Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Ste
Ordnungen, die von einer
Lands-Obrigkeit, einer
Provintz und Stadt, oder
von einem Superiore sei-
nem Collegio zu halten
auferleget und vorge-
schrieben wird.
Steccade oder Stoccade,
ist ein Degen in einem
Stabe verborgen, oder
auch ein Stoß-Degen,
welcher in der Noth auf
der Reise zu gebrauchen,
ein Stilet.
Steganographia, die Kunst
oder Art, wie man mit
verborgener und gehei-
mer Schrift oder Ziffern
schreiben soll.
Stella, ein Stern. it. ein
Zeichen am Rand des
Buchs.
Stellage, Ordnung, Stel-
lung; it. eine aufgebauete
Bühne oder Gerüste.
Stellatim gehen, heist und
geschiehet, wann man des
Nachts ausgehet, den
Lauf des Himmels oder
den Stern-Himmel zu
betrachten.
Stellatura, der Lands-
Knechte oder Soldaten
[Spaltenumbruch]
Ste
Besoldung, it. Betrug
der Officierer.
Stellio, eigentlich eine Art
Heydechsen, so vielerley
Farben hat. Verblüm-
ter Weise wird ein unbe-
ständiger Mensch in sei-
nen Worten und Wer-
cken, ein Betrüger, wel-
cher mit allerley Räncken
und Betrügereyen umge-
het, also genennet.
Stellionatus, ist in Rechten
ein Verbrechen, da man
einen vorsätzlichen Be-
trug im Handel und
Wandel begehet, z. E.
eine Sache verkauft vor
etwas, das sie nicht ist, als
ein Lehn vor ein Erbe, ein
fremdes Gut vor das sei-
ne, u.d.gl.
Stemma, eigentlich ein
Crantz von Blumen; son-
sten aber ein adeliches
Wappen, Stamm-
Baum, Genealogie, Ge-
schlechts-Register, oder
Stamm-Reihe derer
Vor-Eltern, da man vor
Alters die Abbildungen
derselben in den Vor-
Sälen der Häuser zum
An-
U u 5
[Spaltenumbruch]
Ste
Ordnungen, die von einer
Lands-Obrigkeit, einer
Provintz und Stadt, oder
von einem Superiore ſei-
nem Collegio zu halten
auferleget und vorge-
ſchrieben wird.
Steccade oder Stoccade,
iſt ein Degen in einem
Stabe verborgen, oder
auch ein Stoß-Degen,
welcher in der Noth auf
der Reiſe zu gebrauchen,
ein Stilet.
Steganographia, die Kunſt
oder Art, wie man mit
verborgener und gehei-
mer Schrift oder Ziffern
ſchreiben ſoll.
Stella, ein Stern. it. ein
Zeichen am Rand des
Buchs.
Stellage, Ordnung, Stel-
lung; it. eine aufgebauete
Buͤhne oder Geruͤſte.
Stellatim gehen, heiſt und
geſchiehet, wann man des
Nachts ausgehet, den
Lauf des Himmels oder
den Stern-Himmel zu
betrachten.
Stellatura, der Lands-
Knechte oder Soldaten
[Spaltenumbruch]
Ste
Beſoldung, it. Betrug
der Officierer.
Stellio, eigentlich eine Art
Heydechſen, ſo vielerley
Farben hat. Verbluͤm-
ter Weiſe wird ein unbe-
ſtaͤndiger Menſch in ſei-
nen Worten und Wer-
cken, ein Betruͤger, wel-
cher mit allerley Raͤncken
und Betruͤgereyen umge-
het, alſo genennet.
Stellionatus, iſt in Rechten
ein Verbrechen, da man
einen vorſaͤtzlichen Be-
trug im Handel und
Wandel begehet, z. E.
eine Sache verkauft vor
etwas, das ſie nicht iſt, als
ein Lehn vor ein Erbe, ein
fremdes Gut vor das ſei-
ne, u.d.gl.
