Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Dep Depossediren, einen von dem Besitz seiner Güter treiben, seiner Güter be- rauben. Depravation, Verder- bung, Verkehrung. Depraviren, verderben, ver- kehren. Depreciren, abbitten, sehr oder demüthig bitten. De- precation, die Abbitte. Deprimiren, niederdrucken. Deputat, die Besoldung, der Unterhalt, welchen grosse Herren ihren Be- dienten monathlich oder jährlich reichen lassen. Oder alles dasjenige, was ein Bedienter an Ge- traide, Holtz, Getrancke, u. d. gl. über seinen Geld gehalt zu seiner Unterhal- tung bekommet. Deputation, eine Absen- dung, Gesandschafft, Verordnung zu einer Sa- che, aufgetragene oder an- vertraute Verrichtung. Deputations-Täge im Rö- mischen Reich, seynd die- jenigen Versammlungen, zu welchen nur gewisse Reichs-Stände beschrie- [Spaltenumbruch] Dep ben werden, welche aberdas gantze Reich reprae- sentiren, und gemeinig- lich angestellet werden, wann entweder nicht alle Sachen auf dem Reichs- Tag expediret werden können, oder sonst die ho- he Nothdurfft bey ereig- nenden Unruhen im Rei- che es erfordert. Deputirter, Gesandter, Ab- geordneter, insgemein ein jeder, so zu einer gewissen Verrichtung an einen an- dern abgefertiget wird. Jnsonderheit aber wer- den Deputirte genennet, die von einem geringern an einen Höhern, von ei- ner Stadt oder Stand an den Landes-Fürsten abgesendet werden. Jn der Käyserlichen Reichs- Kammer ist oder sind es der oder diejenigen, wel- che von derselben verord- ner werden, in einer aus- serordentlichen Verhör die streitenden Theile über gewisse Sachen zuverneh- men. Deputiren, einen zu einem an-
[Spaltenumbruch]
Dep Depoſſediren, einen von dem Beſitz ſeiner Guͤter treiben, ſeiner Guͤter be- rauben. Depravation, Verder- bung, Verkehrung. Depraviren, verderben, ver- kehren. Depreciren, abbitten, ſehr oder demuͤthig bitten. De- precation, die Abbitte. Deprimiren, niederdrucken. Deputat, die Beſoldung, der Unterhalt, welchen groſſe Herren ihren Be- dienten monathlich oder jaͤhrlich reichen laſſen. Oder alles dasjenige, was ein Bedienter an Ge- traide, Holtz, Getrancke, u. d. gl. uͤber ſeinen Geld gehalt zu ſeiner Unterhal- tung bekommet. Deputation, eine Abſen- dung, Geſandſchafft, Verordnung zu einer Sa- che, aufgetragene oder an- vertraute Verrichtung. Deputations-Taͤge im Roͤ- miſchen Reich, ſeynd die- jenigen Verſammlungen, zu welchen nur gewiſſe Reichs-Staͤnde beſchrie- [Spaltenumbruch] Dep ben werden, welche aberdas gantze Reich repræ- ſentiren, und gemeinig- lich angeſtellet werden, wann entweder nicht alle Sachen auf dem Reichs- Tag expediret werden koͤnnen, oder ſonſt die ho- he Nothdurfft bey ereig- nenden Unruhen im Rei- che es erfordert. Deputirter, Geſandter, Ab- geordneter, insgemein ein jeder, ſo zu einer gewiſſen Verrichtung an einen an- dern abgefertiget wird. Jnſonderheit aber wer- den Deputirte genennet, die von einem geringern an einen Hoͤhern, von ei- ner Stadt oder Stand an den Landes-Fuͤrſten abgeſendet werden. Jn der Kaͤyſerlichen Reichs- Kammer iſt oder ſind es der oder diejenigen, wel- che von derſelben verord- ner werden, in einer auſ- ſerordentlichen Verhoͤr die ſtreitenden Theile uͤber gewiſſe Sachen zuverneh- men. Deputiren, einen zu einem an-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0206" n="190"/> <cb/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Dep</hi> </fw><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">Depoſſedi</hi>ren, einen von<lb/> dem Beſitz ſeiner Guͤter<lb/> treiben, ſeiner Guͤter be-<lb/> rauben.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Depravation,</hi> Verder-<lb/> bung, Verkehrung.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Depravi</hi>ren, verderben, ver-<lb/> kehren.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Depreci</hi>ren, abbitten, ſehr<lb/> oder demuͤthig bitten. <hi rendition="#aq">De-<lb/> precation,</hi> die Abbitte.