Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650.Annot. vber den Appendicem Weise/ mit dem gemeinen Fewer röstet vnd schmeltzet/so treibet ein solches Fewer mit Gewalt das flüchtigste Theil/ welches des Metalls Geist vnd wachsend Leben ist/ hinweg/ vnd bleibet nur der fixere vnd gröbere Theil desselben zu rück/ so man aber durch ein besonder Feuer nur das vnreinere Theil kan davon scheiden/ also/ daß der gradirete Geist darbey bleibet vnd nicht mit Ge- walt hinweg getrieben wird/ so findet sich ein reiner vnd besser Corpus, als durch das gemeine violente schmeltz- werck/ im Feuer/ als in dem stärckesten Element/ seind grosse Geheimnüssen verborgen; davon die vermeinte Philosophi vnd. Chimici nichts in allem wissen. Bey den weg-geworffenen Schlacken/ welche mehr Feuer/ als das geschweltzte Metall haben außgestanden; wird eine Verbesserung befunden/ in deme sie reinere Metal- len; wan sie wieder auff eine besondere Weise geschmol- tzen werden/ von sich geben; welche Veredelung al- lein das grobe vnd gemeine Feuer giebet: Allhier aber bey dem Kupffer giebet ein rein-machend/ erhaltendt/ zeittig-machend/ wasch- vnd gradier-feuer/ die Verbesse- rung. Jch habe mehr als einmahl durch beiderley Feuer einerley Kupffer-Ertz probiret; vnd gefunden/ daß es durch das gemeine kohlen Feuer/ vor vnd nach der figirung nur Silber vnd kein Gold; durch das secre- te vnd reinmachende Feuer aber/ nur. Gold vnd gantz kein Silber geben hat: Wie dan auch in allem Zinn/ wan es auff gemeine Weise probiret wird; nur Silber/ vnd kein Gold/ vnd wan es zu einer Aschen oder Schla- cken gemacht vnd mehr Feuer gelitten hat/ gantz kein Silber/ sondern rein vnd fein Gold darin gefunden wird; welches dem Vnterscheid des Fewers soll zu ge- messen
Annot. vber den Appendicem Weiſe/ mit dem gemeinen Fewer roͤſtet vnd ſchmeltzet/ſo treibet ein ſolches Fewer mit Gewalt das fluͤchtigſte Theil/ welches des Metalls Geiſt vnd wachſend Leben iſt/ hinweg/ vnd bleibet nur der fixere vnd groͤbere Theil deſſelben zu ruͤck/ ſo man aber durch ein beſonder Feuer nur das vnreinere Theil kan davon ſcheiden/ alſo/ daß der gradirete Geiſt darbey bleibet vnd nicht mit Ge- walt hinweg getrieben wird/ ſo findet ſich ein reiner vnd beſſer Corpus, als durch das gemeine violente ſchmeltz- werck/ im Feuer/ als in dem ſtaͤrckeſten Element/ ſeind groſſe Geheimnuͤſſen verborgen; davon die vermeinte Philoſophi vnd. Chimici nichts in allem wiſſen. Bey den weg-geworffenen Schlacken/ welche mehr Feuer/ als das geſchweltzte Metall haben außgeſtanden; wird eine Verbeſſerung befunden/ in deme ſie reinere Metal- len; wan ſie wieder auff eine beſondere Weiſe geſchmol- tzen werden/ von ſich geben; welche Veredelung al- lein das grobe vnd gemeine Feuer giebet: Allhier aber bey dem Kupffer giebet ein rein-machend/ erhaltendt/ zeittig-machend/ waſch- vnd gradier-feuer/ die Verbeſſe- rung. Jch habe mehr als einmahl durch beiderley Feuer einerley Kupffer-Ertz probiret; vnd gefunden/ daß es durch das gemeine kohlen Feuer/ vor vnd nach der figirung nur Silber vnd kein Gold; durch das ſecre- te vnd reinmachende Feuer aber/ nur. Gold vnd gantz kein Silber geben hat: Wie dan auch in allem Zinn/ wan es auff gemeine Weiſe probiret wird; nur Silber/ vnd kein Gold/ vnd wan es zu einer Aſchen oder Schla- cken gemacht vnd mehr Feuer gelitten hat/ gantz kein Silber/ ſondern rein vnd fein Gold darin gefunden wird; welches dem Vnterſcheid des Fewers ſoll zu ge- meſſen
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Annot. vber den Appendicem
Weiſe/ mit dem gemeinen Fewer roͤſtet vnd ſchmeltzet/
ſo treibet ein ſolches Fewer mit Gewalt das fluͤchtigſte
Theil/ welches des Metalls Geiſt vnd wachſend Leben
iſt/ hinweg/ vnd bleibet nur der fixere vnd groͤbere Theil
deſſelben zu ruͤck/ ſo man aber durch ein beſonder Feuer
nur das vnreinere Theil kan davon ſcheiden/ alſo/ daß
der gradirete Geiſt darbey bleibet vnd nicht mit Ge-
walt hinweg getrieben wird/ ſo findet ſich ein reiner vnd
beſſer Corpus, als durch das gemeine violente ſchmeltz-
werck/ im Feuer/ als in dem ſtaͤrckeſten Element/ ſeind
groſſe Geheimnuͤſſen verborgen; davon die vermeinte
Philoſophi vnd. Chimici nichts in allem wiſſen. Bey
den weg-geworffenen Schlacken/ welche mehr Feuer/
als das geſchweltzte Metall haben außgeſtanden; wird
eine Verbeſſerung befunden/ in deme ſie reinere Metal-
len; wan ſie wieder auff eine beſondere Weiſe geſchmol-
tzen werden/ von ſich geben; welche Veredelung al-
lein das grobe vnd gemeine Feuer giebet: Allhier aber
bey dem Kupffer giebet ein rein-machend/ erhaltendt/
zeittig-machend/ waſch- vnd gradier-feuer/ die Verbeſſe-
rung. Jch habe mehr als einmahl durch beiderley
Feuer einerley Kupffer-Ertz probiret; vnd gefunden/
daß es durch das gemeine kohlen Feuer/ vor vnd nach
der figirung nur Silber vnd kein Gold; durch das ſecre-
te vnd reinmachende Feuer aber/ nur. Gold vnd gantz
kein Silber geben hat: Wie dan auch in allem Zinn/
wan es auff gemeine Weiſe probiret wird; nur Silber/
vnd kein Gold/ vnd wan es zu einer Aſchen oder Schla-
cken gemacht vnd mehr Feuer gelitten hat/ gantz kein
Silber/ ſondern rein vnd fein Gold darin gefunden
wird; welches dem Vnterſcheid des Fewers ſoll zu ge-
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Zitationshilfe: | Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni06_1650/80>, abgerufen am 16.02.2025. |