Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Ser
Dienstbothen, Gesinde.
Servitus, die Servitut,
Leibeigenschaft, Knecht-
schaft, Dienstbarkeit,
Sclaverey. it. eine Ge-
rechtigkeit, so man auf ei-
nes andern Grund und
Boden exerciren kan,
ohne daß der andere sol-
ches verhindern darf. z. E.
daß einer auf eines an-
dern Felder und Wiesen
sein Vieh treibet; von sei-
nem Wasser eines andern
Güter wässern muß; durch
sein Haus und Hof fah-
ren, reiten und gehen las
sen; in des Nachbarn
Wand einen oder mehr
Balcken zu legen/ darauf
sein Gebäude ruhet, in-
gleichen daß der Nachbar
sein Haus nicht höher füh-
ren, oder dem andern das
Licht und die Fenster nicht
verbauen darf, und was
dergleichen Dinge mehr
sind.
Serum, heist bey denen
Medicis die wässerichte
Feuchtigkeit im Blut.
Servus, ein Knecht, Diener,
Dienstboth, Sclave, der
[Spaltenumbruch]
Sex
nicht sein eigen Herr ist.
Servus servorum, ein
Knecht aller Knechte, ist
ein axioma, welches ihm
der Pabst zu Rom beyle-
get, und dessen sich Gre-
gorius M.
zum ersten be-
dienet.
Sesquihora, anderthalb
Stund.
Session, der Sitz und Stel-
le bey denen Reichs- und
anderen Versammlun-
gen; it. eines Collegii
oder Gerichtes. Bey de-
nen Conciliis und Par-
lamenten werden die wie-
derholte Zusammenkünfte
und Versammlungen der
Bischöffe und anderen
Glieder Sessiones genen-
net.
Severität, Strenge, Ernst-
haftigkeit, Schärfe, rau-
hes Wesen, ein hartes und
ungütiges Verfahren.
Sextilis radius, gesechster
Schein, ist in der Astro-
nomie
ein Aspect, da 2.
Planeten um den sechsten
Theil des Zodiaci oder
Thier-Crayses, oder um
60. Grad weit voneinan-
der
[Spaltenumbruch]
Ser
Dienſtbothen, Geſinde.
Servitus, die Servitut,
Leibeigenſchaft, Knecht-
ſchaft, Dienſtbarkeit,
Sclaverey. it. eine Ge-
rechtigkeit, ſo man auf ei-
nes andern Grund und
Boden exerciren kan,
ohne daß der andere ſol-
ches verhindern darf. z. E.
daß einer auf eines an-
dern Felder und Wieſen
ſein Vieh treibet; von ſei-
nem Waſſer eines andern
Guͤter waͤſſern muß; durch
ſein Haus und Hof fah-
ren, reiten und gehen laſ
ſen; in des Nachbarn
Wand einen oder mehr
Balcken zu legen/ darauf
ſein Gebaͤude ruhet, in-
gleichen daß der Nachbar
ſein Haus nicht hoͤher fuͤh-
ren, oder dem andern das
Licht und die Fenſter nicht
verbauen darf, und was
dergleichen Dinge mehr
ſind.
Serum, heiſt bey denen
Medicis die waͤſſerichte
Feuchtigkeit im Blut.
Servus, ein Knecht, Diener,
Dienſtboth, Sclave, der
[Spaltenumbruch]
Sex
nicht ſein eigen Herꝛ iſt.
Servus ſervorum, ein
Knecht aller Knechte, iſt
ein axioma, welches ihm
der Pabſt zu Rom beyle-
get, und deſſen ſich Gre-
gorius M.
zum erſten be-
dienet.
Sesquihora, anderthalb
Stund.
Seſſion, der Sitz und Stel-
le bey denen Reichs- und
anderen Verſammlun-
gen; it. eines Collegii
oder Gerichtes. Bey de-
nen Conciliis und Par-
lamenten werden die wie-
derholte Zuſammenkuͤnfte
und Verſammlungen der
Biſchoͤffe und anderen
Glieder Seſſiones genen-
net.
Severitaͤt, Strenge, Ernſt-
haftigkeit, Schaͤrfe, rau-
hes Weſen, ein hartes und
unguͤtiges Verfahren.
Sextilis radius, geſechſter
Schein, iſt in der Aſtro-
nomie
ein Aſpect, da 2.
