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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648.

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Dritter Theil
aromatibus gezogen/ mit metallischen solutionibus
conjungi
re vnd digerire/ als dan separiret sich aus dem
Extracto ein sehr wolriechendes Oel/ welches deme/
das per distillationem gemacht/ im geringsten nit be-
vor gibt/ ja auch noch lieblicher vnd kräfftiger erfunden
wird/ weilen zugleich auch die spiritualische Krafft des
Metalls/ sonderlich von Gold vnd Silber/ welches in
dem menstruo acido solvirt/ dem Ol. aromatum mit-
getheilet wird. Weiter kan auch ein jedweder Ol. vege-
tabile
durch den Sp. urinae oder salis armoniaci in sei-
ner krafft vnd lieblichen Geruch exaltiret werden/ ja
nicht allein solche olea die zu voren schon wol-riechend/
sondern auch die jenigen/ an denen gantz kein Geruch ge-
spüret wird/ so sie jhre Zeit mit dem Sp. urinae digeri-
ren/ erlangen sie einen lieblichen Geruch/ vnd was noch
mehr ist/ kan ein jedweder mineralischer oder metalli-
scher Sulph. an deme doch sein geruch hart verschlossen ist/
dadurch eröffnet/ vnd in eine liebliche vnd wol-riechende
essentiam durch lange zeit digeriren/ gebracht werden/
durch die urinosische Geister werden die Sulph. am Ge-
ruch vnd farb erhöhet/ durch acida hergegen gereiniget/
aber am Geruch vnd Farb verändert. Zibet vnd Bisem
erlangen jhren starcken vnd lieblichen Geruch durch der
Katzen subtilisten urin-geist/ durch welchen ein besonde-
re Fettigkeit in jhren Leibern also digeriret/ vnd in
eine solche wol-riechende Materi gebracht wird.

Dieses sey nun genug von den extractis gesaget/ sie
hätten wol können vnbeschrieben bleiben/ weilen schon
vnzähliche Bücher vol solcher extracten hin vnd wie-
der in allen Sprachen beschrieben/ gefunden werden/
seynd aber nur darumb hieher gesetzt/ auff daß dieses

dritte

Dritter Theil
aromatibus gezogen/ mit metalliſchen ſolutionibus
conjungi
re vñ digerire/ als dan ſepariret ſich aus dem
Extracto ein ſehr wolriechendes Oel/ welches deme/
das per diſtillationem gemacht/ im geringſten nit be-
vor gibt/ ja auch noch lieblicher vnd kraͤfftiger erfunden
wird/ weilen zugleich auch die ſpiritualiſche Krafft des
Metalls/ ſonderlich von Gold vnd Silber/ welches in
dem menſtruo acido ſolvirt/ dem Ol. aromatum mit-
getheilet wird. Weiter kan auch ein jedweder Ol. vege-
tabile
durch den Sp. urinæ oder ſalis armoniaci in ſei-
ner krafft vnd lieblichen Geruch exaltiret werden/ ja
nicht allein ſolche olea die zu voren ſchon wol-riechend/
ſondern auch die jenigen/ an denen gantz kein Geruch ge-
ſpuͤret wird/ ſo ſie jhre Zeit mit dem Sp. urinæ digeri-
ren/ erlangen ſie einen lieblichen Geruch/ vnd was noch
mehr iſt/ kan ein jedweder mineraliſcher oder metalli-
ſcher Sulph. an deme doch ſein geruch hart verſchloſſẽ iſt/
dadurch eroͤffnet/ vnd in eine liebliche vñ wol-riechende
eſſentiam durch lange zeit digeriren/ gebracht werden/
durch die urinoſiſche Geiſter werden die Sulph. am Ge-
ruch vnd farb erhoͤhet/ durch acida hergegen gereiniget/
aber am Geruch vnd Farb veraͤndert. Zibet vnd Biſem
erlangen jhren ſtarcken vnd lieblichen Geruch durch der
Katzen ſubtiliſten urin-geiſt/ durch welchen ein beſonde-
re Fettigkeit in jhren Leibern alſo digeriret/ vnd in
eine ſolche wol-riechende Materi gebracht wird.

Dieſes ſey nun genug von den extractis geſaget/ ſie
haͤtten wol koͤnnen vnbeſchrieben bleiben/ weilen ſchon
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[44/0048] Dritter Theil aromatibus gezogen/ mit metalliſchen ſolutionibus conjungire vñ digerire/ als dan ſepariret ſich aus dem Extracto ein ſehr wolriechendes Oel/ welches deme/ das per diſtillationem gemacht/ im geringſten nit be- vor gibt/ ja auch noch lieblicher vnd kraͤfftiger erfunden wird/ weilen zugleich auch die ſpiritualiſche Krafft des Metalls/ ſonderlich von Gold vnd Silber/ welches in dem menſtruo acido ſolvirt/ dem Ol. aromatum mit- getheilet wird. Weiter kan auch ein jedweder Ol. vege- tabile durch den Sp. urinæ oder ſalis armoniaci in ſei- ner krafft vnd lieblichen Geruch exaltiret werden/ ja nicht allein ſolche olea die zu voren ſchon wol-riechend/ ſondern auch die jenigen/ an denen gantz kein Geruch ge- ſpuͤret wird/ ſo ſie jhre Zeit mit dem Sp. urinæ digeri- ren/ erlangen ſie einen lieblichen Geruch/ vnd was noch mehr iſt/ kan ein jedweder mineraliſcher oder metalli- ſcher Sulph. an deme doch ſein geruch hart verſchloſſẽ iſt/ dadurch eroͤffnet/ vnd in eine liebliche vñ wol-riechende eſſentiam durch lange zeit digeriren/ gebracht werden/ durch die urinoſiſche Geiſter werden die Sulph. am Ge- ruch vnd farb erhoͤhet/ durch acida hergegen gereiniget/ aber am Geruch vnd Farb veraͤndert. Zibet vnd Biſem erlangen jhren ſtarcken vnd lieblichen Geruch durch der Katzen ſubtiliſten urin-geiſt/ durch welchen ein beſonde- re Fettigkeit in jhren Leibern alſo digeriret/ vnd in eine ſolche wol-riechende Materi gebracht wird. Dieſes ſey nun genug von den extractis geſaget/ ſie haͤtten wol koͤnnen vnbeſchrieben bleiben/ weilen ſchon vnzaͤhliche Buͤcher vol ſolcher extracten hin vnd wie- der in allen Sprachen beſchrieben/ gefunden werden/ ſeynd aber nur darumb hieher geſetzt/ auff daß dieſes dritte

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni03_1648/48>, abgerufen am 24.11.2024.