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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Bal
Balotiren, heisset, wann man
in dem Ball-Hausse die
Bälle ein ander zuschlägt,
und keine rechte Partie
spielet.
Balsamiren, wann man et-
was auf eine lange Zeit
vor Fäul- und Verderb-
nus bewahren will, so
pflegt mans zu balsami-
ren, oder zu salben.
Banco, eine versicherte
Schatz-Kammer der
Handelschafft, worinnen
Gelder gelegt, und gegen
leidliche Verzinsung wie-
der ausgethan werden;
eine Wechselbanck, da al-
lerhand Verkehr und Ge-
werbe, so wohl mit baaren
Gelde, als auch Wechsel-
Brieffen ist. Beym Bal-
sette,
und andern der-
gleichen Spielen, dasje-
nige Geld, so von einem
aufgeleget wird, gegen al-
le die andern zu spielen.
Bandagen, sind bey denen
Wund-Aertzten die Ge-
bände für die Brüche,
Bruchbänder.
Bande, eine Rotte, eine Par-
they Soldaten, eine An-
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Ban
zahl Spitzbuben, eine zu-
samen geschwohrne Ge-
sellsch afft.
Bandeliere, heist der Rie-
men, daran die Soldaten
ihre Patron-Taschen hän-
gen.
Banderole, eine Flache, oder
Schiff-Fahne; it. das
Fähnlein an einer Lantzen,
oder Trompeten.
Bandit, ein verbanneter,
Strassen-Räuber, Spitz-
bub, Beutelschneider.
Bandolier, ein Räuber,
Busch-Klöpffer, ein
Schutz-Reuter, so ein
lang Rohr am Halse trägt.
Baniere, eine Fahne.
Bannisiren, verbannen, ins
Elend verweisen, vertrei-
ben, ausjagen.
Bannum, die Acht, die Ver-
weisung ins Elend, Straf-
fe der Ungehorsamen.
Bannus, heist in Ungarn,
Dalmatien, Croatien, etc.
ein Lands-Hauptmann,
Oberrichter.
Banquerot, ist, wann
Wechsler, Kauff- und
Handels-Leute entweder
durch Unglück, oder sonst
durch
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Bal
Balotiren, heiſſet, wann man
in dem Ball-Hauſſe die
Baͤlle ein ander zuſchlaͤgt,
und keine rechte Partie
ſpielet.
Balſamiren, wann man et-
was auf eine lange Zeit
vor Faͤul- und Verderb-
nus bewahren will, ſo
pflegt mans zu balſami-
ren, oder zu ſalben.
Banco, eine verſicherte
Schatz-Kammer der
Handelſchafft, worinnen
Gelder gelegt, und gegen
leidliche Verzinſung wie-
der ausgethan werden;
eine Wechſelbanck, da al-
lerhand Verkehr und Ge-
werbe, ſo wohl mit baaren
Gelde, als auch Wechſel-
Brieffen iſt. Beym Bal-
ſette,
und andern der-
gleichen Spielen, dasje-
nige Geld, ſo von einem
aufgeleget wird, gegen al-
le die andern zu ſpielen.
Bandagen, ſind bey denen
Wund-Aertzten die Ge-
baͤnde fuͤr die Bruͤche,
Bruchbaͤnder.
Bande, eine Rotte, eine Par-
they Soldaten, eine An-
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Ban
zahl Spitzbuben, eine zu-
ſamen geſchwohrne Ge-
ſellſch afft.
Bandeliere, heiſt der Rie-
men, daran die Soldaten
ihre Patron-Taſchen haͤn-
gen.
Banderole, eine Flache, oder
Schiff-Fahne; it. das
Faͤhnlein an einer Lantzen,
oder Trompeten.
Bandit, ein verbanneter,
Straſſen-Raͤuber, Spitz-
bub, Beutelſchneider.
Bandolier, ein Raͤuber,
Buſch-Kloͤpffer, ein
Schutz-Reuter, ſo ein
lang Rohr am Halſe traͤgt.
Baniere, eine Fahne.
Banniſiren, verbannen, ins
Elend verweiſen, vertrei-
ben, ausjagen.
Bannum, die Acht, die Ver-
weiſung ins Elend, Straf-
fe der Ungehorſamen.
Bannus, heiſt in Ungarn,
Dalmatien, Croatien, ꝛc.
ein Lands-Hauptmann,
Oberrichter.
Banquerot, iſt, wann
Wechsler, Kauff- und
Handels-Leute entweder
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[64/0080] Bal Ban Balotiren, heiſſet, wann man in dem Ball-Hauſſe die Baͤlle ein ander zuſchlaͤgt, und keine rechte Partie ſpielet. Balſamiren, wann man et- was auf eine lange Zeit vor Faͤul- und Verderb- nus bewahren will, ſo pflegt mans zu balſami- ren, oder zu ſalben. Banco, eine verſicherte Schatz-Kammer der Handelſchafft, worinnen Gelder gelegt, und gegen leidliche Verzinſung wie- der ausgethan werden; eine Wechſelbanck, da al- lerhand Verkehr und Ge- werbe, ſo wohl mit baaren Gelde, als auch Wechſel- Brieffen iſt. Beym Bal- ſette, und andern der- gleichen Spielen, dasje- nige Geld, ſo von einem aufgeleget wird, gegen al- le die andern zu ſpielen. Bandagen, ſind bey denen Wund-Aertzten die Ge- baͤnde fuͤr die Bruͤche, Bruchbaͤnder. Bande, eine Rotte, eine Par- they Soldaten, eine An- zahl Spitzbuben, eine zu- ſamen geſchwohrne Ge- ſellſch afft. Bandeliere, heiſt der Rie- men, daran die Soldaten ihre Patron-Taſchen haͤn- gen. Banderole, eine Flache, oder Schiff-Fahne; it. das Faͤhnlein an einer Lantzen, oder Trompeten. Bandit, ein verbanneter, Straſſen-Raͤuber, Spitz- bub, Beutelſchneider. Bandolier, ein Raͤuber, Buſch-Kloͤpffer, ein Schutz-Reuter, ſo ein lang Rohr am Halſe traͤgt. Baniere, eine Fahne. Banniſiren, verbannen, ins Elend verweiſen, vertrei- ben, ausjagen. Bannum, die Acht, die Ver- weiſung ins Elend, Straf- fe der Ungehorſamen. Bannus, heiſt in Ungarn, Dalmatien, Croatien, ꝛc. ein Lands-Hauptmann, Oberrichter. Banquerot, iſt, wann Wechsler, Kauff- und Handels-Leute entweder durch Ungluͤck, oder ſonſt durch

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/80>, abgerufen am 23.11.2024.