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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Cac
ein Mensch elend, wie ein
Schatten an der Wand
herum gehet, so, daß man
sehen und greiffen kan,
er sey nicht gesund, wel-
ches geschiehet, wann der
natürliche Lebens-Safft
und das Geblüt im Men-
schen verderbt ist, wor-
aus gemeiniglich die
Wassersucht erfolget.
Cachiren, heimlich halten,
verbergen, verwahren,
verschwiegen halten.
Cacophonie, ein unange-
nehmer Thon, der übel lau-
tet; ein übler Klang.
Cadaver, ein todter Cör-
per, ein Aas.
Cadence, heist, wann ein
Täntzer in allen seinen Be-
wegungen eine geschickte,
gewisse und nach der Mu-
sic
wohl eingerichtete
Maaße hält, so daß sie
alle Regul-Mässig her-
aus kommen. it. die Ord-
nung oder ordentliche
Folge der Wörter in der
Music.
Cadet, der jüngere Sohn
in denen adelichen Fami-,
lien, der an den Orten,
[Spaltenumbruch]
Cad
wo das Majorat im Ge-
brauch ist, und hauptsäch-
lich in Franckreich und
Engelland, die Stamm-
Güter seinem ältesten
Bruder überlassen, und
sich mit einer geringen
Abfindung dagegen ver-
gnügen muß. Auch sind
Cadets junge Edelleute,
die in den Kriegs-Exer-
citiis,
Sprachen, in der
Mathematic und in an-
deren einem Cavalier
und Officier nöthigen
Wissenschafften, auf des
Landes, oder des Landes-
Herrn Unkosten, unter-
richtet und versorget wer-
den, biß sie bey erwach-
senen Jahren, als ge-
schickte Leute, so wohl bey
dem Kriegs - Staat als
auch beym Civil-Wesen
employret werden kön-
nen.
Cadi, ist bey denen Tür-
cken ein Stadt-Richter,
der in bürgerlichen Sa-
chen zu sprechen hat.
Caduc, verdorben, verfal-
len, baufällig, krafftloß,
unbrauchbar, hinfällig.
Cadu-
F
[Spaltenumbruch]
Cac
ein Menſch elend, wie ein
Schatten an der Wand
herum gehet, ſo, daß man
ſehen und greiffen kan,
er ſey nicht geſund, wel-
ches geſchiehet, wann der
natuͤrliche Lebens-Safft
und das Gebluͤt im Men-
ſchen verderbt iſt, wor-
aus gemeiniglich die
Waſſerſucht erfolget.
Cachiren, heimlich halten,
verbergen, verwahren,
verſchwiegen halten.
Cacophonie, ein unange-
nehmer Thon, deꝛ uͤbel lau-
tet; ein uͤbler Klang.
Cadaver, ein todter Coͤr-
per, ein Aas.
Cadence, heiſt, wann ein
Taͤntzer in allen ſeinen Be-
wegungen eine geſchickte,
gewiſſe und nach der Mu-
ſic
wohl eingerichtete
Maaße haͤlt, ſo daß ſie
alle Regul-Maͤſſig her-
aus kommen. it. die Ord-
nung oder ordentliche
Folge der Woͤrter in der
Muſic.
Cadet, der juͤngere Sohn
in denen adelichen Fami-,
lien, der an den Orten,
[Spaltenumbruch]
Cad
wo das Majorat im Ge-
brauch iſt, und hauptſaͤch-
lich in Franckreich und
Engelland, die Stamm-
Guͤter ſeinem aͤlteſten
Bruder uͤberlaſſen, und
ſich mit einer geringen
Abfindung dagegen ver-
gnuͤgen muß. Auch ſind
Cadets junge Edelleute,
die in den Kriegs-Exer-
citiis,
Sprachen, in der
Mathematic und in an-
deren einem Cavalier
und Officier noͤthigen
Wiſſenſchafften, auf des
Landes, oder des Landes-
Herrn Unkoſten, unter-
richtet und verſorget wer-
den, biß ſie bey erwach-
ſenen Jahren, als ge-
ſchickte Leute, ſo wohl bey
dem Kriegs - Staat als
auch beym Civil-Weſen
employret werden koͤn-
nen.
Cadi, iſt bey denen Tuͤr-
cken ein Stadt-Richter,
der in buͤrgerlichen Sa-
chen zu ſprechen hat.
Caduc, verdorben, verfal-
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unbrauchbar, hinfaͤllig.
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[81/0097] Cac Cad ein Menſch elend, wie ein Schatten an der Wand herum gehet, ſo, daß man ſehen und greiffen kan, er ſey nicht geſund, wel- ches geſchiehet, wann der natuͤrliche Lebens-Safft und das Gebluͤt im Men- ſchen verderbt iſt, wor- aus gemeiniglich die Waſſerſucht erfolget. Cachiren, heimlich halten, verbergen, verwahren, verſchwiegen halten. Cacophonie, ein unange- nehmer Thon, deꝛ uͤbel lau- tet; ein uͤbler Klang. Cadaver, ein todter Coͤr- per, ein Aas. Cadence, heiſt, wann ein Taͤntzer in allen ſeinen Be- wegungen eine geſchickte, gewiſſe und nach der Mu- ſic wohl eingerichtete Maaße haͤlt, ſo daß ſie alle Regul-Maͤſſig her- aus kommen. it. die Ord- nung oder ordentliche Folge der Woͤrter in der Muſic. Cadet, der juͤngere Sohn in denen adelichen Fami-, lien, der an den Orten, wo das Majorat im Ge- brauch iſt, und hauptſaͤch- lich in Franckreich und Engelland, die Stamm- Guͤter ſeinem aͤlteſten Bruder uͤberlaſſen, und ſich mit einer geringen Abfindung dagegen ver- gnuͤgen muß. Auch ſind Cadets junge Edelleute, die in den Kriegs-Exer- citiis, Sprachen, in der Mathematic und in an- deren einem Cavalier und Officier noͤthigen Wiſſenſchafften, auf des Landes, oder des Landes- Herrn Unkoſten, unter- richtet und verſorget wer- den, biß ſie bey erwach- ſenen Jahren, als ge- ſchickte Leute, ſo wohl bey dem Kriegs - Staat als auch beym Civil-Weſen employret werden koͤn- nen. Cadi, iſt bey denen Tuͤr- cken ein Stadt-Richter, der in buͤrgerlichen Sa- chen zu ſprechen hat. Caduc, verdorben, verfal- len, baufaͤllig, krafftloß, unbrauchbar, hinfaͤllig. Cadu- F

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/97>, abgerufen am 04.05.2024.