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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Lib
Liberte, Freyheit, der freye
Wille, ist eine natürliche
Macht und Gewalt, das-
jenige zu thun, was belie-
big und gefällig ist, es seye
dann solches durch Ge-
walt oder Recht verbot-
ten.
Libertiner nennet man die-
jenigen in allen Ständen,
welche an nichts wollen
gehalten seyn, und nach
ihrem eigenen Gutdün-
cken zu leben begehren. it.
Ein Freygelassener.
Libraire, ein Buchhändler.
Licent, ist ein Zoll oder Auf-
lage auf allerhand Waa-
ren und Lebens-Mittel.
Licentz, Freyheit, Verstat-
tung, Erlaubnus, Uberse-
hung, Verwilligung,
Macht, z.E. wer hat ih-
nen die licentz gegeben?
Licentiat, eine Doctor-
mäsige Person, der die
Freyheit auf einer Uni-
versit
ät bekommen, Do-
ctor
zu werden.
Licentiren, befreyen, des
Diensts erlassen, it. einem
die Erlaubnus, was zu
thun, geben, einem etwas
glauben.
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Lie
Licitant, der, so worauf et-
was bietet.
Licitation, ein Bott auf
ein Ding, die Biethung,
Feilschung, das Feilschen.
Licite, mit Recht, rechtmä-
siglich.
Licitum, zugelassen, erlau-
bet, it. dasjenige preti-
um,
was auf ein verkäuf-
lich Ding gebotten ist.
Licitiren, Geld worauf bie-
ten, feilschen, z.E. er hat
100. Thaler darauf lici-
ti
ret.
Lido, heisset auf Jtaliänisch
ein Ufer, und wird inson-
derheit das Ufer zu Ve-
nedig gegen der See hin-
aus also genennet.
Lieutenance, eine Statt-
halterschaft, Verwaltung
oder Vertrettung eines
andern Stelle.
Lieutenant, bedeutet insge-
mein einen Bedienten/
welcher die Stelle eines
andern vertritt, ein Statt-
halter.
Lieutenant, im Kriege, ist
bey jeder Compagnie zu
Pferd und zu Fuß der
zweyte Ober-Officier, und
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Lib
Liberté, Freyheit, der freye
Wille, iſt eine natuͤrliche
Macht und Gewalt, das-
jenige zu thun, was belie-
big und gefaͤllig iſt, es ſeye
dann ſolches durch Ge-
walt oder Recht verbot-
ten.
Libertiner nennet man die-
jenigen in allen Staͤnden,
welche an nichts wollen
gehalten ſeyn, und nach
ihrem eigenen Gutduͤn-
cken zu leben begehren. it.
Ein Freygelaſſener.
Libraire, ein Buchhaͤndler.
Licent, iſt ein Zoll oder Auf-
lage auf allerhand Waa-
ren und Lebens-Mittel.
Licentz, Freyheit, Verſtat-
tung, Erlaubnus, Uberſe-
hung, Verwilligung,
Macht, z.E. wer hat ih-
nen die licentz gegeben?
Licentiat, eine Doctor-
maͤſige Perſon, der die
Freyheit auf einer Uni-
verſit
aͤt bekommen, Do-
ctor
zu werden.
Licentiren, befreyen, des
Dienſts erlaſſen, it. einem
die Erlaubnus, was zu
thun, geben, einem etwas
glauben.
[Spaltenumbruch]
Lie
Licitant, der, ſo worauf et-
was bietet.
Licitation, ein Bott auf
ein Ding, die Biethung,
Feilſchung, das Feilſchen.
Licitè, mit Recht, rechtmaͤ-
ſiglich.
Licitum, zugelaſſen, erlau-
bet, it. dasjenige preti-
um,
was auf ein verkaͤuf-
lich Ding gebotten iſt.
Licitiren, Geld worauf bie-
ten, feilſchen, z.E. er hat
100. Thaler darauf lici-
ti
ret.
Lido, heiſſet auf Jtaliaͤniſch
ein Ufer, und wird inſon-
derheit das Ufer zu Ve-
nedig gegen der See hin-
aus alſo genennet.
Lieutenance, eine Statt-
halterſchaft, Verwaltung
oder Vertrettung eines
andern Stelle.
Lieutenant, bedeutet insge-
mein einen Bedienten/
welcher die Stelle eines
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halter.
Lieutenant, im Kriege, iſt
bey jeder Compagnie zu
Pferd und zu Fuß der
zweyte Ober-Officier, und
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[343/0361] Lib Lie Liberté, Freyheit, der freye Wille, iſt eine natuͤrliche Macht und Gewalt, das- jenige zu thun, was belie- big und gefaͤllig iſt, es ſeye dann ſolches durch Ge- walt oder Recht verbot- ten. Libertiner nennet man die- jenigen in allen Staͤnden, welche an nichts wollen gehalten ſeyn, und nach ihrem eigenen Gutduͤn- cken zu leben begehren. it. Ein Freygelaſſener. Libraire, ein Buchhaͤndler. Licent, iſt ein Zoll oder Auf- lage auf allerhand Waa- ren und Lebens-Mittel. Licentz, Freyheit, Verſtat- tung, Erlaubnus, Uberſe- hung, Verwilligung, Macht, z.E. wer hat ih- nen die licentz gegeben? Licentiat, eine Doctor- maͤſige Perſon, der die Freyheit auf einer Uni- verſitaͤt bekommen, Do- ctor zu werden. Licentiren, befreyen, des Dienſts erlaſſen, it. einem die Erlaubnus, was zu thun, geben, einem etwas glauben. Licitant, der, ſo worauf et- was bietet. Licitation, ein Bott auf ein Ding, die Biethung, Feilſchung, das Feilſchen. Licitè, mit Recht, rechtmaͤ- ſiglich. Licitum, zugelaſſen, erlau- bet, it. dasjenige preti- um, was auf ein verkaͤuf- lich Ding gebotten iſt. Licitiren, Geld worauf bie- ten, feilſchen, z.E. er hat 100. Thaler darauf lici- tiret. Lido, heiſſet auf Jtaliaͤniſch ein Ufer, und wird inſon- derheit das Ufer zu Ve- nedig gegen der See hin- aus alſo genennet. Lieutenance, eine Statt- halterſchaft, Verwaltung oder Vertrettung eines andern Stelle. Lieutenant, bedeutet insge- mein einen Bedienten/ welcher die Stelle eines andern vertritt, ein Statt- halter. Lieutenant, im Kriege, iſt bey jeder Compagnie zu Pferd und zu Fuß der zweyte Ober-Officier, und com- Y 4

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/361>, abgerufen am 13.05.2024.