Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Qua
vieles mit den Widertäu-
sern gemein, indem sie die
ordentliche Obrigkeit und
Predig-Amt verwerfen,
sie gehen aber noch weiter,
und gestatten in ihren
Versammlungen jeder-
man, der eine Regung des
Geistes hiezu empfängt,
auch Weibern/ zu predi-
gen, und halten ihre ver-
meinten Eingebungen so
hoch als selbst die Heil.
Schrift. Sie verwerfen
die H. Sacramente, allen
Unterscheid der Stände
und Ordnungen, heisen
sich untereinander Brü-
der, alle andere aber du-
tzen sie ohne Unterscheid.
Den Namen hat die Se-
cte davon bekommen, daß,
wann sie eine vorgegebene
Regung des Geistes an
tritt, solches mit einem
starcken Zittern und Er-
schütterung geschiehet,
dann das Wort in seiner
Sprache so viel sagen
will, als ein Zitterer.
Quader-Stück/ ein viere-
ckigter Stein.
Quadrangulus, ein Qua-
[Spaltenumbruch]
Qua
drangel, viereckigt Ding,
so 4. Ecken in 4. gleiche
Seiten hat.
Quadrant, ist ein nützliches
und nöthiges Instrument
in der Mathesi, dadurch
man in der Geometrie,
Astronomie
und andern
dergleichen Disciplinen
die besten Problemata
vorstellen kan.
Quadrat, ein Viereck, in der
Geometrie eine Figur,
die vier rechte Winckel,
und eben so viel gleiche
Seiten hat.
Quadraten in denen Dru-
ckereyen, sind Stücke von
unterschiedener Gröse,
welche aber um ein merck-
liches niedriger als die
Schrift selbst gegossen
sind, und nur zu Vollma-
chung der halben Zeilen
und Absätze gebraucht
werden.
Quadrat-Schein, gevierd-
ter Schein, ist in der A-
stronomie
oder Stern-
Kunde die Stellung
zweyer Planeten, wann
sie in dem Thier-Crayß
um den vierdten Theil
oder
L l 5
[Spaltenumbruch]
Qua
vieles mit den Widertaͤu-
ſern gemein, indem ſie die
ordentliche Obrigkeit und
Predig-Amt verwerfen,
ſie gehen aber noch weiter,
und geſtatten in ihren
Verſammlungen jeder-
man, der eine Regung des
Geiſtes hiezu empfaͤngt,
auch Weibern/ zu predi-
gen, und halten ihre ver-
meinten Eingebungen ſo
hoch als ſelbſt die Heil.
Schrift. Sie verwerfen
die H. Sacramente, allen
Unterſcheid der Staͤnde
und Ordnungen, heiſen
ſich untereinander Bruͤ-
der, alle andere aber du-
tzen ſie ohne Unterſcheid.
Den Namen hat die Se-
cte davon bekommen, daß,
wann ſie eine vorgegebene
Regung des Geiſtes an
tritt, ſolches mit einem
ſtarcken Zittern und Er-
ſchuͤtterung geſchiehet,
dann das Wort in ſeiner
Sprache ſo viel ſagen
will, als ein Zitterer.
Quader-Stuͤck/ ein viere-
ckigter Stein.
Quadrangulus, ein Qua-
[Spaltenumbruch]
Qua
drangel, viereckigt Ding,
ſo 4. Ecken in 4. gleiche
Seiten hat.
Quadrant, iſt ein nuͤtzliches
und noͤthiges Inſtrument
in der Matheſi, dadurch
man in der Geometrie,
Aſtronomie
und andern
dergleichen Diſciplinen
die beſten Problemata
vorſtellen kan.
Quadrat, ein Viereck, in der
Geometrie eine Figur,
die vier rechte Winckel,
und eben ſo viel gleiche
Seiten hat.
Quadraten in denen Dru-
ckereyen, ſind Stuͤcke von
unterſchiedener Groͤſe,
welche aber um ein merck-
liches niedriger als die
Schrift ſelbſt gegoſſen
ſind, und nur zu Vollma-
chung der halben Zeilen
und Abſaͤtze gebraucht
werden.
