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Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658.

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De Natura Salium.
in naturlichen Dingen versucht/ auch ihnen das Liecht der Natur niemal geleuchtet.
Jch sage aber dieses/ welches ich zuvor auch gesaget/ daß auß einem Metall ein Vege-
tabile
vnd ein Vegetabile zu einem Metall werden kan/ wird auch kein einiges Vegeta-
bile
gefunden/ darauß nicht ein natürlicher gelber Sulphur (dem Mineralischen in al-
len gleich) solte können gezogen werden/ welcher Sulphur/ wann er mit einen fixen me-
tallischen Sulphur vereineget/ durch den Metallischen angenomen vnd mit zu einem
Metall gezeitiget wird/ doch ohne Mediis nicht/ wie offt in meinen Schrifften angezei-
get: Das Medium aber ist das Saltz. Wer nun einen vnzeitigen verbrennlichen Mine-
ra
lischen/ oder Vegetabilischen Sulphur mit einem Zeitigen Metall zuvereinigen weiß/
so nehret vnd vermehret sich der fixe Sulphur deß Goldes oder Silbers/ auß dem vnfixen
Vegetabilischen oder mineralischen Sulphur, vnd verwandelt denselben in seine Art vnd
Eigenschafft/ nach dem das fermentum roth oder weiß gewesen ist/ gleich wie eines
Krauts Saamen auch thut. Kan also auß einein Sulphurischen Saltze Sun oder wer-
den/ wie man selber haben will/ es will aber seine Zeit haben/ dann es geschiehet solche
Verwandlung allgemach durch die bequeme Wärme/ wie solches bey Fortpflantzung
der Vegetabilien vnd mineralien auch geschicht.

Da sihet nun ein jeder/ daß solche Verwandlung natürlich/ dann ich dergleichen
Proben mehr als einmahl gethan/ vnd noch thun kan; derwegen wolle sich dieses nie-
mand so frembd fürkommen lassen.

Ob aber der S. Johannes solches natürlicher Weise durch Kunst/ oder über na-
türlich durch die Krafft GOttes gethan/ wird allhie nicht disputirt/ sondern erwiesen/
daß es natürlicher Weise auch geschehen könne.

Dann wann ein Holtz/ Stück Brod/ Stück Bein/ oder welches Kraut man wil/
mit seinem behörlichen Saltze rechtmässig eingesetzt/ vnd ad primam Materiam gebracht
wird/ so verwandelt das Saltz das Meel/ Brodt/ oder Holtz auch zu einem/ aber Sul-
phuri
schen Saltze/ darauß man hernach Vegetabilien vnd Mineralien kan wachsend
machen. Vnd wann man solchem Saltze ein wenig gepülverte weisse Kißlingsteine zu-
setzet/ vnd mit starckem Fewer zusammen schmeltzet/ so wird erst ein roter durchsichtiger
Stein; wann mans länger stehen lest/ grün/ endlich aber kohlschwartz/ vnd so hart/ daß
man solche/ wie andere Edelgesteine/ schneiden/ vnd poliren kan. Da siehet der Kunst-
begierige/ daß durch einen Weg zu einer Zeit; auß Holtz Sun/ vnd auß den weissen Kissel-
steinen/ schöne durchsichtige Steine/ von vnterschiedlichen Farben werden können. Auff
daß aber dem Liebhaber Göttlicher vnd natürlicher Wunderwercke/ die Augen besser ge-
öffnet werden/ muß ich klärer anzeigen/ was durch die Primam Materiam allhie zu ver-
stehen.

Diese Primam materiam betreffende/ davon hie Meldung geschicht/ daß auß der-
selben so wohl Metalla als Vegetabilia wachsen können/ so kan dieselbe am allerleichte-
sten durchs Fewer/ vnd Hülffe eines vncorrosivischen Saltzes/ so wol auß den Metal-
len als Vegetabilien vnd Animalien bereitet werden/ vnd solches geschwinde/ also das

