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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649.

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Philosophischer Oefen.
vbersicht/ hat man alzeit daran zu flicken/ dan die Wän-
de bekommen leichtlich spalten oder risse/ dadurch die re-
girung des Fewers verhindert wird/ derowegen man
wol thut/ wann man eiserne reiffe oder bänder darumb
leget/ so hat man des aufreissens des Ofens nicht zu be-
sorgen/ vnnd gibt langwerende vnd beständige Oefen.
So man aber Schmeltz- öfen machen wil/ dienen diese
Steine nicht wol darzu/ dann sie in grosser hitze schmel-
tzen/ vnnd nicht lang bestehen können/ derowegen man
dieselbe von guter Fewer-beständigen Erden/ davon die
Schmeltz-tiegel vnd andere gefäse/ die viel Fewer ver-
tragen müssen/ davon hernach zu finden ist/ in dazu ge-
machte hölzerne oder blecherne formen bereiten/ vnd dar-
nach brennen muß/ vnnd nach deme der Ofen seyn sol/
rund oder viereckicht/ müssen auch die formen/ darein
die Erden gedruckt/ gestaltet seyn/ also/ daß deren 6. oder
8. ein lege machen/ doch darff der gantze Ofen nicht
von solchen Steinen auf gemauret werden/ sondern nur
so weit oder hoch als die kohlen zu liegen kommen/ das
vbrige kan nur mit gemeinen Steinen vollends auß ge-
macht werden.

Wie man den Lutum zurichten sol/ mit
welchem die Oefen auf-gesetzt werden.

EJn solcher Laimen kan auf viel vnterscheidliche wei-
se zugerichtet werden/ dan immer einer sein Lutum
anders als der ander zu-bereittet: Etliche mischen vn-
ter gesiebten Laimen/ geschlagen Ochsen/ Kühen oder
Hirschen haar/ oder auch wol die sprewer von Gersten/
Agen von Flachs/ Scheer-Wolle/ Pferden-mist/ vnd

dergleichen

Philoſophiſcher Oefen.
vberſicht/ hat man alzeit daran zu flicken/ dan die Waͤn-
de bekommen leichtlich ſpalten oder riſſe/ dadurch die re-
girung des Fewers verhindert wird/ derowegen man
wol thut/ wann man eiſerne reiffe oder baͤnder darumb
leget/ ſo hat man des aufreiſſens des Ofens nicht zu be-
ſorgen/ vnnd gibt langwerende vnd beſtaͤndige Oefen.
So man aber Schmeltz- oͤfen machen wil/ dienen dieſe
Steine nicht wol darzu/ dann ſie in groſſer hitze ſchmel-
tzen/ vnnd nicht lang beſtehen koͤnnen/ derowegen man
dieſelbe von guter Fewer-beſtaͤndigen Erden/ davon die
Schmeltz-tiegel vnd andere gefaͤſe/ die viel Fewer ver-
tragen muͤſſen/ davon hernach zu finden iſt/ in dazu ge-
machte hoͤlzerne oder blecherne formen bereiten/ vnd dar-
nach brennen muß/ vnnd nach deme der Ofen ſeyn ſol/
rund oder viereckicht/ muͤſſen auch die formen/ darein
die Erden gedruckt/ geſtaltet ſeyn/ alſo/ daß deren 6. oder
8. ein lege machen/ doch darff der gantze Ofen nicht
von ſolchen Steinen auf gemauret werden/ ſondern nur
ſo weit oder hoch als die kohlen zu liegen kommen/ das
vbrige kan nur mit gemeinen Steinen vollends auß ge-
macht werden.

Wie man den Lutum zurichten ſol/ mit
welchem die Oefen auf-geſetzt werden.

EJn ſolcher Laimen kan auf viel vnterſcheidliche wei-
ſe zugerichtet werden/ dan immer einer ſein Lutum
anders als der ander zu-bereittet: Etliche miſchen vn-
ter geſiebten Laimen/ geſchlagen Ochſen/ Kuͤhen oder
Hirſchen haar/ oder auch wol die ſprewer von Gerſten/
Agen von Flachs/ Scheer-Wolle/ Pferden-miſt/ vnd

dergleichen
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[11/0015] Philoſophiſcher Oefen. vberſicht/ hat man alzeit daran zu flicken/ dan die Waͤn- de bekommen leichtlich ſpalten oder riſſe/ dadurch die re- girung des Fewers verhindert wird/ derowegen man wol thut/ wann man eiſerne reiffe oder baͤnder darumb leget/ ſo hat man des aufreiſſens des Ofens nicht zu be- ſorgen/ vnnd gibt langwerende vnd beſtaͤndige Oefen. So man aber Schmeltz- oͤfen machen wil/ dienen dieſe Steine nicht wol darzu/ dann ſie in groſſer hitze ſchmel- tzen/ vnnd nicht lang beſtehen koͤnnen/ derowegen man dieſelbe von guter Fewer-beſtaͤndigen Erden/ davon die Schmeltz-tiegel vnd andere gefaͤſe/ die viel Fewer ver- tragen muͤſſen/ davon hernach zu finden iſt/ in dazu ge- machte hoͤlzerne oder blecherne formen bereiten/ vnd dar- nach brennen muß/ vnnd nach deme der Ofen ſeyn ſol/ rund oder viereckicht/ muͤſſen auch die formen/ darein die Erden gedruckt/ geſtaltet ſeyn/ alſo/ daß deren 6. oder 8. ein lege machen/ doch darff der gantze Ofen nicht von ſolchen Steinen auf gemauret werden/ ſondern nur ſo weit oder hoch als die kohlen zu liegen kommen/ das vbrige kan nur mit gemeinen Steinen vollends auß ge- macht werden. Wie man den Lutum zurichten ſol/ mit welchem die Oefen auf-geſetzt werden. EJn ſolcher Laimen kan auf viel vnterſcheidliche wei- ſe zugerichtet werden/ dan immer einer ſein Lutum anders als der ander zu-bereittet: Etliche miſchen vn- ter geſiebten Laimen/ geſchlagen Ochſen/ Kuͤhen oder Hirſchen haar/ oder auch wol die ſprewer von Gerſten/ Agen von Flachs/ Scheer-Wolle/ Pferden-miſt/ vnd dergleichen

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni05_1649/15>, abgerufen am 28.03.2024.