Quadrat-Schein, gevierd-
ter Schein, iſt in der A-
ſtronomie
oder Stern-
Kunde die Stellung
zweyer Planeten, wann
ſie in dem Thier-Crayß
um den vierdten Theil
oder
L l 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0555" n="537"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Qua</hi></fw><lb/>
vieles mit den Widerta&#x0364;u-<lb/>
&#x017F;ern gemein, indem &#x017F;ie die<lb/>
ordentliche Obrigkeit und<lb/>
Predig-Amt verwerfen,<lb/>
&#x017F;ie gehen aber noch weiter,<lb/>
und ge&#x017F;tatten in ihren<lb/>
Ver&#x017F;ammlungen jeder-<lb/>
man, der eine Regung des<lb/>
Gei&#x017F;tes hiezu empfa&#x0364;ngt,<lb/>
auch Weibern/ zu predi-<lb/>
gen, und halten ihre ver-<lb/>
meinten Eingebungen &#x017F;o<lb/>
hoch als &#x017F;elb&#x017F;t die Heil.<lb/>
Schrift. Sie verwerfen<lb/>
die H. Sacramente, allen<lb/>
Unter&#x017F;cheid der Sta&#x0364;nde<lb/>
und Ordnungen, hei&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ich untereinander Bru&#x0364;-<lb/>
der, alle andere aber du-<lb/>
tzen &#x017F;ie ohne Unter&#x017F;cheid.<lb/>
Den Namen hat die Se-<lb/>
cte davon bekommen, daß,<lb/>
wann &#x017F;ie eine vorgegebene<lb/>
Regung des Gei&#x017F;tes an<lb/>
tritt, &#x017F;olches mit einem<lb/>
&#x017F;tarcken Zittern und Er-<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;tterung ge&#x017F;chiehet,<lb/>
dann das Wort in &#x017F;einer<lb/>
Sprache &#x017F;o viel &#x017F;agen<lb/>
will, als ein <hi rendition="#fr">Zitterer.</hi></item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Quader-Stu&#x0364;ck/</hi> ein viere-<lb/>
ckigter Stein.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Quadrangulus,</hi> ein Qua-<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Qua</hi></fw><lb/>
drangel, viereckigt Ding,<lb/>
&#x017F;o 4. Ecken in 4. gleiche<lb/>
Seiten hat.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Quadrant,</hi> i&#x017F;t ein nu&#x0364;tzliches<lb/>
und no&#x0364;thiges <hi rendition="#aq">In&#x017F;trument</hi><lb/>
in der <hi rendition="#aq">Mathe&#x017F;i,</hi> dadurch<lb/>
man in der <hi rendition="#aq">Geometrie,<lb/>
A&#x017F;tronomie</hi> und andern<lb/>
dergleichen <hi rendition="#aq">Di&#x017F;ciplin</hi>en<lb/>
die be&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Problemata</hi><lb/>
vor&#x017F;tellen kan.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Quadrat,</hi> ein Viereck, in der<lb/><hi rendition="#aq">Geometrie</hi> eine Figur,<lb/>
die vier rechte Winckel,<lb/>
und eben &#x017F;o viel gleiche<lb/>
Seiten hat.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Quadrat</hi>en in denen Dru-<lb/>
ckereyen, &#x017F;ind Stu&#x0364;cke von<lb/>
unter&#x017F;chiedener Gro&#x0364;&#x017F;e,<lb/>
welche aber um ein merck-<lb/>
liches niedriger als die<lb/>
Schrift &#x017F;elb&#x017F;t gego&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ind, und nur zu Vollma-<lb/>
chung der halben Zeilen<lb/>
und Ab&#x017F;a&#x0364;tze gebraucht<lb/>
werden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Quadrat-</hi>Schein, gevierd-<lb/>
ter Schein, i&#x017F;t in der <hi rendition="#aq">A-<lb/>
&#x017F;tronomie</hi> oder Stern-<lb/>
Kunde die Stellung<lb/>
zweyer Planeten, wann<lb/>
&#x017F;ie in dem Thier-Crayß<lb/>
um den vierdten Theil<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">L l</hi> 5</fw><fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[537/0555] Qua Qua vieles mit den Widertaͤu- ſern gemein, indem ſie die ordentliche Obrigkeit und Predig-Amt verwerfen, ſie gehen aber noch weiter, und geſtatten in ihren Verſammlungen jeder- man, der eine Regung des Geiſtes hiezu empfaͤngt, auch Weibern/ zu predi- gen, und halten ihre ver- meinten Eingebungen ſo hoch als ſelbſt die Heil. Schrift. Sie verwerfen die H. Sacramente, allen Unterſcheid der Staͤnde und Ordnungen, heiſen ſich untereinander Bruͤ- der, alle andere aber du- tzen ſie ohne Unterſcheid. Den Namen hat die Se- cte davon bekommen, daß, wann ſie eine vorgegebene Regung des Geiſtes an tritt, ſolches mit einem ſtarcken Zittern und Er- ſchuͤtterung geſchiehet, dann das Wort in ſeiner Sprache ſo viel ſagen will, als ein Zitterer. Quader-Stuͤck/ ein viere- ckigter Stein. Quadrangulus, ein Qua- drangel, viereckigt Ding, ſo 4. Ecken in 4. gleiche Seiten hat. Quadrant, iſt ein nuͤtzliches und noͤthiges Inſtrument in der Matheſi, dadurch man in der Geometrie, Aſtronomie und andern dergleichen Diſciplinen die beſten Problemata vorſtellen kan. Quadrat, ein Viereck, in der Geometrie eine Figur, die vier rechte Winckel, und eben ſo viel gleiche Seiten hat. Quadraten in denen Dru- ckereyen, ſind Stuͤcke von unterſchiedener Groͤſe, welche aber um ein merck- liches niedriger als die Schrift ſelbſt gegoſſen ſind, und nur zu Vollma- chung der halben Zeilen und Abſaͤtze gebraucht werden. Quadrat-Schein, gevierd- ter Schein, iſt in der A- ſtronomie oder Stern- Kunde die Stellung zweyer Planeten, wann ſie in dem Thier-Crayß um den vierdten Theil oder L l 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/555
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/555>, abgerufen am 20.05.2024.