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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Can
Römischen Kirche, wann
nemlich der Pabst eine
längst verstorbene, im Le-
ben aber sonderlich fromm
gewesene oder um die Kir-
che wohl verdiente Per-
son, mit vielen öffentli-
chen prächtigen Solenni-
tae
ten unter die Heiligen
setzet, so daß man hernach
solches Heiligen Gebeine
verehren, sein Haupt mit
Strahlen mahlen, sein
Fest oder Nahmens-Tag
feyren und a. d. g. Dinge
ihm zu Ehren anstellen
darf.
Canonissin, ist ein Adeli-
ches Frauen-Zimmer, das
in einem Frauen-Stifft
ein Canonicat hat.
Canonist, ein Rechts-Ge-
lehrter, der vornehmlich
das Jus Canonicum, o-
der Päbstliche Kirchen-
Recht wohl verstehet,
und darüber geschrieben
hat.
Canot, ein Schifflein,
Kahn, der aus einem
Stamm ausgearbeitet
wird, bey den Jndianern
im Gebrauch.
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Can
Cantata, ein Musicalisches
Stück, welches gesungen
wird.
Canticum Canticorum,
heist in der Heil. Schrifft
das hohe Lied Salomo-
nis.
Canton, eine Landschafft,
Kreyß, Ort, dahero wer-
den die dreyzehen Ort der
Schweitzerischen Eyd-
genossenschafft, Cantone
genennet.
Cantoniren, mit der Ar-
mee
von einem Ort zum
andern herum schweiffen.
Cantonirung, ein Kriegs-
Wort, welches gebraucht
wird, wann die Solda-
ten zwar aus dem Felde
und Lager, aber nicht in
die ordentliche Winter-
Quartiere rucken, son-
dern in den Dörfern nahe
beysammen liegen bleiben,
damit sie auf den Fall bald
wieder zusammen kom-
men können.
Cantor, ein Sänger, Vor-
singer, der in den Kirchen
den Gesang anfängt und
damit aushält. Gemei-
niglich ist er dabey in der
Schule
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Can
Roͤmiſchen Kirche, wann
nemlich der Pabſt eine
laͤngſt verſtorbene, im Le-
ben aber ſonderlich fꝛomm
geweſene oder um die Kir-
che wohl verdiente Per-
ſon, mit vielen oͤffentli-
chen praͤchtigen Solenni-
ten unter die Heiligen
ſetzet, ſo daß man hernach
ſolches Heiligen Gebeine
verehren, ſein Haupt mit
Strahlen mahlen, ſein
Feſt oder Nahmens-Tag
feyren und a. d. g. Dinge
ihm zu Ehren anſtellen
darf.
Canoniſſin, iſt ein Adeli-
ches Frauen-Zimmer, das
in einem Frauen-Stifft
ein Canonicat hat.
Canoniſt, ein Rechts-Ge-
lehrter, der vornehmlich
das Jus Canonicum, o-
der Paͤbſtliche Kirchen-
Recht wohl verſtehet,
und daruͤber geſchrieben
hat.
Canot, ein Schifflein,
Kahn, der aus einem
Stamm ausgearbeitet
wird, bey den Jndianern
im Gebrauch.
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Can
Cantata, ein Muſicaliſches
Stuͤck, welches geſungen
wird.
Canticum Canticorum,
heiſt in der Heil. Schrifft
das hohe Lied Salomo-
nis.
Canton, eine Landſchafft,
Kreyß, Ort, dahero wer-
den die dreyzehen Ort der
Schweitzeriſchen Eyd-
genoſſenſchafft, Cantone
genennet.
Cantoniren, mit der Ar-
mee
von einem Ort zum
andern herum ſchweiffen.
Cantonirung, ein Kriegs-
Wort, welches gebraucht
wird, wann die Solda-
ten zwar aus dem Felde
und Lager, aber nicht in
die ordentliche Winter-
Quartiere rucken, ſon-
dern in den Doͤrfern nahe
beyſammen liegen bleiben,
damit ſie auf den Fall bald
wieder zuſammen kom-
men koͤnnen.
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ſinger, der in den Kirchen
den Geſang anfaͤngt und
damit aushaͤlt. Gemei-
niglich iſt er dabey in der
Schule
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[88/0104] Can Can Roͤmiſchen Kirche, wann nemlich der Pabſt eine laͤngſt verſtorbene, im Le- ben aber ſonderlich fꝛomm geweſene oder um die Kir- che wohl verdiente Per- ſon, mit vielen oͤffentli- chen praͤchtigen Solenni- tæten unter die Heiligen ſetzet, ſo daß man hernach ſolches Heiligen Gebeine verehren, ſein Haupt mit Strahlen mahlen, ſein Feſt oder Nahmens-Tag feyren und a. d. g. Dinge ihm zu Ehren anſtellen darf. Canoniſſin, iſt ein Adeli- ches Frauen-Zimmer, das in einem Frauen-Stifft ein Canonicat hat. Canoniſt, ein Rechts-Ge- lehrter, der vornehmlich das Jus Canonicum, o- der Paͤbſtliche Kirchen- Recht wohl verſtehet, und daruͤber geſchrieben hat. Canot, ein Schifflein, Kahn, der aus einem Stamm ausgearbeitet wird, bey den Jndianern im Gebrauch. Cantata, ein Muſicaliſches Stuͤck, welches geſungen wird. Canticum Canticorum, heiſt in der Heil. Schrifft das hohe Lied Salomo- nis. Canton, eine Landſchafft, Kreyß, Ort, dahero wer- den die dreyzehen Ort der Schweitzeriſchen Eyd- genoſſenſchafft, Cantone genennet. Cantoniren, mit der Ar- mee von einem Ort zum andern herum ſchweiffen. Cantonirung, ein Kriegs- Wort, welches gebraucht wird, wann die Solda- ten zwar aus dem Felde und Lager, aber nicht in die ordentliche Winter- Quartiere rucken, ſon- dern in den Doͤrfern nahe beyſammen liegen bleiben, damit ſie auf den Fall bald wieder zuſammen kom- men koͤnnen. Cantor, ein Saͤnger, Vor- ſinger, der in den Kirchen den Geſang anfaͤngt und damit aushaͤlt. Gemei- niglich iſt er dabey in der Schule

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/104>, abgerufen am 07.05.2024.