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De Natura Salium.
in naturlichen Dingen verſucht/ auch ihnen das Liecht der Natur niemal geleuchtet.
Jch ſage aber dieſes/ welches ich zuvor auch geſaget/ daß auß einem Metall ein Vege-
tabile
vnd ein Vegetabile zu einem Metall werden kan/ wird auch kein einiges Vegeta-
bile
gefunden/ darauß nicht ein natuͤrlicher gelber Sulphur (dem Mineraliſchen in al-
len gleich) ſolte koͤnnen gezogen werden/ welcher Sulphur/ wann er mit einen fixen me-
talliſchen Sulphur vereineget/ durch den Metalliſchen angenomen vnd mit zu einem
Metall gezeitiget wird/ doch ohne Mediis nicht/ wie offt in meinen Schrifften angezei-
get: Das Medium aber iſt das Saltz. Wer nun einen vnzeitigen verbrennlichen Mine-
ra
liſchen/ oder Vegetabiliſchen Sulphur mit einem Zeitigen Metall zuvereinigen weiß/
ſo nehret vnd vermehret ſich der fixe Sulphur deß Goldes oder Silbers/ auß dem vnfixen
Vegetabiliſchen oder mineraliſchen Sulphur, vnd verwandelt denſelben in ſeine Art vnd
Eigenſchafft/ nach dem das fermentum roth oder weiß geweſen iſt/ gleich wie eines
Krauts Saamen auch thut. Kan alſo auß einein Sulphuriſchen Saltze ☉ oder ☽ wer-
den/ wie man ſelber haben will/ es will aber ſeine Zeit haben/ dann es geſchiehet ſolche
Verwandlung allgemach durch die bequeme Waͤrme/ wie ſolches bey Fortpflantzung
der Vegetabilien vnd mineralien auch geſchicht.

Da ſihet nun ein jeder/ daß ſolche Verwandlung natuͤrlich/ dann ich dergleichen
Proben mehr als einmahl gethan/ vnd noch thun kan; derwegen wolle ſich dieſes nie-
mand ſo frembd fuͤrkommen laſſen.

Ob aber der S. Johannes ſolches natuͤrlicher Weiſe durch Kunſt/ oder uͤber na-
tuͤrlich durch die Krafft GOttes gethan/ wird allhie nicht diſputirt/ ſondern erwieſen/
daß es natuͤrlicher Weiſe auch geſchehen koͤnne.

Dann wann ein Holtz/ Stuͤck Brod/ Stuͤck Bein/ oder welches Kraut man wil/
mit ſeinem behoͤrlichen Saltze rechtmaͤſſig eingeſetzt/ vnd ad primam Materiam gebracht
wird/ ſo verwandelt das Saltz das Meel/ Brodt/ oder Holtz auch zu einem/ aber Sul-
phuri
ſchen Saltze/ darauß man hernach Vegetabilien vnd Mineralien kan wachſend
machen. Vnd wann man ſolchem Saltze ein wenig gepuͤlverte weiſſe Kißlingſteine zu-
ſetzet/ vnd mit ſtarckem Fewer zuſammen ſchmeltzet/ ſo wird erſt ein roter durchſichtiger
Stein; wann mans laͤnger ſtehen leſt/ gruͤn/ endlich aber kohlſchwartz/ vnd ſo hart/ daß
man ſolche/ wie andere Edelgeſteine/ ſchneiden/ vnd poliren kan. Da ſiehet der Kunſt-
begierige/ daß durch einen Weg zu einer Zeit; auß Holtz ☉/ vnd auß den weiſſen Kiſſel-
ſteinen/ ſchoͤne durchſichtige Steine/ von vnterſchiedlichen Farben werden koͤnnen. Auff
daß aber dem Liebhaber Goͤttlicher vnd natuͤrlicher Wunderwercke/ die Augen beſſer ge-
oͤffnet werden/ muß ich klaͤrer anzeigen/ was durch die Primam Materiam allhie zu ver-
ſtehen.

Dieſe Primam materiam betreffende/ davon hie Meldung geſchicht/ daß auß der-
ſelben ſo wohl Metalla als Vegetabilia wachſen koͤnnen/ ſo kan dieſelbe am allerleichte-
ſten durchs Fewer/ vnd Huͤlffe eines vncorroſiviſchen Saltzes/ ſo wol auß den Metal-
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[453/0487] De Natura Salium. in naturlichen Dingen verſucht/ auch ihnen das Liecht der Natur niemal geleuchtet. Jch ſage aber dieſes/ welches ich zuvor auch geſaget/ daß auß einem Metall ein Vege- tabile vnd ein Vegetabile zu einem Metall werden kan/ wird auch kein einiges Vegeta- bile gefunden/ darauß nicht ein natuͤrlicher gelber Sulphur (dem Mineraliſchen in al- len gleich) ſolte koͤnnen gezogen werden/ welcher Sulphur/ wann er mit einen fixen me- talliſchen Sulphur vereineget/ durch den Metalliſchen angenomen vnd mit zu einem Metall gezeitiget wird/ doch ohne Mediis nicht/ wie offt in meinen Schrifften angezei- get: Das Medium aber iſt das Saltz. Wer nun einen vnzeitigen verbrennlichen Mine- raliſchen/ oder Vegetabiliſchen Sulphur mit einem Zeitigen Metall zuvereinigen weiß/ ſo nehret vnd vermehret ſich der fixe Sulphur deß Goldes oder Silbers/ auß dem vnfixen Vegetabiliſchen oder mineraliſchen Sulphur, vnd verwandelt denſelben in ſeine Art vnd Eigenſchafft/ nach dem das fermentum roth oder weiß geweſen iſt/ gleich wie eines Krauts Saamen auch thut. Kan alſo auß einein Sulphuriſchen Saltze ☉ oder ☽ wer- den/ wie man ſelber haben will/ es will aber ſeine Zeit haben/ dann es geſchiehet ſolche Verwandlung allgemach durch die bequeme Waͤrme/ wie ſolches bey Fortpflantzung der Vegetabilien vnd mineralien auch geſchicht. Da ſihet nun ein jeder/ daß ſolche Verwandlung natuͤrlich/ dann ich dergleichen Proben mehr als einmahl gethan/ vnd noch thun kan; derwegen wolle ſich dieſes nie- mand ſo frembd fuͤrkommen laſſen. Ob aber der S. Johannes ſolches natuͤrlicher Weiſe durch Kunſt/ oder uͤber na- tuͤrlich durch die Krafft GOttes gethan/ wird allhie nicht diſputirt/ ſondern erwieſen/ daß es natuͤrlicher Weiſe auch geſchehen koͤnne. Dann wann ein Holtz/ Stuͤck Brod/ Stuͤck Bein/ oder welches Kraut man wil/ mit ſeinem behoͤrlichen Saltze rechtmaͤſſig eingeſetzt/ vnd ad primam Materiam gebracht wird/ ſo verwandelt das Saltz das Meel/ Brodt/ oder Holtz auch zu einem/ aber Sul- phuriſchen Saltze/ darauß man hernach Vegetabilien vnd Mineralien kan wachſend machen. Vnd wann man ſolchem Saltze ein wenig gepuͤlverte weiſſe Kißlingſteine zu- ſetzet/ vnd mit ſtarckem Fewer zuſammen ſchmeltzet/ ſo wird erſt ein roter durchſichtiger Stein; wann mans laͤnger ſtehen leſt/ gruͤn/ endlich aber kohlſchwartz/ vnd ſo hart/ daß man ſolche/ wie andere Edelgeſteine/ ſchneiden/ vnd poliren kan. Da ſiehet der Kunſt- begierige/ daß durch einen Weg zu einer Zeit; auß Holtz ☉/ vnd auß den weiſſen Kiſſel- ſteinen/ ſchoͤne durchſichtige Steine/ von vnterſchiedlichen Farben werden koͤnnen. Auff daß aber dem Liebhaber Goͤttlicher vnd natuͤrlicher Wunderwercke/ die Augen beſſer ge- oͤffnet werden/ muß ich klaͤrer anzeigen/ was durch die Primam Materiam allhie zu ver- ſtehen. Dieſe Primam materiam betreffende/ davon hie Meldung geſchicht/ daß auß der- ſelben ſo wohl Metalla als Vegetabilia wachſen koͤnnen/ ſo kan dieſelbe am allerleichte- ſten durchs Fewer/ vnd Huͤlffe eines vncorroſiviſchen Saltzes/ ſo wol auß den Metal- len als Vegetabilien vnd Animalien bereitet werden/ vnd ſolches geſchwinde/ alſo das inner- L l l iij

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera01_1658/487>, abgerufen am 19.05.2024.