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Deprimi</hi>ren, niederdrucken.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Deputat,</hi> die Beſoldung,<lb/> der Unterhalt, welchen<lb/> groſſe Herren ihren Be-<lb/> dienten monathlich oder<lb/> jaͤhrlich reichen laſſen.<lb/> Oder alles dasjenige,<lb/> was ein Bedienter an Ge-<lb/> traide, Holtz, Getrancke,<lb/> u. d. gl. uͤber ſeinen Geld<lb/> gehalt zu ſeiner Unterhal-<lb/> tung bekommet.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Deputation,</hi> eine Abſen-<lb/> dung, Geſandſchafft,<lb/> Verordnung zu einer Sa-<lb/> che, aufgetragene oder an-<lb/> vertraute Verrichtung.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Deputation</hi>s-Taͤge im Roͤ-<lb/> miſchen Reich, ſeynd die-<lb/> jenigen Verſammlungen,<lb/> zu welchen nur gewiſſe<lb/> Reichs-Staͤnde beſchrie-<lb/><cb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Dep</hi></fw><lb/> ben werden, welche aber<lb/> das gantze Reich <hi rendition="#aq">repræ-<lb/> ſenti</hi>ren, und gemeinig-<lb/> lich angeſtellet werden,<lb/> wann entweder nicht alle<lb/> Sachen auf dem Reichs-<lb/> Tag <hi rendition="#aq">expedi</hi>ret werden<lb/> koͤnnen, oder ſonſt die ho-<lb/> he Nothdurfft bey ereig-<lb/> nenden Unruhen im Rei-<lb/> che es erfordert.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Deputi</hi>rter, Geſandter, Ab-<lb/> geordneter, insgemein ein<lb/> jeder, ſo zu einer gewiſſen<lb/> Verrichtung an einen an-<lb/> dern abgefertiget wird.<lb/> Jnſonderheit aber wer-<lb/> den <hi rendition="#aq">Deputi</hi>rte genennet,<lb/> die von einem geringern<lb/> an einen Hoͤhern, von ei-<lb/> ner Stadt oder Stand<lb/> an den Landes-Fuͤrſten<lb/> abgeſendet werden. Jn<lb/> der Kaͤyſerlichen Reichs-<lb/> Kammer iſt oder ſind es<lb/> der oder diejenigen, wel-<lb/> che von derſelben verord-<lb/> ner werden, in einer auſ-<lb/> ſerordentlichen Verhoͤr<lb/> die ſtreitenden Theile uͤber<lb/> gewiſſe Sachen zuverneh-<lb/> men.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Deputi</hi>ren, einen zu einem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">an-</fw><lb/></item> </list> </div> </body> </text> </TEI> [190/0206]
Dep
Dep
Depoſſediren, einen von
dem Beſitz ſeiner Guͤter
treiben, ſeiner Guͤter be-
rauben.
Depravation, Verder-
bung, Verkehrung.
Depraviren, verderben, ver-
kehren.
Depreciren, abbitten, ſehr
oder demuͤthig bitten. De-
precation, die Abbitte.
Deprimiren, niederdrucken.
Deputat, die Beſoldung,
der Unterhalt, welchen
groſſe Herren ihren Be-
dienten monathlich oder
jaͤhrlich reichen laſſen.
Oder alles dasjenige,
was ein Bedienter an Ge-
traide, Holtz, Getrancke,
u. d. gl. uͤber ſeinen Geld
gehalt zu ſeiner Unterhal-
tung bekommet.
Deputation, eine Abſen-
dung, Geſandſchafft,
Verordnung zu einer Sa-
che, aufgetragene oder an-
vertraute Verrichtung.
Deputations-Taͤge im Roͤ-
miſchen Reich, ſeynd die-
jenigen Verſammlungen,
zu welchen nur gewiſſe
Reichs-Staͤnde beſchrie-
ben werden, welche aber
das gantze Reich repræ-
ſentiren, und gemeinig-
lich angeſtellet werden,
wann entweder nicht alle
Sachen auf dem Reichs-
Tag expediret werden
koͤnnen, oder ſonſt die ho-
he Nothdurfft bey ereig-
nenden Unruhen im Rei-
che es erfordert.
Deputirter, Geſandter, Ab-
geordneter, insgemein ein
jeder, ſo zu einer gewiſſen
Verrichtung an einen an-
dern abgefertiget wird.
Jnſonderheit aber wer-
den Deputirte genennet,
die von einem geringern
an einen Hoͤhern, von ei-
ner Stadt oder Stand
an den Landes-Fuͤrſten
abgeſendet werden. Jn
der Kaͤyſerlichen Reichs-
Kammer iſt oder ſind es
der oder diejenigen, wel-
che von derſelben verord-
ner werden, in einer auſ-
ſerordentlichen Verhoͤr
die ſtreitenden Theile uͤber
gewiſſe Sachen zuverneh-
men.
Deputiren, einen zu einem
an-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |