Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Fre
nen die in die Schule ge-
hen.
Frequenz, eine Volckreiche
Versammlung, die Men-
ge, Gesellschafft, und wird
dieses Wort gebraucht,
wann auf einer Schul
oder Universität viele
Schüler oder Studenten
beysammen sind, da heist
es dann, es ist allda eine
starcke Frequentz.
Frere, ein Bruder; mon
Frere,
mein Bruder.
Fresco, heist bey denen Mah-
lern, auf einen srisch-ge-
tünchten Grund mahlen.
Fretum, eine Meer-Enge,
Strasse oder Canal, ist
ein schmaler Strich des
Meeres zwischen zwey
Ländern, und durch wel-
chen man aus einem Meer
in das andere schiffet. Der
Sund.
Fribusculum, Kaltsinnig-
keit, z.E. die Frau hat
den Mann verklagt in
puncto fribusculi,
daß
er sie nicht recht mehr
liebe.
Fricassee, heist bey denen
Köchen geröstet Fleisch in
[Spaltenumbruch]
Fro
der Pfannen, welches mit
andern wohlschmeckenden
Dingen angemacht wird.
Frisiren, zieren, kräuseln, z.E.
die Haare oder Peru-
quen. Bey den Tuch-
bereitern heist frisiren,
das Tuch krauß aufkra-
tzen.
Frittadelle, Frickedellen,
sind in der Form eines
Eyes aus zerhacktem Kalb-
Fleische und Ochsenmarck,
auch allerhand Gewürtze
gemachte Klösse, die wann
sie gekocht sind, in Butter
gepräckelt werden.
Front eines Regiments oder
Compagnie, ist die erste
Reyhe Soldaten. it. alles
was oben oder vorn an
stehet. Die Stirn.
Frontieren, seynd die Grän-
tzen eines Landes. Eine
Gräntz-Vestung.
Frontier-Vestungen, sind
bevestigte und an den
Gräntzen eines Landes
liegende Städte und
Schlösser.
Frontispicium, der vorde-
re Giebel an einem Ge-
bäu. Frontispicium li-
bri,
[Spaltenumbruch]
Fre
nen die in die Schule ge-
hen.
Frequenz, eine Volckreiche
Verſammlung, die Men-
ge, Geſellſchafft, und wird
dieſes Wort gebraucht,
wann auf einer Schul
oder Univerſitaͤt viele
Schuͤler oder Studenten
beyſammen ſind, da heiſt
es dann, es iſt allda eine
ſtarcke Frequentz.
Frere, ein Bruder; mon
Frere,
mein Bruder.
Freſco, heiſt bey denen Mah-
lern, auf einen ſriſch-ge-
tuͤnchten Grund mahlen.
Fretum, eine Meer-Enge,
Straſſe oder Canal, iſt
ein ſchmaler Strich des
Meeres zwiſchen zwey
Laͤndern, und durch wel-
chen man aus einem Meer
in das andere ſchiffet. Der
Sund.
Fribuſculum, Kaltſinnig-
keit, z.E. die Frau hat
den Mann verklagt in
puncto fribuſculi,
daß
er ſie nicht recht mehr
liebe.
Fricasſée, heiſt bey denen
Koͤchen geroͤſtet Fleiſch in
[Spaltenumbruch]
Fro
der Pfannen, welches mit
andern wohlſchmeckenden
Dingen angemacht wird.
Friſiren, zieren, kraͤuſeln, z.E.
die Haare oder Peru-
quen. Bey den Tuch-
bereitern heiſt friſiren,
das Tuch krauß aufkra-
tzen.
Frittadelle, Frickedellen,
ſind in der Form eines
Eyes aus zeꝛhacktem Kalb-
Fleiſche und Ochſenmarck,
auch allerhand Gewuͤrtze
gemachte Kloͤſſe, die wann
ſie gekocht ſind, in Butter
gepraͤckelt werden.
Front eines Regiments oder
Compagnie, iſt die erſte
Reyhe Soldaten. it. alles
was oben oder vorn an
ſtehet. Die Stirn.
Frontieren, ſeynd die Graͤn-
tzen eines Landes. Eine
Graͤntz-Veſtung.
Frontier-Veſtungen, ſind
beveſtigte und an den
Graͤntzen eines Landes
liegende Staͤdte und
Schloͤſſer.