Planeten um den ſechſten
Theil des Zodiaci oder
Thier-Crayſes, oder um
60. Grad weit voneinan-
der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0662" n="644"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Ser</hi></fw><lb/>
Dien&#x017F;tbothen, Ge&#x017F;inde.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Servitus,</hi> die <hi rendition="#aq">Servitut,</hi><lb/>
Leibeigen&#x017F;chaft, Knecht-<lb/>
&#x017F;chaft, Dien&#x017F;tbarkeit,<lb/>
Sclaverey. <hi rendition="#aq">it.</hi> eine Ge-<lb/>
rechtigkeit, &#x017F;o man auf ei-<lb/>
nes andern Grund und<lb/>
Boden <hi rendition="#aq">exerci</hi>ren kan,<lb/>
ohne daß der andere &#x017F;ol-<lb/>
ches verhindern darf. z. E.<lb/>
daß einer auf eines an-<lb/>
dern Felder und Wie&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ein Vieh treibet; von &#x017F;ei-<lb/>
nem Wa&#x017F;&#x017F;er eines andern<lb/>
Gu&#x0364;ter wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern muß; durch<lb/>
&#x017F;ein Haus und Hof fah-<lb/>
ren, reiten und gehen la&#x017F;<lb/>
&#x017F;en; in des Nachbarn<lb/>
Wand einen oder mehr<lb/>
Balcken zu legen/ darauf<lb/>
&#x017F;ein Geba&#x0364;ude ruhet, in-<lb/>
gleichen daß der Nachbar<lb/>
&#x017F;ein Haus nicht ho&#x0364;her fu&#x0364;h-<lb/>
ren, oder dem andern das<lb/>
Licht und die Fen&#x017F;ter nicht<lb/>
verbauen darf, und was<lb/>
dergleichen Dinge mehr<lb/>
&#x017F;ind.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Serum,</hi> hei&#x017F;t bey denen<lb/><hi rendition="#aq">Medicis</hi> die wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;erichte<lb/>
Feuchtigkeit im Blut.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Servus,</hi> ein Knecht, Diener,<lb/>
Dien&#x017F;tboth, Sclave, der<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Sex</hi></fw><lb/>
nicht &#x017F;ein eigen Her&#xA75B; i&#x017F;t.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Servus &#x017F;ervorum,</hi> ein<lb/>
Knecht aller Knechte, i&#x017F;t<lb/>
ein <hi rendition="#aq">axioma,</hi> welches ihm<lb/>
der Pab&#x017F;t zu Rom beyle-<lb/>
get, und de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich <hi rendition="#aq">Gre-<lb/>
gorius M.</hi> zum er&#x017F;ten be-<lb/>
dienet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Sesquihora,</hi> anderthalb<lb/>
Stund.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Se&#x017F;&#x017F;ion,</hi> der Sitz und Stel-<lb/>
le bey denen Reichs- und<lb/>
anderen Ver&#x017F;ammlun-<lb/>
gen; <hi rendition="#aq">it.</hi> eines <hi rendition="#aq">Collegii</hi><lb/>
oder Gerichtes. Bey de-<lb/>
nen <hi rendition="#aq">Conciliis</hi> und Par-<lb/>
lamenten werden die wie-<lb/>
derholte Zu&#x017F;ammenku&#x0364;nfte<lb/>
und Ver&#x017F;ammlungen der<lb/>
Bi&#x017F;cho&#x0364;ffe und anderen<lb/>
Glieder <hi rendition="#aq">Se&#x017F;&#x017F;iones</hi> genen-<lb/>
net.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Severit</hi>a&#x0364;t, Strenge, Ern&#x017F;t-<lb/>
haftigkeit, Scha&#x0364;rfe, rau-<lb/>
hes We&#x017F;en, ein hartes und<lb/>
ungu&#x0364;tiges Verfahren.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Sextilis radius,</hi> ge&#x017F;ech&#x017F;ter<lb/>
Schein, i&#x017F;t in der <hi rendition="#aq">A&#x017F;tro-<lb/>
nomie</hi> ein <hi rendition="#aq">A&#x017F;pect,</hi> da 2.<lb/>
Planeten um den &#x017F;ech&#x017F;ten<lb/>
Theil des <hi rendition="#aq">Zodiaci</hi> oder<lb/>
Thier-Cray&#x017F;es, oder um<lb/>
60. Grad weit voneinan-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[644/0662] Ser Sex Dienſtbothen, Geſinde. Servitus, die Servitut, Leibeigenſchaft, Knecht- ſchaft, Dienſtbarkeit, Sclaverey. it. eine Ge- rechtigkeit, ſo man auf ei- nes andern Grund und Boden exerciren kan, ohne daß der andere ſol- ches verhindern darf. z. E. daß einer auf eines an- dern Felder und Wieſen ſein Vieh treibet; von ſei- nem Waſſer eines andern Guͤter waͤſſern muß; durch ſein Haus und Hof fah- ren, reiten und gehen laſ ſen; in des Nachbarn Wand einen oder mehr Balcken zu legen/ darauf ſein Gebaͤude ruhet, in- gleichen daß der Nachbar ſein Haus nicht hoͤher fuͤh- ren, oder dem andern das Licht und die Fenſter nicht verbauen darf, und was dergleichen Dinge mehr ſind. Serum, heiſt bey denen Medicis die waͤſſerichte Feuchtigkeit im Blut. Servus, ein Knecht, Diener, Dienſtboth, Sclave, der nicht ſein eigen Herꝛ iſt. Servus ſervorum, ein Knecht aller Knechte, iſt ein axioma, welches ihm der Pabſt zu Rom beyle- get, und deſſen ſich Gre- gorius M. zum erſten be- dienet. Sesquihora, anderthalb Stund. Seſſion, der Sitz und Stel- le bey denen Reichs- und anderen Verſammlun- gen; it. eines Collegii oder Gerichtes. Bey de- nen Conciliis und Par- lamenten werden die wie- derholte Zuſammenkuͤnfte und Verſammlungen der Biſchoͤffe und anderen Glieder Seſſiones genen- net. Severitaͤt, Strenge, Ernſt- haftigkeit, Schaͤrfe, rau- hes Weſen, ein hartes und unguͤtiges Verfahren. Sextilis radius, geſechſter Schein, iſt in der Aſtro- nomie ein Aſpect, da 2. Planeten um den ſechſten Theil des Zodiaci oder Thier-Crayſes, oder um 60. Grad weit voneinan- der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/662
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 644. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/662>, abgerufen am 18.05.2024.