Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658.Explicatio Miraculi Mundi. Silber-König/ als man Eisen zugeworffen hat. Darnach schlägt man auch das nie-der/ vnd zu allerletzte mit Salpeter die Schlacken/ noch einmalwol fliessen lassen/ ob noch etwas Metall darinn wäre. Die Könige werden auch also mit dem Salpeter gerei- niget/ wie die Sun Könige: das Kupffer/ Jupiter vnd anderer Zusatz muß durch das Gebläs geschmoltzen werden/ also/ daß nichts verloren geht. Diese Scheidung deß Golds vnd Silbers im Guß von den geringern Metallen ist lange Zeit her von vielen gesucht/ aber (meines Behaltens) noch von wenigen gefunden. Es hat zwar Lazarus Erckher auch geschrieben/ wie das Gold von dem Silber könne durch den Guß geschieden werden/ hat aber selbige Scheidung mit dieser gantz keine Gemeinschafft/ weil das Gold allhier nicht allein vom Silber/ sondern auch von allen andern Metallen zu scheiden im Guß/ geleh- ret wird. X. Ein jedweder vnvollkommen Metall innerhalb/ etc. Dieses Stücklein geschicht allein durch Krafft deß Salpeters/ dadurch das Me- XI. Es wachsen auch alle Metallen darinn auff/ etc. Dieser Punct ist nur hieher gesetzt/ darbey zu sehen/ daß das Nitrum Macht habe modus A a
Explicatio Miraculi Mundi. Silber-Koͤnig/ als man Eiſen zugeworffen hat. Darnach ſchlaͤgt man auch das ♀ nie-der/ vnd zu allerletzte mit Salpeter die Schlacken/ noch einmalwol flieſſen laſſen/ ob noch etwas Metall darinn waͤre. Die ☽ Koͤnige werden auch alſo mit dem Salpeter gerei- niget/ wie die ☉ Koͤnige: das Kupffer/ ♃ vnd anderer Zuſatz muß durch das Geblaͤs geſchmoltzen werden/ alſo/ daß nichts verloren geht. Dieſe Scheidung deß Golds vnd Silbers im Guß von den geringern Metallen iſt lange Zeit her von vielen geſucht/ aber (meines Behaltens) noch von wenigen gefunden. Es hat zwar Lazarus Erckher auch geſchrieben/ wie das Gold von dem Silber koͤnne durch den Guß geſchieden werden/ hat aber ſelbige Scheidung mit dieſer gantz keine Gemeinſchafft/ weil das Gold allhier nicht allein vom Silber/ ſondern auch von allen andern Metallen zu ſcheiden im Guß/ geleh- ret wird. X. Ein jedweder vnvollkommen Metall innerhalb/ ꝛc. Dieſes Stuͤcklein geſchicht allein durch Krafft deß Salpeters/ dadurch das Me- XI. Es wachſen auch alle Metallen darinn auff/ ꝛc. Dieſer Punct iſt nur hieher geſetzt/ darbey zu ſehen/ daß das Nitrum Macht habe modus A a
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Explicatio Miraculi Mundi.
Silber-Koͤnig/ als man Eiſen zugeworffen hat. Darnach ſchlaͤgt man auch das ♀ nie-
der/ vnd zu allerletzte mit Salpeter die Schlacken/ noch einmalwol flieſſen laſſen/ ob noch
etwas Metall darinn waͤre. Die ☽ Koͤnige werden auch alſo mit dem Salpeter gerei-
niget/ wie die ☉ Koͤnige: das Kupffer/ ♃ vnd anderer Zuſatz muß durch das Geblaͤs
geſchmoltzen werden/ alſo/ daß nichts verloren geht. Dieſe Scheidung deß Golds vnd
Silbers im Guß von den geringern Metallen iſt lange Zeit her von vielen geſucht/ aber
(meines Behaltens) noch von wenigen gefunden. Es hat zwar Lazarus Erckher auch
geſchrieben/ wie das Gold von dem Silber koͤnne durch den Guß geſchieden werden/ hat
aber ſelbige Scheidung mit dieſer gantz keine Gemeinſchafft/ weil das Gold allhier nicht
allein vom Silber/ ſondern auch von allen andern Metallen zu ſcheiden im Guß/ geleh-
ret wird.
X.
Ein jedweder vnvollkommen Metall innerhalb/ ꝛc.
Dieſes Stuͤcklein geſchicht allein durch Krafft deß Salpeters/ dadurch das Me-
tall penetrirt/ gereinige/ vnd in ein beſſer Metall figiret oder gezeitiget wird/ aber nicht
mit Nutzen ins Groſſe zu thun/ ſondern allein zu bezeugen/ daß der Salpeter Macht ha-
be/ ein jedweder vnvollkommen Metall in ein vollkommenes zu verwandeln/ welches
alſo geſchicht: Man laminirt das Metall/ es ſey gleich ♀/ ♄ oder ♃/ gantz duͤnn; ♂ laͤſſt
ſich auff dieſe Weis zwar verbeſſern/ aber im Tiegel nicht ſchmeltzen; ☿ laͤſſt ſich auch
verbeſſern/ vnd in andere Geſtalten verwandeln/ aber nicht in Gold oder ☽. Mache in
einem Tiegel Stratum ſup. Stratum mit Saͤgſpaͤn/ Schwefel vnd Salpeter/ vnd dem
laminirten Metall/ davon im Andern Theil Furnorum gedacht/ zuͤnde die Mixtur mit
einer gluͤhenden Kolen oben auff an/ ſo gibt es ein ſchnell vnd ſehr ſtarckes Flammen-
Feuer/ dadurch das laminirte Metall penetrirt/ zum theil figirt vnd verbeſſert wird/ al-
ſo/ daß daſſelbige/ wann es auff einer Cupellen mit Bley abgetrieben wird/ etwas ☽ oder
Gold hinterlaͤſſt/ welches zuvor doch gantz nichts geben haͤtte/ daran man ſiehet/ daß die
Flam̃/ ſo durch deu Salpeter gemacht wird/ die Metallen verbeſſert. NB. Der ☿ muß
mit Schwefel zuvorn coagulirt/ der Wißmut aber pulveriſirt werden/ ehe er mit dem
ſchnellen Feuer deß Salpeters vermiſchet vnd angezuͤndet wird. Hinter dieſer Arbeit/ ſo
gering ſie auch moͤchte geachtet werden/ ſteckt ein groſſes Geheimnuͤß verborgen/ wann
es auch ſchon gantz klaͤrlich beſchrieben/ doch niemand etwas davon halten wuͤrde/ weil
der Proceß gering/ nicht viel koſtet/ vnd in einer Viertelſtund kan verrichtet werden.
XI.
Es wachſen auch alle Metallen darinn auff/ ꝛc.
Dieſer Punct iſt nur hieher geſetzt/ darbey zu ſehen/ daß das Nitrum Macht habe
wachſen zu machen/ den Vegetabilien gleich/ welches zwar auch der Liquor Silicum
thut/ davon im Andern Theil Furnorum geſchrieben; der fixe Liquor Nitri aber iſt beſ-
ſer/ welcher durch Kolengeſtib vnd Kißlingſteine durch das verpuffen bereitet iſt/ welcher
modus
A a
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Zitationshilfe: | Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera01_1658/213>, abgerufen am 22.07.2024. |