Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Hyp
Hypothecarius, ist derje-
nige Creditor, der Geld
auf ein Pfand lehnt, und
darauf der Bezahlung we-
gen versichert ist; deme ein
liegendes Guth verpfän-
det worden.
Hypotheciren, zum Unter-
pfande einsetzen und ver-
schreiben, versetzen, ver-
pfänden.
Hypothesis, ein Grundsatz,
Jnnhalt, Begriff eines
Dinges, Grund-Lehre,
wor auf man in seiner
Meynung bauet, und die-
selbe zu behaupten suchet.
Hypothetice, Bedingungs
weise.
Hysteron proteron, alles
verkehren, das hinterste
zu forderst setzen; unter
einander mischen.
I.
Jacht/ ist ein leicht gleichsam
fliegend mit Masten und
Seegeln versehenes
Schiff, welches zur Spa-
tzierfahrt, Reise und De-
fension
dienet, und ge-
meiniglich zu Uberbrin-
[Spaltenumbruch]
Jan
gung der Zeitungen ge-
brauchet wird.
Jactanz, Ruhmräthigkeit,
z.E. ich will es absque
jactantia
(ohne Ruhm)
sagen.
Jactur, der Schade, Ver-
lust. Besonders der Aus-
wurff oder Verlust der
Güter auf dem Meer,
wann man bey entstande-
nem Sturm, das Schiff
erleichtern muß.
Jalousie, Mißgunst und Ey-
fersucht, Neyd, Verdruß.
Jn der Bau-Kunst heist
Joulusie, ein Gitter-Fen-
ster, vergittert Fenster,
dadurch man alles sehen
kan, und doch nicht wieder
kan gesehen werden. Ein
Gerembß.
Jaloux, mißgünstig, neidisch,
eyfersüchtig.
Janitscharen, heissen die Tür-
ckischen Soldaten zu Fuß,
bey welchen die gröste
Macht des Ottomanni-
schen Reichs beruhet.
Janitscharen-Aga, ist der-
selben ihr General, unter
dem die gantze Türckische
Infanterie stehet.
Jave-
[Spaltenumbruch]
Hyp
Hypothecarius, iſt derje-
nige Creditor, der Geld
auf ein Pfand lehnt, und
darauf der Bezahlung we-
gen verſichert iſt; deme ein
liegendes Guth verpfaͤn-
det worden.
Hypotheciren, zum Unter-
pfande einſetzen und ver-
ſchreiben, verſetzen, ver-
pfaͤnden.
Hypotheſis, ein Grundſatz,
Jnnhalt, Begriff eines
Dinges, Grund-Lehre,
wor auf man in ſeiner
Meynung bauet, und die-
ſelbe zu behaupten ſuchet.
Hypotheticè, Bedingungs
weiſe.
Hyſteron proteron, alles
verkehren, das hinterſte
zu forderſt ſetzen; unter
einander miſchen.
I.
Jacht/ iſt ein leicht gleichſam
fliegend mit Maſten und
Seegeln verſehenes
Schiff, welches zur Spa-
tzierfahrt, Reiſe und De-
fenſion
dienet, und ge-
meiniglich zu Uberbrin-
[Spaltenumbruch]
Jan
gung der Zeitungen ge-
brauchet wird.
Jactanz, Ruhmraͤthigkeit,
z.E. ich will es absque
jactantia
(ohne Ruhm)
ſagen.
Jactur, der Schade, Ver-
luſt. Beſonders der Aus-
wurff oder Verluſt der
Guͤter auf dem Meer,
wann man bey entſtande-
nem Sturm, das Schiff
erleichtern muß.
Jalouſie, Mißgunſt und Ey-
ferſucht, Neyd, Verdruß.
Jn der Bau-Kunſt heiſt
Jouluſie, ein Gitter-Fen-
ſter, vergittert Fenſter,
dadurch man alles ſehen
kan, und doch nicht wieder
kan geſehen werden. Ein
Gerembß.
Jaloux, mißguͤnſtig, neidiſch,
eyferſuͤchtig.
Janitſcharen, heiſſen die Tuͤr-
ckiſchen Soldaten zu Fuß,
bey welchen die groͤſte
Macht des Ottomanni-
ſchen Reichs beruhet.
Janitſcharen-Aga, iſt der-
ſelben ihr General, unter
dem die gantze Tuͤrckiſche
Infanterie ſtehet.
