Indicium, ein Wahrzeichen, Anzeigung, Argwohn, Vermuthung, ist ein Be- weiß, so anzeiget, daß ein Verbrechen begangen seye, und Argwohn, Verdacht, Vermuthungen, Muth massungen, Beyhülffe und dergleichen unter sich begreifft.
Indictio, der Römer Zinß Zahl, ist eine Zeit von 15. Jahren, die nach ihrem Verlauff sich wieder von neuem anfängt. Sie hat von denen Römern den Anfang zu der Zeit ge- nommen, als dieselbige die gantze Welt beherr- scheten, und allen Völ- ckern eine gewisse Scha- tzung oder Zinß aufleg- ten. Dieweil aber der Länder sehr viel, und dar- zu meistentheils weit ent- legen waren, also daß deß- wegen diese Schatzung jährlich nicht erleget wer- den kunte, derowegen ge- ordnet wurde, daß diesel- be allezeit zu Ende des 5. [Spaltenumbruch]
Ind
Jahrcs (welche Zeit Lu- itrum genennet wurde) und zwar das erstemal an Geld, das andere mal an Silber, und das dritte mal an Eysen erlegt wer- den sollen, welche 3. Fri- sten zusammen 15. Jahr in sich begreiffen, und mit einander Indictio genen- net wurden. Es wird aber diese Zahl also gefunden: man addiret zu der Jahr- Zahl Christi 3. (weil der HErr Ehristus im 4 ten Jahr der Indiction ge- bohren worden) und di- vidiret alsdann die zu- sammen gesetzte Zahl mit 15. was noch übrig bleibt, ist indictio; so aber nichts übrig bleibet, ist die in di- ctio XV. z. E.
An. Christi 1726
[Formel 1]
Jst also die Indictio Anni 1726. die IV.
Doch
U 2
[Spaltenumbruch]
Ind
Indiciren, anſagen, anzei- gen.
Indicium, ein Wahrzeichen, Anzeigung, Argwohn, Vermuthung, iſt ein Be- weiß, ſo anzeiget, daß ein Verbrechen begangẽ ſeye, und Argwohn, Verdacht, Vermuthungen, Muth maſſungen, Beyhuͤlffe und dergleichen unter ſich begreifft.
Indictio, der Roͤmer Zinß Zahl, iſt eine Zeit von 15. Jahren, die nach ihrem Verlauff ſich wieder von neuem anfaͤngt. Sie hat von denen Roͤmern den Anfang zu der Zeit ge- nommen, als dieſelbige die gantze Welt beherꝛ- ſcheten, und allen Voͤl- ckern eine gewiſſe Scha- tzung oder Zinß aufleg- ten. Dieweil aber der Laͤnder ſehr viel, und dar- zu meiſtentheils weit ent- legen waren, alſo daß deß- wegen dieſe Schatzung jaͤhrlich nicht erleget wer- den kunte, derowegen ge- ordnet wurde, daß dieſel- be allezeit zu Ende des 5. [Spaltenumbruch]
Ind
Jahrcs (welche Zeit Lu- itrum genennet wurde) und zwar das erſtemal an Geld, das andere mal an Silber, und das dritte mal an Eyſen erlegt wer- den ſollen, welche 3. Fri- ſten zuſammen 15. Jahr in ſich begreiffen, und mit einander Indictio genen- net wurden. Es wird aber dieſe Zahl alſo gefunden: man addiret zu der Jahr- Zahl Chriſti 3. (weil der HErꝛ Ehriſtus im 4 ten Jahr der Indiction ge- bohren worden) und di- vidiret alsdann die zu- ſammen geſetzte Zahl mit 15. was noch uͤbrig bleibt, iſt indictio; ſo aber nichts uͤbrig bleibet, iſt die in di- ctio XV. z. E.
An. Chriſti 1726
[Formel 1]
Jſt alſo die Indictio Anni 1726. die IV.
Doch
U 2
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Indiciren, anſagen, anzei-
gen.
Indicium, ein Wahrzeichen,
Anzeigung, Argwohn,
Vermuthung, iſt ein Be-
weiß, ſo anzeiget, daß ein
Verbrechen begangẽ ſeye,
und Argwohn, Verdacht,
Vermuthungen, Muth
maſſungen, Beyhuͤlffe
und dergleichen unter ſich
begreifft.
Indictio, der Roͤmer Zinß
Zahl, iſt eine Zeit von 15.
Jahren, die nach ihrem
Verlauff ſich wieder von
neuem anfaͤngt. Sie hat
von denen Roͤmern den
Anfang zu der Zeit ge-
nommen, als dieſelbige
die gantze Welt beherꝛ-
ſcheten, und allen Voͤl-
ckern eine gewiſſe Scha-
tzung oder Zinß aufleg-
ten. Dieweil aber der
Laͤnder ſehr viel, und dar-
zu meiſtentheils weit ent-
legen waren, alſo daß deß-
wegen dieſe Schatzung
jaͤhrlich nicht erleget wer-
den kunte, derowegen ge-
ordnet wurde, daß dieſel-
be allezeit zu Ende des 5.
Jahrcs (welche Zeit Lu-
itrum genennet wurde)
und zwar das erſtemal an
Geld, das andere mal an
Silber, und das dritte
mal an Eyſen erlegt wer-
den ſollen, welche 3. Fri-
ſten zuſammen 15. Jahr
in ſich begreiffen, und mit
einander Indictio genen-
net wurden. Es wird aber
dieſe Zahl alſo gefunden:
man addiret zu der Jahr-
Zahl Chriſti 3. (weil der
HErꝛ Ehriſtus im 4 ten
Jahr der Indiction ge-
bohren worden) und di-
vidiret alsdann die zu-
ſammen geſetzte Zahl mit
15. was noch uͤbrig bleibt,
iſt indictio; ſo aber nichts
uͤbrig bleibet, iſt die in di-
ctio XV. z. E.
An. Chriſti 1726
[FORMEL] Jſt alſo die Indictio Anni
1726. die IV.
Doch
U 2
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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/325>, abgerufen am 16.02.2025.
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