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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Pro
sprechen, hersagen, vor-
bringen.
Profess thun, heist der Welt
absagen, oder sich zu einem
Orden verbinden, nach-
dem man vorhero die
Noviciat-Jahre in ei-
nem Closter ausgestan-
den.
Profession, heist eine Be-
kantnus. it. eine öffentli-
che Lehre, oder das Amt
eines Lehrers auf Uni-
versit
äten, der über eine
gewisse Disciplin öffentli-
che Lectiones hält. Pro-
fession
heist ferner das
Gewerb, Geschäft, Thun,
die Handthierung. it. der
Stand, Beruf, die Le-
bens-Art und Nahrung.
Daher heist Profession
von einem Ding machen,
sich auf ein Ding legen,
dasselbe üben, und sich da-
von ernähren.
Professor, Professeur, ei-
gentlich eine gelehrte und
geschickte Person, so auf
einer hohen Schule bestel-
let ist, eine hohe Wissen-
schaft öffentlich zu lehren.
Ein öffentlicher Lehrer
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Pro
und Leser auf einer hohen
Schul oder Gymnasio.
Professor
Theologiae,
Juris,
Medicinae,
Philosophiae,
ein Lehrer der heiligen
Schrift, der Rechten, der
Artzney-Kunst, der Weis-
heit.
Professur, der Dienst oder
Amt eines öffentlichen
Lehrers.
Professus, eine solche Or-
dens-Person, die nun-
mehro ihr Ordens-Ge-
lübde gethan, welches in
der Keuschheit, in der Ar-
muth und in dem Gehor-
sam bestehet. Die Pro-
fessi
bey den Jesuitern
haben ausser diesen dreyen
noch das vierdte, nemlich
den vollkommenen und
unwidersprechlichen Ge-
horsam gegen den Pabst/
vermöge dessen sie ihm oh-
ne einzige Widerrede sich
zu allen Missionen oder
Befehlen, die er ihnen
aufleget, williglich gebrau-
chen zu lassen angeloben;
der Ort, wo sich solche
Pro-
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Pro
ſprechen, herſagen, vor-
bringen.
Profeſs thun, heiſt der Welt
abſagen, oder ſich zu einem
Orden verbinden, nach-
dem man vorhero die
Noviciat-Jahre in ei-
nem Cloſter ausgeſtan-
den.
Profeſſion, heiſt eine Be-
kantnus. it. eine oͤffentli-
che Lehre, oder das Amt
eines Lehrers auf Uni-
verſit
aͤten, der uͤber eine
gewiſſe Diſciplin oͤffentli-
che Lectiones haͤlt. Pro-
feſſion
heiſt ferner das
Gewerb, Geſchaͤft, Thun,
die Handthierung. it. der
Stand, Beruf, die Le-
bens-Art und Nahrung.
Daher heiſt Profeſſion
von einem Ding machen,
ſich auf ein Ding legen,
daſſelbe uͤben, und ſich da-
von ernaͤhren.
Profeſſor, Profeſſeur, ei-
gentlich eine gelehrte und
geſchickte Perſon, ſo auf
einer hohen Schule beſtel-
let iſt, eine hohe Wiſſen-
ſchaft oͤffentlich zu lehren.
Ein oͤffentlicher Lehrer
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Pro
und Leſer auf einer hohen
Schul oder Gymnaſio.
Profeſſor
Theologiæ,
Juris,
Medicinæ,
Philoſophiæ,
ein Lehrer der heiligen
Schrift, der Rechten, der
Artzney-Kunſt, der Weis-
heit.
Profeſſur, der Dienſt oder
Amt eines oͤffentlichen
Lehrers.
Profeſſus, eine ſolche Or-
dens-Perſon, die nun-
mehro ihr Ordens-Ge-
luͤbde gethan, welches in
der Keuſchheit, in der Ar-
muth und in dem Gehor-
ſam beſtehet. Die Pro-
feſſi
bey den Jeſuitern
haben auſſer dieſen dreyen
noch das vierdte, nemlich
den vollkommenen und
unwiderſprechlichen Ge-
horſam gegen den Pabſt/
vermoͤge deſſen ſie ihm oh-
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[516/0534] Pro Pro ſprechen, herſagen, vor- bringen. Profeſs thun, heiſt der Welt abſagen, oder ſich zu einem Orden verbinden, nach- dem man vorhero die Noviciat-Jahre in ei- nem Cloſter ausgeſtan- den. Profeſſion, heiſt eine Be- kantnus. it. eine oͤffentli- che Lehre, oder das Amt eines Lehrers auf Uni- verſitaͤten, der uͤber eine gewiſſe Diſciplin oͤffentli- che Lectiones haͤlt. Pro- feſſion heiſt ferner das Gewerb, Geſchaͤft, Thun, die Handthierung. it. der Stand, Beruf, die Le- bens-Art und Nahrung. Daher heiſt Profeſſion von einem Ding machen, ſich auf ein Ding legen, daſſelbe uͤben, und ſich da- von ernaͤhren. Profeſſor, Profeſſeur, ei- gentlich eine gelehrte und geſchickte Perſon, ſo auf einer hohen Schule beſtel- let iſt, eine hohe Wiſſen- ſchaft oͤffentlich zu lehren. Ein oͤffentlicher Lehrer und Leſer auf einer hohen Schul oder Gymnaſio. Profeſſor Theologiæ, Juris, Medicinæ, Philoſophiæ, ein Lehrer der heiligen Schrift, der Rechten, der Artzney-Kunſt, der Weis- heit. Profeſſur, der Dienſt oder Amt eines oͤffentlichen Lehrers. Profeſſus, eine ſolche Or- dens-Perſon, die nun- mehro ihr Ordens-Ge- luͤbde gethan, welches in der Keuſchheit, in der Ar- muth und in dem Gehor- ſam beſtehet. Die Pro- feſſi bey den Jeſuitern haben auſſer dieſen dreyen noch das vierdte, nemlich den vollkommenen und unwiderſprechlichen Ge- horſam gegen den Pabſt/ vermoͤge deſſen ſie ihm oh- ne einzige Widerrede ſich zu allen Miſſionen oder Befehlen, die er ihnen aufleget, williglich gebrau- chen zu laſſen angeloben; der Ort, wo ſich ſolche Pro-

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/534>, abgerufen am 20.05.2024.