Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Por
Fleisch, Gemüß, Bier
oder Wein, so viel dessen
ein Soldat täglich von-
nöthen hat. Dieses hei-
set Pferde-Portion, und
ist dasjenige, was einer
täglich vor sein Pferd an
Haber, Heu und Stroh
bekömmt.
Portiren, heiset einen beför-
dern, unterstützen, helfen.
Vor einen portirt seyn/
heiset, einem hold und ge-
neigt seyn, dessen Nutzen
auf alle Weise suchen zu
befördern.
Porto, das Post-Geld,
Brief-Porto.
Porto franco, ein freyer
Hafen, darinnen alle Na-
tion
en ihre Handlung
ungehindert treiben mö-
gen.
Portorium, das Trag-oder
Fuhrlohn, Accise, Zoll
oder Geleite, Brücken-
Wege-oder Passage-
Geld.
Portrait, ein Contrefait,
Gemählde, und wird bloß
allein von menschlichen
Gesichtern gebraucht.
Portugaleser/ eine Portu-
[Spaltenumbruch]
Pos
giesische güldene Müntze-
zehen Quintlein am Ge-
wicht, und am Wehrt
nach unserm Gelde 20.
Reichsthaler. Weil sie
aber von den Königen
Johanne und Sebastia-
no
her, so dieselben mün-
tzen lassen, nun gar rar ge-
worden, ist auch ihr
Wehrt, und zwar bis auf
27. Thaler gestiegen.
Posament, der Fuß einer
Säulen. Posamenten
heisen auch Schnüre,
Borten. Posamentirer,
der Schnüre und Bor-
ten machet.
Posciren, fordern, begehren.
Position, Gelegenheit eines
Orts. it. ein Lehrsatz,
Thesis.
Positiv, ist ein kleines Orgel-
werck mit unterschiedenen
Registern versehen, so
man hin und wieder tra-
gen, und in privat-Häu-
sern gebrauchen kan.
Positivement, positive
Erklärung/ ist diejenige,
wann ich einem trocken
und unverholen heraus
sage,
H h 3
[Spaltenumbruch]
Por
Fleiſch, Gemuͤß, Bier
oder Wein, ſo viel deſſen
ein Soldat taͤglich von-
noͤthen hat. Dieſes hei-
ſet Pferde-Portion, und
iſt dasjenige, was einer
taͤglich vor ſein Pferd an
Haber, Heu und Stroh
bekoͤmmt.
Portiren, heiſet einen befoͤr-
dern, unterſtuͤtzen, helfen.
Vor einen portirt ſeyn/
heiſet, einem hold und ge-
neigt ſeyn, deſſen Nutzen
auf alle Weiſe ſuchen zu
befoͤrdern.
Porto, das Poſt-Geld,
Brief-Porto.
Porto franco, ein freyer
Hafen, darinnen alle Na-
tion
en ihre Handlung
ungehindert treiben moͤ-
gen.
Portorium, das Trag-oder
Fuhrlohn, Acciſe, Zoll
oder Geleite, Bruͤcken-
Wege-oder Paſſage-
Geld.
Portrait, ein Contrefait,
Gemaͤhlde, und wird bloß
allein von menſchlichen
Geſichtern gebraucht.
Portugaleſer/ eine Portu-
[Spaltenumbruch]
Poſ
gieſiſche guͤldene Muͤntze-
zehen Quintlein am Ge-
wicht, und am Wehrt
nach unſerm Gelde 20.
Reichsthaler. Weil ſie
aber von den Koͤnigen
Johanne und Sebaſtia-
no
her, ſo dieſelben muͤn-
tzen laſſen, nun gar rar ge-
worden, iſt auch ihr
Wehrt, und zwar bis auf
27. Thaler geſtiegen.
Poſament, der Fuß einer
Saͤulen. Poſamenten
heiſen auch Schnuͤre,
Borten. Poſamentirer,
der Schnuͤre und Bor-
ten machet.
Poſciren, fordern, begehren.
Poſition, Gelegenheit eines
Orts. it. ein Lehrſatz,
Theſis.
Poſitiv, iſt ein kleines Orgel-
werck mit unterſchiedenen
Regiſtern verſehen, ſo
man hin und wieder tra-
gen, und in privat-Haͤu-
ſern gebrauchen kan.