Stemma, eigentlich ein
Crantz von Blumen; ſon-
ſten aber ein adeliches
Wappen, Stamm-
Baum, Genealogie, Ge-
ſchlechts-Regiſter, oder
Stamm-Reihe derer
Vor-Eltern, da man vor
Alters die Abbildungen
derſelben in den Vor-
Saͤlen der Haͤuſer zum
An-
U u 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0697" n="681"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Ste</hi></fw><lb/>
Ordnungen, die von einer<lb/>
Lands-Obrigkeit, einer<lb/>
Provintz und Stadt, oder<lb/>
von einem <hi rendition="#aq">Superiore</hi> &#x017F;ei-<lb/>
nem <hi rendition="#aq">Collegio</hi> zu halten<lb/>
auferleget und vorge-<lb/>
&#x017F;chrieben wird.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Steccade</hi> oder <hi rendition="#aq">Stoccade,</hi><lb/>
i&#x017F;t ein Degen in einem<lb/>
Stabe verborgen, oder<lb/>
auch ein Stoß-Degen,<lb/>
welcher in der Noth auf<lb/>
der Rei&#x017F;e zu gebrauchen,<lb/>
ein Stilet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Steganographia,</hi> die Kun&#x017F;t<lb/>
oder Art, wie man mit<lb/>
verborgener und gehei-<lb/>
mer Schrift oder Ziffern<lb/>
&#x017F;chreiben &#x017F;oll.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stella,</hi> ein Stern. <hi rendition="#aq">it.</hi> ein<lb/>
Zeichen am Rand des<lb/>
Buchs.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stellage,</hi> Ordnung, Stel-<lb/>
lung; <hi rendition="#aq">it.</hi> eine aufgebauete<lb/>
Bu&#x0364;hne oder Geru&#x0364;&#x017F;te.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stellatim</hi> gehen, hei&#x017F;t und<lb/>
ge&#x017F;chiehet, wann man des<lb/>
Nachts ausgehet, den<lb/>
Lauf des Himmels oder<lb/>
den Stern-Himmel zu<lb/>
betrachten.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stellatura,</hi> der Lands-<lb/>
Knechte oder Soldaten<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Ste</hi></fw><lb/>
Be&#x017F;oldung, <hi rendition="#aq">it.</hi> Betrug<lb/>
der Officierer.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stellio,</hi> eigentlich eine Art<lb/>
Heydech&#x017F;en, &#x017F;o vielerley<lb/>
Farben hat. Verblu&#x0364;m-<lb/>
ter Wei&#x017F;e wird ein unbe-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndiger Men&#x017F;ch in &#x017F;ei-<lb/>
nen Worten und Wer-<lb/>
cken, ein Betru&#x0364;ger, wel-<lb/>
cher mit allerley Ra&#x0364;ncken<lb/>
und Betru&#x0364;gereyen umge-<lb/>
het, al&#x017F;o genennet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stellionatus,</hi> i&#x017F;t in Rechten<lb/>
ein Verbrechen, da man<lb/>
einen vor&#x017F;a&#x0364;tzlichen Be-<lb/>
trug im Handel und<lb/>
Wandel begehet, z. E.<lb/>
eine Sache verkauft vor<lb/>
etwas, das &#x017F;ie nicht i&#x017F;t, als<lb/>
ein Lehn vor ein Erbe, ein<lb/>
fremdes Gut vor das &#x017F;ei-<lb/>
ne, u.d.gl.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Stemma,</hi> eigentlich ein<lb/>
Crantz von Blumen; &#x017F;on-<lb/>
&#x017F;ten aber ein adeliches<lb/>
Wappen, Stamm-<lb/>
Baum, <hi rendition="#aq">Genealogie,</hi> Ge-<lb/>
&#x017F;chlechts-Regi&#x017F;ter, oder<lb/>
Stamm-Reihe derer<lb/>
Vor-Eltern, da man vor<lb/>
Alters die Abbildungen<lb/>
der&#x017F;elben in den Vor-<lb/>
Sa&#x0364;len der Ha&#x0364;u&#x017F;er zum<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">U u</hi> 5</fw><fw place="bottom" type="catch">An-</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[681/0697] Ste Ste Ordnungen, die von einer Lands-Obrigkeit, einer Provintz und Stadt, oder von einem Superiore ſei- nem Collegio zu halten auferleget und vorge- ſchrieben wird. Steccade oder Stoccade, iſt ein Degen in einem Stabe verborgen, oder auch ein Stoß-Degen, welcher in der Noth auf der Reiſe zu gebrauchen, ein Stilet. Steganographia, die Kunſt oder Art, wie man mit verborgener und gehei- mer Schrift oder Ziffern ſchreiben ſoll. Stella, ein Stern. it. ein Zeichen am Rand des Buchs. Stellage, Ordnung, Stel- lung; it. eine aufgebauete Buͤhne oder Geruͤſte. Stellatim gehen, heiſt und geſchiehet, wann man des Nachts ausgehet, den Lauf des Himmels oder den Stern-Himmel zu betrachten. Stellatura, der Lands- Knechte oder Soldaten Beſoldung, it. Betrug der Officierer. Stellio, eigentlich eine Art Heydechſen, ſo vielerley Farben hat. Verbluͤm- ter Weiſe wird ein unbe- ſtaͤndiger Menſch in ſei- nen Worten und Wer- cken, ein Betruͤger, wel- cher mit allerley Raͤncken und Betruͤgereyen umge- het, alſo genennet. Stellionatus, iſt in Rechten ein Verbrechen, da man einen vorſaͤtzlichen Be- trug im Handel und Wandel begehet, z. E. eine Sache verkauft vor etwas, das ſie nicht iſt, als ein Lehn vor ein Erbe, ein fremdes Gut vor das ſei- ne, u.d.gl. Stemma, eigentlich ein Crantz von Blumen; ſon- ſten aber ein adeliches Wappen, Stamm- Baum, Genealogie, Ge- ſchlechts-Regiſter, oder Stamm-Reihe derer Vor-Eltern, da man vor Alters die Abbildungen derſelben in den Vor- Saͤlen der Haͤuſer zum An- U u 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/697
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 681. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/697>, abgerufen am 23.11.2024.