Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Che
ter, Obersten einer Ar-
mee,
die Kriegs-Häup-
ter, Officierer. En chef
commandi
ren, ist so viel
als Generalissimus, der
oberste Feldherr bey einer
Armee seyn. Chef d'
Escadre,
bedeutet zur
See fast eben dasjenige,
was ein Marschall im
Felde ist. Jnsonderheit
aber hat er das Com-
mando,
wann eine Esca-
dre
oder gewisse Anzahl
Kriegs-Schifse mitein-
ander in See gehen.
Cherubim, Engels-Bil-
der.
Cheval, ein Pferd, Roß,
Gaul.
Chevalier, ein Ritter, ent-
weder von Geburt, oder
wegen eines Ordens. it.
ein Edelmann.
Chevalier-Garde, ist die
Königliche Pollnische und
Churfürstliche Sächsische
Leibwacht zu Pferde, sie
bestehet meist aus lauter
Edelleuten und versuchten
Officiers.
Chiamata einem machen,
heisset bey den Fechtern
[Spaltenumbruch]
Chi
seinen Feind locken, und
sich ihm betrüglich bloß
geben, damit man ihm
desto besser beykommen
möge.
Chiaoux, Chiaus, ist ein
ansehnlicher Bedienter
am Türckischen Hofe, et-
wa wie bey uns die Hof-
Juncker, der die fremden
Abgesandten einholen, an-
melden, und zur Audienz
führen muß. Zuweilen
wird er auch als ein Bott-
schaffter an auswärtige
Höfe geschicket. Sonsten
werden auch unter die-
sem Nahmen Türckische
Gerichts - Diener ver-
standen, welche aber auch
sehr hoch angesehen, und
insonderheit gebrauchet
werden, um die Strei-
tigkeiten der Privat-Per-
son zuschlichten.
Chicane, unnütze Spitzfin-
digkeit. it. betrügliche
Griffe, faule Ausflüchte,
Räncke.
Chicaneur, der sich loser
Griffe im Rechten be-
dienet, ein Zungendre-
scher; ein Zäncker, der
gern
[Spaltenumbruch]
Che
ter, Oberſten einer Ar-
mee,
die Kriegs-Haͤup-
ter, Officierer. En chef
commandi
ren, iſt ſo viel
als Generaliſſimus, der
oberſte Feldherr bey einer
Armee ſeyn. Chef d’
Eſcadre,
bedeutet zur
See faſt eben dasjenige,
was ein Marſchall im
Felde iſt. Jnſonderheit
aber hat er das Com-
mando,
wann eine Eſca-
dre
oder gewiſſe Anzahl
Kriegs-Schifſe mitein-
ander in See gehen.
Cherubim, Engels-Bil-
der.
Cheval, ein Pferd, Roß,
Gaul.
Chevalier, ein Ritter, ent-
weder von Geburt, oder
wegen eines Ordens. it.
ein Edelmann.
Chevalier-Garde, iſt die
Koͤnigliche Pollniſche und
Churfuͤrſtliche Saͤchſiſche
Leibwacht zu Pferde, ſie
beſtehet meiſt aus lauter
Edelleuten und verſuchten
Officiers.
Chiamata einem machen,
heiſſet bey den Fechtern
[Spaltenumbruch]
Chi
ſeinen Feind locken, und
ſich ihm betruͤglich bloß
geben, damit man ihm
deſto beſſer beykommen
moͤge.
Chiaoux, Chiaus, iſt ein
anſehnlicher Bedienter
am Tuͤrckiſchen Hofe, et-
wa wie bey uns die Hof-
Juncker, der die fremden
Abgeſandten einholen, an-
melden, und zur Audienz
fuͤhren muß. Zuweilen
wird er auch als ein Bott-
ſchaffter an auswaͤrtige
Hoͤfe geſchicket. Sonſten
werden auch unter die-
ſem Nahmen Tuͤrckiſche
Gerichts - Diener ver-
ſtanden, welche aber auch
ſehr hoch angeſehen, und
inſonderheit gebrauchet
werden, um die Strei-
tigkeiten der Privat-Per-
ſon zuſchlichten.
Chicane, unnuͤtze Spitzfin-
digkeit. it. betruͤgliche
Griffe, faule Ausfluͤchte,
Raͤncke.