Poſitivement, poſitive
Erklaͤrung/ iſt diejenige,
wann ich einem trocken
und unverholen heraus
ſage,
H h 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0503" n="485"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Por</hi></fw><lb/>
Flei&#x017F;ch, Gemu&#x0364;ß, Bier<lb/>
oder Wein, &#x017F;o viel de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
ein Soldat ta&#x0364;glich von-<lb/>
no&#x0364;then hat. Die&#x017F;es hei-<lb/>
&#x017F;et Pferde-<hi rendition="#aq">Portion,</hi> und<lb/>
i&#x017F;t dasjenige, was einer<lb/>
ta&#x0364;glich vor &#x017F;ein Pferd an<lb/>
Haber, Heu und Stroh<lb/>
beko&#x0364;mmt.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Porti</hi>ren, hei&#x017F;et einen befo&#x0364;r-<lb/>
dern, unter&#x017F;tu&#x0364;tzen, helfen.<lb/><hi rendition="#fr">Vor einen</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">porti</hi></hi><hi rendition="#fr">rt &#x017F;eyn/</hi><lb/>
hei&#x017F;et, einem hold und ge-<lb/>
neigt &#x017F;eyn, de&#x017F;&#x017F;en Nutzen<lb/>
auf alle Wei&#x017F;e &#x017F;uchen zu<lb/>
befo&#x0364;rdern.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Porto,</hi> das Po&#x017F;t-Geld,<lb/>
Brief-<hi rendition="#aq">Porto.</hi></item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Porto franco,</hi> ein freyer<lb/>
Hafen, darinnen alle <hi rendition="#aq">Na-<lb/>
tion</hi>en ihre Handlung<lb/>
ungehindert treiben mo&#x0364;-<lb/>
gen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Portorium,</hi> das Trag-oder<lb/>
Fuhrlohn, <hi rendition="#aq">Acci&#x017F;e,</hi> Zoll<lb/>
oder Geleite, Bru&#x0364;cken-<lb/>
Wege-oder <hi rendition="#aq">Pa&#x017F;&#x017F;age-</hi><lb/>
Geld.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Portrait,</hi> ein <hi rendition="#aq">Contrefait,</hi><lb/>
Gema&#x0364;hlde, und wird bloß<lb/>
allein von men&#x017F;chlichen<lb/>
Ge&#x017F;ichtern gebraucht.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Portugale&#x017F;er/</hi> eine Portu-<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Po&#x017F;</hi></fw><lb/>
gie&#x017F;i&#x017F;che gu&#x0364;ldene Mu&#x0364;ntze-<lb/>
zehen Quintlein am Ge-<lb/>
wicht, und am Wehrt<lb/>
nach un&#x017F;erm Gelde 20.<lb/>
Reichsthaler. Weil &#x017F;ie<lb/>
aber von den Ko&#x0364;nigen<lb/><hi rendition="#aq">Johanne</hi> und <hi rendition="#aq">Seba&#x017F;tia-<lb/>
no</hi> her, &#x017F;o die&#x017F;elben mu&#x0364;n-<lb/>
tzen la&#x017F;&#x017F;en, nun gar rar ge-<lb/>
worden, i&#x017F;t auch ihr<lb/>
Wehrt, und zwar bis auf<lb/>
27. Thaler ge&#x017F;tiegen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Po&#x017F;ament,</hi> der Fuß einer<lb/>
Sa&#x0364;ulen. <hi rendition="#aq">Po&#x017F;ament</hi>en<lb/>
hei&#x017F;en auch Schnu&#x0364;re,<lb/>
Borten. <hi rendition="#aq">Po&#x017F;amenti</hi>rer,<lb/>
der Schnu&#x0364;re und Bor-<lb/>
ten machet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Po&#x017F;ci</hi>ren, fordern, begehren.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Po&#x017F;ition,</hi> Gelegenheit eines<lb/>
Orts. <hi rendition="#aq">it.</hi> ein Lehr&#x017F;atz,<lb/><hi rendition="#aq">The&#x017F;is.</hi></item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Po&#x017F;itiv,</hi> i&#x017F;t ein kleines Orgel-<lb/>
werck mit unter&#x017F;chiedenen<lb/>
Regi&#x017F;tern ver&#x017F;ehen, &#x017F;o<lb/>
man hin und wieder tra-<lb/>
gen, und in <hi rendition="#aq">privat-</hi>Ha&#x0364;u-<lb/>
&#x017F;ern gebrauchen kan.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Po&#x017F;itivement, po&#x017F;itive</hi><lb/><hi rendition="#fr">Erkla&#x0364;rung/</hi> i&#x017F;t diejenige,<lb/>
wann ich einem trocken<lb/>
und unverholen heraus<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">H h</hi> 3</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;age,</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[485/0503] Por Poſ Fleiſch, Gemuͤß, Bier oder Wein, ſo viel deſſen ein Soldat taͤglich von- noͤthen hat. Dieſes hei- ſet Pferde-Portion, und iſt dasjenige, was einer taͤglich vor ſein Pferd an Haber, Heu und Stroh bekoͤmmt. Portiren, heiſet einen befoͤr- dern, unterſtuͤtzen, helfen. Vor einen portirt ſeyn/ heiſet, einem hold und ge- neigt ſeyn, deſſen Nutzen auf alle Weiſe ſuchen zu befoͤrdern. Porto, das Poſt-Geld, Brief-Porto. Porto franco, ein freyer Hafen, darinnen alle Na- tionen ihre Handlung ungehindert treiben moͤ- gen. Portorium, das Trag-oder Fuhrlohn, Acciſe, Zoll oder Geleite, Bruͤcken- Wege-oder Paſſage- Geld. Portrait, ein Contrefait, Gemaͤhlde, und wird bloß allein von menſchlichen Geſichtern gebraucht. Portugaleſer/ eine Portu- gieſiſche guͤldene Muͤntze- zehen Quintlein am Ge- wicht, und am Wehrt nach unſerm Gelde 20. Reichsthaler. Weil ſie aber von den Koͤnigen Johanne und Sebaſtia- no her, ſo dieſelben muͤn- tzen laſſen, nun gar rar ge- worden, iſt auch ihr Wehrt, und zwar bis auf 27. Thaler geſtiegen. Poſament, der Fuß einer Saͤulen. Poſamenten heiſen auch Schnuͤre, Borten. Poſamentirer, der Schnuͤre und Bor- ten machet. Poſciren, fordern, begehren. Poſition, Gelegenheit eines Orts. it. ein Lehrſatz, Theſis. Poſitiv, iſt ein kleines Orgel- werck mit unterſchiedenen Regiſtern verſehen, ſo man hin und wieder tra- gen, und in privat-Haͤu- ſern gebrauchen kan. Poſitivement, poſitive Erklaͤrung/ iſt diejenige, wann ich einem trocken und unverholen heraus ſage, H h 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/503
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/503>, abgerufen am 22.11.2024.