Jave-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0314" n="296"/>
        <cb/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Hyp</hi> </fw><lb/>
        <list>
          <item><hi rendition="#aq">Hypothecarius,</hi> i&#x017F;t derje-<lb/>
nige <hi rendition="#aq">Creditor,</hi> der Geld<lb/>
auf ein Pfand lehnt, und<lb/>
darauf der Bezahlung we-<lb/>
gen ver&#x017F;ichert i&#x017F;t; deme ein<lb/>
liegendes Guth verpfa&#x0364;n-<lb/>
det worden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Hypotheci</hi>ren, zum Unter-<lb/>
pfande ein&#x017F;etzen und ver-<lb/>
&#x017F;chreiben, ver&#x017F;etzen, ver-<lb/>
pfa&#x0364;nden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Hypothe&#x017F;is,</hi> ein Grund&#x017F;atz,<lb/>
Jnnhalt, Begriff eines<lb/>
Dinges, Grund-Lehre,<lb/>
wor auf man in &#x017F;einer<lb/>
Meynung bauet, und die-<lb/>
&#x017F;elbe zu behaupten &#x017F;uchet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Hypotheticè,</hi> Bedingungs<lb/>
wei&#x017F;e.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Hy&#x017F;teron proteron,</hi> alles<lb/>
verkehren, das hinter&#x017F;te<lb/>
zu forder&#x017F;t &#x017F;etzen; unter<lb/>
einander mi&#x017F;chen.</item>
        </list>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">I.</hi> </hi> </head><lb/>
        <list>
          <item><hi rendition="#fr">Jacht/</hi> i&#x017F;t ein leicht gleich&#x017F;am<lb/>
fliegend mit Ma&#x017F;ten und<lb/>
Seegeln <hi rendition="#g">ver&#x017F;ehenes</hi><lb/>
Schiff, welches zur Spa-<lb/>
tzierfahrt, Rei&#x017F;e und <hi rendition="#aq">De-<lb/>
fen&#x017F;ion</hi> dienet, und ge-<lb/>
meiniglich zu Uberbrin-<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Jan</hi></fw><lb/>
gung der Zeitungen ge-<lb/>
brauchet wird.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Jactanz,</hi> Ruhmra&#x0364;thigkeit,<lb/>
z.E. ich will es <hi rendition="#aq">absque<lb/>
jactantia</hi> (ohne Ruhm)<lb/>
&#x017F;agen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Jactur,</hi> der Schade, Ver-<lb/>
lu&#x017F;t. Be&#x017F;onders der Aus-<lb/>
wurff oder Verlu&#x017F;t der<lb/>
Gu&#x0364;ter auf dem Meer,<lb/>
wann man bey ent&#x017F;tande-<lb/>
nem Sturm, das Schiff<lb/>
erleichtern muß.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Jalou&#x017F;ie,</hi> Mißgun&#x017F;t und Ey-<lb/>
fer&#x017F;ucht, Neyd, Verdruß.<lb/>
Jn der Bau-Kun&#x017F;t hei&#x017F;t<lb/><hi rendition="#aq">Joulu&#x017F;ie,</hi> ein Gitter-Fen-<lb/>
&#x017F;ter, vergittert Fen&#x017F;ter,<lb/>
dadurch man alles &#x017F;ehen<lb/>
kan, und doch nicht wieder<lb/>
kan ge&#x017F;ehen werden. Ein<lb/>
Gerembß.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Jaloux,</hi> mißgu&#x0364;n&#x017F;tig, neidi&#x017F;ch,<lb/>
eyfer&#x017F;u&#x0364;chtig.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Janit</hi>&#x017F;charen, hei&#x017F;&#x017F;en die Tu&#x0364;r-<lb/>
cki&#x017F;chen Soldaten zu Fuß,<lb/>
bey welchen die gro&#x0364;&#x017F;te<lb/>
Macht des Ottomanni-<lb/>
&#x017F;chen Reichs beruhet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Janit</hi>&#x017F;charen<hi rendition="#aq">-Aga,</hi> i&#x017F;t der-<lb/>
&#x017F;elben ihr <hi rendition="#aq">General,</hi> unter<lb/>
dem die gantze Tu&#x0364;rcki&#x017F;che<lb/><hi rendition="#aq">Infanterie</hi> &#x017F;tehet.</item>
        </list><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Jave-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[296/0314] Hyp Jan Hypothecarius, iſt derje- nige Creditor, der Geld auf ein Pfand lehnt, und darauf der Bezahlung we- gen verſichert iſt; deme ein liegendes Guth verpfaͤn- det worden. Hypotheciren, zum Unter- pfande einſetzen und ver- ſchreiben, verſetzen, ver- pfaͤnden. Hypotheſis, ein Grundſatz, Jnnhalt, Begriff eines Dinges, Grund-Lehre, wor auf man in ſeiner Meynung bauet, und die- ſelbe zu behaupten ſuchet. Hypotheticè, Bedingungs weiſe. Hyſteron proteron, alles verkehren, das hinterſte zu forderſt ſetzen; unter einander miſchen. I. Jacht/ iſt ein leicht gleichſam fliegend mit Maſten und Seegeln verſehenes Schiff, welches zur Spa- tzierfahrt, Reiſe und De- fenſion dienet, und ge- meiniglich zu Uberbrin- gung der Zeitungen ge- brauchet wird. Jactanz, Ruhmraͤthigkeit, z.E. ich will es absque jactantia (ohne Ruhm) ſagen. Jactur, der Schade, Ver- luſt. Beſonders der Aus- wurff oder Verluſt der Guͤter auf dem Meer, wann man bey entſtande- nem Sturm, das Schiff erleichtern muß. Jalouſie, Mißgunſt und Ey- ferſucht, Neyd, Verdruß. Jn der Bau-Kunſt heiſt Jouluſie, ein Gitter-Fen- ſter, vergittert Fenſter, dadurch man alles ſehen kan, und doch nicht wieder kan geſehen werden. Ein Gerembß. Jaloux, mißguͤnſtig, neidiſch, eyferſuͤchtig. Janitſcharen, heiſſen die Tuͤr- ckiſchen Soldaten zu Fuß, bey welchen die groͤſte Macht des Ottomanni- ſchen Reichs beruhet. Janitſcharen-Aga, iſt der- ſelben ihr General, unter dem die gantze Tuͤrckiſche Infanterie ſtehet. Jave-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/314
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/314>, abgerufen am 25.11.2024.