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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Ten
mer fortgehet, und darun
ter sowol die Fest-als
Werckel-Tage, ingleichen
die Tage der Gegenwär-
tigkeit und Abwesenheit
begriffen werden. Tem-
pus utile,
ist hingegen ei-
ne Zeit, worunter die Fest-
Tage nicht gerechnet wer-
den, ingleichen diejenigen,
da kein Gerichte gehalten
wird, oder man abwesend
gewesen, nicht enthalten
seyn; it. eine solche Zeit,
in welcher man des Rich-
ters habhaft werden kön-
nen.
Tenable, haltbar, ein halt-
barer Ort, so eine Bela-
gerung ausstehen, oder sich
halten kan.
Tenacität, Kargheit, Fil-
tzigkeit, z.E. die Tena-
cit
ät beherrschet diesen
Mann im höchsten Grad.
Tenaculum, ein Tenackel,
ist ein gespaltenes Holtz
von 2. Zincken, gleich ei-
nem Buchhalter, nur daß
es zu unterst einen Stift
hat, welches die Buch-
drucker brauchen, um das
sogenannte Exemplar, so
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sie absetzen, drauf stecken
zu können.
Tenaille, heiset eigentlich ei-
ne Zange, sonsten aber in
der Fortification ein
Aussenwerck ohne Flan-
cken mit 2. Facen oder
Linien, so in der Mitte zu-
sammen laufen, also, daß
sie einer aufgemachten
Zangen oder Scheren
gleich sehen. Dergleichen
Wercke werden meist an
die Trencheen gehenckt,
weil sie in Eil aufgeworfen
werden, und wo man zu-
gleich die Kosten mena-
gi
ren will, werden sie statt
der Cron-und Hornwer-
cke angeleget.
Tendiren, spannen, auf et-
was zielen, sich nach etwas
strecken, wenden.
Tendre, zart, zärtlich, weich-
müthig, leicht zu bewegen,
oder zum Weinen und
Mitleiden zu bringen.
Tendrement, innig, hertz-
lich, mit dern grösten af-
fect
und Gemüths-Be-
wegung.
Tendresse, die Zärtlichkeit,
Weich-
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mer fortgehet, und darun
ter ſowol die Feſt-als
Werckel-Tage, ingleichen
die Tage der Gegenwaͤr-
tigkeit und Abweſenheit
begriffen werden. Tem-
pus utile,
iſt hingegen ei-
ne Zeit, worunter die Feſt-
Tage nicht gerechnet wer-
den, ingleichen diejenigen,
da kein Gerichte gehalten
wird, oder man abweſend
geweſen, nicht enthalten
ſeyn; it. eine ſolche Zeit,
in welcher man des Rich-
ters habhaft werden koͤn-
nen.
Tenable, haltbar, ein halt-
barer Ort, ſo eine Bela-
gerung ausſtehen, oder ſich
halten kan.
Tenacitaͤt, Kargheit, Fil-
tzigkeit, z.E. die Tena-
cit
aͤt beherꝛſchet dieſen
Mann im hoͤchſten Grad.
Tenaculum, ein Tenackel,
iſt ein geſpaltenes Holtz
von 2. Zincken, gleich ei-
nem Buchhalter, nur daß
es zu unterſt einen Stift
hat, welches die Buch-
drucker brauchen, um das
ſogenannte Exemplar, ſo
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Ten
ſie abſetzen, drauf ſtecken
zu koͤnnen.
Tenaille, heiſet eigentlich ei-
ne Zange, ſonſten aber in
der Fortification ein
Auſſenwerck ohne Flan-
cken mit 2. Facen oder
Linien, ſo in der Mitte zu-
ſammen laufen, alſo, daß
ſie einer aufgemachten
Zangen oder Scheren
gleich ſehen. Dergleichen
Wercke werden meiſt an
die Trencheen gehenckt,
weil ſie in Eil aufgeworfen
werden, und wo man zu-
gleich die Koſten mena-
gi
ren will, werden ſie ſtatt
der Cron-und Hornwer-
cke angeleget.
Tendiren, ſpannen, auf et-
was zielen, ſich nach etwas
ſtrecken, wenden.
Tendre, zart, zaͤrtlich, weich-
muͤthig, leicht zu bewegen,
oder zum Weinen und
Mitleiden zu bringen.
Tendrement, innig, hertz-
lich, mit dern groͤſten af-
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und Gemuͤths-Be-
wegung.
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[729/0745] Ten Ten mer fortgehet, und darun ter ſowol die Feſt-als Werckel-Tage, ingleichen die Tage der Gegenwaͤr- tigkeit und Abweſenheit begriffen werden. Tem- pus utile, iſt hingegen ei- ne Zeit, worunter die Feſt- Tage nicht gerechnet wer- den, ingleichen diejenigen, da kein Gerichte gehalten wird, oder man abweſend geweſen, nicht enthalten ſeyn; it. eine ſolche Zeit, in welcher man des Rich- ters habhaft werden koͤn- nen. Tenable, haltbar, ein halt- barer Ort, ſo eine Bela- gerung ausſtehen, oder ſich halten kan. Tenacitaͤt, Kargheit, Fil- tzigkeit, z.E. die Tena- citaͤt beherꝛſchet dieſen Mann im hoͤchſten Grad. Tenaculum, ein Tenackel, iſt ein geſpaltenes Holtz von 2. Zincken, gleich ei- nem Buchhalter, nur daß es zu unterſt einen Stift hat, welches die Buch- drucker brauchen, um das ſogenannte Exemplar, ſo ſie abſetzen, drauf ſtecken zu koͤnnen. Tenaille, heiſet eigentlich ei- ne Zange, ſonſten aber in der Fortification ein Auſſenwerck ohne Flan- cken mit 2. Facen oder Linien, ſo in der Mitte zu- ſammen laufen, alſo, daß ſie einer aufgemachten Zangen oder Scheren gleich ſehen. Dergleichen Wercke werden meiſt an die Trencheen gehenckt, weil ſie in Eil aufgeworfen werden, und wo man zu- gleich die Koſten mena- giren will, werden ſie ſtatt der Cron-und Hornwer- cke angeleget. Tendiren, ſpannen, auf et- was zielen, ſich nach etwas ſtrecken, wenden. Tendre, zart, zaͤrtlich, weich- muͤthig, leicht zu bewegen, oder zum Weinen und Mitleiden zu bringen. Tendrement, innig, hertz- lich, mit dern groͤſten af- fect und Gemuͤths-Be- wegung. Tendreſſe, die Zaͤrtlichkeit, Weich- Z z 5

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 729. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/745>, abgerufen am 25.11.2024.