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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Rap
sen, sonderlich nach Hofe,
welchen man etwa mei-
den müssen, oder zum Re-
giment, davon man weg-
gegangen ist, oder wann
ein Landes-Fürst bey ent-
stehendem Kriege seine
Unterthanen aus fremder
Herren oder des Feindes
Diensten unter Andeu-
tung gewisser Straffen
wieder zurück beruffet.
Rappier, ein stumpfer De-
gen; auf dem Fecht-Bo-
den ein Fecht-Degen, den
diejenigen führen, so fech-
ten lernen.
Rapport, Bericht, Erzeh-
lung, Nachricht, wird ab-
sonderlich bey den Sol-
daten gesagt, wann die
Subalternen ihren O-
bern den Zustand dessen,
worüber sie gesetzet sind,
berichten. Man sagt
auch: diese Sache hat ge-
gen jene einigen Rapport,
d.i. Verwandschaft oder
Aehnlichkeit, sie schicket
sich einiger massen darzu.
Par rapport, in Absicht,
in Vergleichung.
Rapportiren, berichten, ü-
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Raq
berbringen, Nachricht
von etwas geben.
Rappuse, Raub. Etwas
in die Rappule geben, ist
so viel, als etwas vor ver-
lohren achten, zum Besten
geben.
Rapsodie, zusammen geflick-
te Verse, allerhand zu-
sammen geschriebene Sa-
chen.
Raptim, in Eil, geschwind.
Raptus, heist eigentlich ein
Raub. it. die gewaltthä-
tige Schwächung oder
Entführung eines Weibs-
bildes. Allein, der hat
einen raptum, hat einen
Schwarm oder einen
Sparren zu viel, wird
von einem gesagt, der
nicht wol klug ist.
Raquete, ist ein zu einem
Feuerwerck gehöriger
Theil, welcher aus Papier
gemacht, mit einem Satz
von Pulver und andern
brennenden Materialien
geladen, und zur Lust los-
gezündet wird. Ein Ra-
quet
heist auch dasjenige
Instrument, womit der
Ballen geschlagen wird.
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ſen, ſonderlich nach Hofe,
welchen man etwa mei-
den muͤſſen, oder zum Re-
giment, davon man weg-
gegangen iſt, oder wann
ein Landes-Fuͤrſt bey ent-
ſtehendem Kriege ſeine
Unterthanen aus fremder
Herren oder des Feindes
Dienſten unter Andeu-
tung gewiſſer Straffen
wieder zuruͤck beruffet.
Rappier, ein ſtumpfer De-
gen; auf dem Fecht-Bo-
den ein Fecht-Degen, den
diejenigen fuͤhren, ſo fech-
ten lernen.
Rapport, Bericht, Erzeh-
lung, Nachricht, wird ab-
ſonderlich bey den Sol-
daten geſagt, wann die
Subalternen ihren O-
bern den Zuſtand deſſen,
woruͤber ſie geſetzet ſind,
berichten. Man ſagt
auch: dieſe Sache hat ge-
gen jene einigen Rapport,
d.i. Verwandſchaft oder
Aehnlichkeit, ſie ſchicket
ſich einiger maſſen darzu.
Par rapport, in Abſicht,
in Vergleichung.
Rapportiren, berichten, uͤ-
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Raq
berbringen, Nachricht
von etwas geben.
Rappuſe, Raub. Etwas
in die Rappule geben, iſt
ſo viel, als etwas vor ver-
lohren achten, zum Beſten
geben.
Rapſodie, zuſammen geflick-
te Verſe, allerhand zu-
ſammen geſchriebene Sa-
chen.
Raptim, in Eil, geſchwind.
Raptus, heiſt eigentlich ein
Raub. it. die gewaltthaͤ-
tige Schwaͤchung oder
Entfuͤhrung eines Weibs-
bildes. Allein, der hat
einen raptum, hat einen
Schwarm oder einen
Sparren zu viel, wird
von einem geſagt, der
nicht wol klug iſt.
Raquete, iſt ein zu einem
Feuerwerck gehoͤriger
Theil, welcher aus Papier
gemacht, mit einem Satz
von Pulver und andern
brennenden Materialien
geladen, und zur Luſt los-
gezuͤndet wird. Ein Ra-
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heiſt auch dasjenige
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[551/0569] Rap Raq ſen, ſonderlich nach Hofe, welchen man etwa mei- den muͤſſen, oder zum Re- giment, davon man weg- gegangen iſt, oder wann ein Landes-Fuͤrſt bey ent- ſtehendem Kriege ſeine Unterthanen aus fremder Herren oder des Feindes Dienſten unter Andeu- tung gewiſſer Straffen wieder zuruͤck beruffet. Rappier, ein ſtumpfer De- gen; auf dem Fecht-Bo- den ein Fecht-Degen, den diejenigen fuͤhren, ſo fech- ten lernen. Rapport, Bericht, Erzeh- lung, Nachricht, wird ab- ſonderlich bey den Sol- daten geſagt, wann die Subalternen ihren O- bern den Zuſtand deſſen, woruͤber ſie geſetzet ſind, berichten. Man ſagt auch: dieſe Sache hat ge- gen jene einigen Rapport, d.i. Verwandſchaft oder Aehnlichkeit, ſie ſchicket ſich einiger maſſen darzu. Par rapport, in Abſicht, in Vergleichung. Rapportiren, berichten, uͤ- berbringen, Nachricht von etwas geben. Rappuſe, Raub. Etwas in die Rappule geben, iſt ſo viel, als etwas vor ver- lohren achten, zum Beſten geben. Rapſodie, zuſammen geflick- te Verſe, allerhand zu- ſammen geſchriebene Sa- chen. Raptim, in Eil, geſchwind. Raptus, heiſt eigentlich ein Raub. it. die gewaltthaͤ- tige Schwaͤchung oder Entfuͤhrung eines Weibs- bildes. Allein, der hat einen raptum, hat einen Schwarm oder einen Sparren zu viel, wird von einem geſagt, der nicht wol klug iſt. Raquete, iſt ein zu einem Feuerwerck gehoͤriger Theil, welcher aus Papier gemacht, mit einem Satz von Pulver und andern brennenden Materialien geladen, und zur Luſt los- gezuͤndet wird. Ein Ra- quet heiſt auch dasjenige Inſtrument, womit der Ballen geſchlagen wird. Rar, M m 4

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/569>, abgerufen am 20.05.2024.