Chicaneur, der ſich loſer
Griffe im Rechten be-
dienet, ein Zungendre-
ſcher; ein Zaͤncker, der
gern
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0127" n="111"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Che</hi></fw><lb/>
ter, Ober&#x017F;ten einer <hi rendition="#aq">Ar-<lb/>
mee,</hi> die Kriegs-Ha&#x0364;up-<lb/>
ter, <hi rendition="#aq">Officie</hi>rer. <hi rendition="#aq">En chef<lb/>
commandi</hi>ren, i&#x017F;t &#x017F;o viel<lb/>
als <hi rendition="#aq">Generali&#x017F;&#x017F;imus,</hi> der<lb/>
ober&#x017F;te Feldherr bey einer<lb/><hi rendition="#aq">Armee</hi> &#x017F;eyn. <hi rendition="#aq">Chef d&#x2019;<lb/>
E&#x017F;cadre,</hi> bedeutet zur<lb/>
See fa&#x017F;t eben dasjenige,<lb/>
was ein Mar&#x017F;chall im<lb/>
Felde i&#x017F;t. Jn&#x017F;onderheit<lb/>
aber hat er das <hi rendition="#aq">Com-<lb/>
mando,</hi> wann eine <hi rendition="#aq">E&#x017F;ca-<lb/>
dre</hi> oder gewi&#x017F;&#x017F;e Anzahl<lb/>
Kriegs-Schif&#x017F;e mitein-<lb/>
ander in See gehen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Cherubim,</hi> Engels-Bil-<lb/>
der.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Cheval,</hi> ein Pferd, Roß,<lb/>
Gaul.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Chevalier,</hi> ein Ritter, ent-<lb/>
weder von Geburt, oder<lb/>
wegen eines Ordens. <hi rendition="#aq">it.</hi><lb/>
ein Edelmann.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Chevalier-Garde,</hi> i&#x017F;t die<lb/>
Ko&#x0364;nigliche Pollni&#x017F;che und<lb/>
Churfu&#x0364;r&#x017F;tliche Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;che<lb/>
Leibwacht zu Pferde, &#x017F;ie<lb/>
be&#x017F;tehet mei&#x017F;t aus lauter<lb/>
Edelleuten und ver&#x017F;uchten<lb/><hi rendition="#aq">Officiers.</hi></item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Chiamata</hi> einem machen,<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;et bey den Fechtern<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Chi</hi></fw><lb/>
&#x017F;einen Feind locken, und<lb/>
&#x017F;ich ihm betru&#x0364;glich bloß<lb/>
geben, damit man ihm<lb/>
de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er beykommen<lb/>
mo&#x0364;ge.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Chiaoux, Chiaus,</hi> i&#x017F;t ein<lb/>
an&#x017F;ehnlicher Bedienter<lb/>
am Tu&#x0364;rcki&#x017F;chen Hofe, et-<lb/>
wa wie bey uns die Hof-<lb/>
Juncker, der die fremden<lb/>
Abge&#x017F;andten einholen, an-<lb/>
melden, und zur <hi rendition="#aq">Audienz</hi><lb/>
fu&#x0364;hren muß. Zuweilen<lb/>
wird er auch als ein Bott-<lb/>
&#x017F;chaffter an auswa&#x0364;rtige<lb/>
Ho&#x0364;fe ge&#x017F;chicket. Son&#x017F;ten<lb/>
werden auch unter die-<lb/>
&#x017F;em Nahmen Tu&#x0364;rcki&#x017F;che<lb/>
Gerichts - Diener ver-<lb/>
&#x017F;tanden, welche aber auch<lb/>
&#x017F;ehr hoch ange&#x017F;ehen, und<lb/>
in&#x017F;onderheit gebrauchet<lb/>
werden, um die Strei-<lb/>
tigkeiten der <hi rendition="#aq">Privat-</hi>Per-<lb/>
&#x017F;on zu&#x017F;chlichten.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Chicane,</hi> unnu&#x0364;tze Spitzfin-<lb/>
digkeit. <hi rendition="#aq">it.</hi> betru&#x0364;gliche<lb/>
Griffe, faule Ausflu&#x0364;chte,<lb/>
Ra&#x0364;ncke.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Chicaneur,</hi> der &#x017F;ich lo&#x017F;er<lb/>
Griffe im Rechten be-<lb/>
dienet, ein Zungendre-<lb/>
&#x017F;cher; ein Za&#x0364;ncker, der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gern</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[111/0127] Che Chi ter, Oberſten einer Ar- mee, die Kriegs-Haͤup- ter, Officierer. En chef commandiren, iſt ſo viel als Generaliſſimus, der oberſte Feldherr bey einer Armee ſeyn. Chef d’ Eſcadre, bedeutet zur See faſt eben dasjenige, was ein Marſchall im Felde iſt. Jnſonderheit aber hat er das Com- mando, wann eine Eſca- dre oder gewiſſe Anzahl Kriegs-Schifſe mitein- ander in See gehen. Cherubim, Engels-Bil- der. Cheval, ein Pferd, Roß, Gaul. Chevalier, ein Ritter, ent- weder von Geburt, oder wegen eines Ordens. it. ein Edelmann. Chevalier-Garde, iſt die Koͤnigliche Pollniſche und Churfuͤrſtliche Saͤchſiſche Leibwacht zu Pferde, ſie beſtehet meiſt aus lauter Edelleuten und verſuchten Officiers. Chiamata einem machen, heiſſet bey den Fechtern ſeinen Feind locken, und ſich ihm betruͤglich bloß geben, damit man ihm deſto beſſer beykommen moͤge. Chiaoux, Chiaus, iſt ein anſehnlicher Bedienter am Tuͤrckiſchen Hofe, et- wa wie bey uns die Hof- Juncker, der die fremden Abgeſandten einholen, an- melden, und zur Audienz fuͤhren muß. Zuweilen wird er auch als ein Bott- ſchaffter an auswaͤrtige Hoͤfe geſchicket. Sonſten werden auch unter die- ſem Nahmen Tuͤrckiſche Gerichts - Diener ver- ſtanden, welche aber auch ſehr hoch angeſehen, und inſonderheit gebrauchet werden, um die Strei- tigkeiten der Privat-Per- ſon zuſchlichten. Chicane, unnuͤtze Spitzfin- digkeit. it. betruͤgliche Griffe, faule Ausfluͤchte, Raͤncke. Chicaneur, der ſich loſer Griffe im Rechten be- dienet, ein Zungendre- ſcher; ein Zaͤncker, der gern

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/127
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/127>, abgerufen am 07.05.2024.