-
durch in ſtaͤter Waͤrmbde koͤnte erhalten werden/ ſo muß man allezeit entweder eine
Lampe mit Sp. V. oder eine Teſt mit Holtzkohlen (die beſten ſeyn von Wachholderſtau-
den oder Weinreben/ jhre Wurtzeln ſind noch beſſer/ welcher Kohlen lang dauren/
vnd in dem Kaſten wegen des duͤnſtigen Spir. nicht außgehen) darinn ſtehen laſſen/ auff
daß der Patient nicht erkalte/ vnd der Spir. deſto beſſer den Leib penetriren koͤnne/ die Lam-

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[187/0205] Dritter Theil. ten ſeine Zeit darinn ſitzen. Vnd muß allzeit ſo offt man baden will/ friſch Waſſer vnd auch andere Spir. genommen werden. Dieſes iſt der eygentliche Gebrauch der kuͤpffer- nen Kugel zu den Baͤder waͤrmen/ ſie ſeyen gleich von gemeynem/ ſuͤſſen vnd gekraͤuter- ten/ oder von der Natur/ oder kunſtbereyteten Schwefelwaſſern/ ſo giebt die taͤgliche Erfahrung/ daß viel vnleydliche langwierigen Kranckheiten dadurch gluͤcklich abge- wendet werden. Sey derohalben allhier in dieſem Tractaͤtlein genug vom Gebrauch des kůpffernen Inſtruments zu den naſſen Baͤdern gehandelt. CAP. XXXIII. Folget nun wie man ſolche Kugel zu den truckenen Baͤdern/ welche den naſſen in vielen Kranckheiten nicht allein gleich/ ſon- dern auch denſelben/ wegen jhrer beweißlichen Kraͤfften/ ſehr weit ſind vorzuziehen/ gebrauchen ſoll. ES haͤtte wol dieſe Beſchreibung der truckenen Baͤder/ bis in den beſondern Tra- ctat/ da weitlaͤufftig davon gehandelt wird/ koͤnnen auffgeſchoben werden/ weilen aber leichtlich ein Hindernuͤs moͤchte fuͤrfallen/ daß daſſelbe offterwehnte Tractaͤtlein viel- leicht ſo bald noch nicht herauß kommen moͤchte/ vnd ich doch allbereyt ſchon etwas von Baͤdern gemeldet/ als hab ich allhier kuͤrtzlich von denen nicht allein ſubtilen vnd trucke- nen Schwefel/ ſondern auch von andern vegetabiliſchen vnd animaliſchen medicinali- ſchen durchdringenden Geiſtern vnd jhrem Gebrauch/ inſonderheit weilen dieſelbe viel bequemer als die naſſen in den mehrentheils Kranckheiten zu gebrauchen ſeyn/ etwas Vnterꝛicht zu thun/ nicht vnterlaſſen koͤnnen. So man dann ohne Waſſer als trucken durch ſubtile Spir. ſchwitzen will/ ſo muß der Kaſten darnach gemacht ſeyn/ alſo daß der Patient fein gemaͤchlich dariñ auff einer durchloͤcherten Blancke ſitze welches man hoch vnd niedrig/ nach dem man will/ (wie auch die Bretlein/ darauff die Arm vnd Fuͤſſe ru- hen (richten koͤnne. Vnd muß der Kaſten neben der groſſen Thuͤr/ dadurch man eynge- het/ auch zu vnterſt ein klein Thuͤrlein haben/ dadurch man eine Lampe mit Sp. V. oder nur eine Teſt mit Holtzkolen/ den Kaſten damit zu erwaͤrmen/ hineyn ſetzen koͤnne/ wann nun der Kaſten durch die Kolen wol erwaͤrmet/ ſo ſetzet man den Patienten hineyn/ macht allenthalben rings herumb dichte zu/ vnd accom̃odiret das kuͤpfferne Inſtrument mit ſeinem Oefelein vnten an den Kaſten/ legt ein wenig Fewer darunter/ daß der Spir. volat. erwaͤrme/ ſo gehet er als ein ſubtiler vnd penetrirlicher Dunſt in den Kaſten an den Patienten/ weilen aber dieſer Spiritus ſo viel nicht geben kan/ daß der Kaſten da- durch in ſtaͤter Waͤrmbde koͤnte erhalten werden/ ſo muß man allezeit entweder eine Lampe mit Sp. V. oder eine Teſt mit Holtzkohlen (die beſten ſeyn von Wachholderſtau- den oder Weinreben/ jhre Wurtzeln ſind noch beſſer/ welcher Kohlen lang dauren/ vnd in dem Kaſten wegen des duͤnſtigen Spir. nicht außgehen) darinn ſtehen laſſen/ auff daß der Patient nicht erkalte/ vnd der Spir. deſto beſſer den Leib penetriren koͤnne/ die Lam- pe zum A a ij

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/205>, abgerufen am 24.11.2024.