Frontiſpicium, der vorde-
re Giebel an einem Ge-
baͤu. Frontiſpicium li-
bri,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0288" n="270"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Fre</hi></fw><lb/>
nen die in die Schule ge-<lb/>
hen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Frequenz,</hi> eine Volckreiche<lb/>
Ver&#x017F;ammlung, die Men-<lb/>
ge, Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft, und wird<lb/>
die&#x017F;es Wort gebraucht,<lb/>
wann auf einer Schul<lb/>
oder <hi rendition="#aq">Univer&#x017F;it</hi>a&#x0364;t viele<lb/>
Schu&#x0364;ler oder Studenten<lb/>
bey&#x017F;ammen &#x017F;ind, da hei&#x017F;t<lb/>
es dann, es i&#x017F;t allda eine<lb/>
&#x017F;tarcke <hi rendition="#aq">Frequen</hi>tz.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Frere,</hi> ein Bruder; <hi rendition="#aq">mon<lb/>
Frere,</hi> mein Bruder.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fre&#x017F;co,</hi> hei&#x017F;t bey denen Mah-<lb/>
lern, auf einen &#x017F;ri&#x017F;ch-ge-<lb/>
tu&#x0364;nchten Grund mahlen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fretum,</hi> eine Meer-Enge,<lb/>
Stra&#x017F;&#x017F;e oder Canal, i&#x017F;t<lb/>
ein &#x017F;chmaler Strich des<lb/>
Meeres zwi&#x017F;chen zwey<lb/>
La&#x0364;ndern, und durch wel-<lb/>
chen man aus einem Meer<lb/>
in das andere &#x017F;chiffet. Der<lb/>
Sund.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fribu&#x017F;culum,</hi> Kalt&#x017F;innig-<lb/>
keit, z.E. die Frau hat<lb/>
den Mann verklagt <hi rendition="#aq">in<lb/>
puncto fribu&#x017F;culi,</hi> daß<lb/>
er &#x017F;ie nicht recht mehr<lb/>
liebe.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fricas&#x017F;ée,</hi> hei&#x017F;t bey denen<lb/>
Ko&#x0364;chen gero&#x0364;&#x017F;tet Flei&#x017F;ch in<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Fro</hi></fw><lb/>
der Pfannen, welches mit<lb/>
andern wohl&#x017F;chmeckenden<lb/>
Dingen angemacht wird.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fri&#x017F;ir</hi>en, zieren, kra&#x0364;u&#x017F;eln, z.E.<lb/>
die Haare oder Peru-<lb/>
quen. Bey den Tuch-<lb/>
bereitern hei&#x017F;t <hi rendition="#aq">fri&#x017F;ir</hi>en,<lb/>
das Tuch krauß aufkra-<lb/>
tzen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Frittadelle, Frickedell</hi>en,<lb/>
&#x017F;ind in der Form eines<lb/>
Eyes aus ze&#xA75B;hacktem Kalb-<lb/>
Flei&#x017F;che und Och&#x017F;enmarck,<lb/>
auch allerhand Gewu&#x0364;rtze<lb/>
gemachte Klo&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, die wann<lb/>
&#x017F;ie gekocht &#x017F;ind, in Butter<lb/>
gepra&#x0364;ckelt werden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Front</hi> eines Regiments oder<lb/>
Compagnie, i&#x017F;t die er&#x017F;te<lb/>
Reyhe Soldaten. <hi rendition="#aq">it.</hi> alles<lb/>
was oben oder vorn an<lb/>
&#x017F;tehet. Die Stirn.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Frontie</hi>ren, &#x017F;eynd die Gra&#x0364;n-<lb/>
tzen eines Landes. Eine<lb/>
Gra&#x0364;ntz-Ve&#x017F;tung.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Frontier-</hi>Ve&#x017F;tungen, &#x017F;ind<lb/>
beve&#x017F;tigte und an den<lb/>
Gra&#x0364;ntzen eines Landes<lb/>
liegende Sta&#x0364;dte und<lb/>
Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;er.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fronti&#x017F;picium,</hi> der vorde-<lb/>
re Giebel an einem Ge-<lb/>
ba&#x0364;u. <hi rendition="#aq">Fronti&#x017F;picium li-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">bri,</hi></fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[270/0288] Fre Fro nen die in die Schule ge- hen. Frequenz, eine Volckreiche Verſammlung, die Men- ge, Geſellſchafft, und wird dieſes Wort gebraucht, wann auf einer Schul oder Univerſitaͤt viele Schuͤler oder Studenten beyſammen ſind, da heiſt es dann, es iſt allda eine ſtarcke Frequentz. Frere, ein Bruder; mon Frere, mein Bruder. Freſco, heiſt bey denen Mah- lern, auf einen ſriſch-ge- tuͤnchten Grund mahlen. Fretum, eine Meer-Enge, Straſſe oder Canal, iſt ein ſchmaler Strich des Meeres zwiſchen zwey Laͤndern, und durch wel- chen man aus einem Meer in das andere ſchiffet. Der Sund. Fribuſculum, Kaltſinnig- keit, z.E. die Frau hat den Mann verklagt in puncto fribuſculi, daß er ſie nicht recht mehr liebe. Fricasſée, heiſt bey denen Koͤchen geroͤſtet Fleiſch in der Pfannen, welches mit andern wohlſchmeckenden Dingen angemacht wird. Friſiren, zieren, kraͤuſeln, z.E. die Haare oder Peru- quen. Bey den Tuch- bereitern heiſt friſiren, das Tuch krauß aufkra- tzen. Frittadelle, Frickedellen, ſind in der Form eines Eyes aus zeꝛhacktem Kalb- Fleiſche und Ochſenmarck, auch allerhand Gewuͤrtze gemachte Kloͤſſe, die wann ſie gekocht ſind, in Butter gepraͤckelt werden. Front eines Regiments oder Compagnie, iſt die erſte Reyhe Soldaten. it. alles was oben oder vorn an ſtehet. Die Stirn. Frontieren, ſeynd die Graͤn- tzen eines Landes. Eine Graͤntz-Veſtung. Frontier-Veſtungen, ſind beveſtigte und an den Graͤntzen eines Landes liegende Staͤdte und Schloͤſſer. Frontiſpicium, der vorde- re Giebel an einem Ge- baͤu. Frontiſpicium li- bri,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/288
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/288>, abgerufen am 10.05.2024.