Gigantaeus, Justus: Grabpredigt, Da die Fürstliche Leich ... Herrn Juliussen, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg etc. zu seiner Ruhestedt ... gebracht. Wolfenbüttel, 1589.raume zeit leben können / wie S. F. G. Geburts tag ausweiset. Der Dritte Punct. Vnd niemand ist / der es zu Hertzen neme / vnd niemandt achtet darauff. MIt diesen worten straffet der heilige Prophet sein Pfarvolck die Jüden / vnd klaget vber jhre grosse Sicherheit / das sie es nicht zu Hertzen nehmen / auch nicht bedencken / wenn Gott fromme Leute gar vnzeitig wegraffet. Denn ob wol vnter den Jüden zur zeit des heiligen Esaie grosse verfolgung gewesen sein / das viel Gottfürchtige leute sein hingerichtet worden / (wie der Prophet auch selber hernach vnter dem Könige Manasse mit einer Segen von einander geschnitten ist) auch von Gott sonsten aus dieser Welt abgefordert sein / so habens doch wenig leute bedacht / noch zu hertzen genommen / was Gott mit der Frommen Todte im sinn hette / vnd was er damit dreuwe. Sölches aber ist nicht allein sträfflich gewesen bey den Jüden / Sondern es ist auch bey vns Christen zu straffen. Denn wenn Gott einer Gemeine einen fremmen Prediger / einem Lande einen frommen Landsfürsten / oder sonsten andere heilige leute wegnimpt / so nemen wirs eben so wenig zu Hertzen / vnd beküm- raume zeit leben können / wie S. F. G. Geburts tag ausweiset. Der Dritte Punct. Vnd niemand ist / der es zu Hertzen neme / vnd niemandt achtet darauff. MIt diesen worten straffet der heilige Prophet sein Pfarvolck die Jüden / vnd klaget vber jhre grosse Sicherheit / das sie es nicht zu Hertzen nehmen / auch nicht bedencken / wenn Gott from̃e Leute gar vnzeitig wegraffet. Denn ob wol vnter den Jüden zur zeit des heiligen Esaie grosse verfolgung gewesen sein / das viel Gottfürchtige leute sein hingerichtet worden / (wie der Prophet auch selber hernach vnter dem Könige Manasse mit einer Segen von einander geschnitten ist) auch von Gott sonsten aus dieser Welt abgefordert sein / so habens doch wenig leute bedacht / noch zu hertzen genommen / was Gott mit der Frommen Todte im sinn hette / vnd was er damit dreuwe. Sölches aber ist nicht allein sträfflich gewesen bey den Jüden / Sondern es ist auch bey vns Christen zu straffen. Denn wenn Gott einer Gemeine einen fremmen Prediger / einem Lande einen frommen Landsfürsten / oder sonsten andere heilige leute wegnimpt / so nemen wirs eben so wenig zu Hertzen / vnd beküm- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0021"/> raume zeit leben können / wie S. F. G. Geburts tag ausweiset.</p> </div> <div> <head>Der Dritte Punct.</head><lb/> <p>Vnd niemand ist / der es zu Hertzen neme / vnd niemandt achtet darauff.</p> <p>MIt diesen worten straffet der heilige Prophet sein Pfarvolck die Jüden / vnd klaget vber jhre grosse Sicherheit / das sie es nicht zu Hertzen nehmen / auch nicht bedencken / wenn Gott from̃e Leute gar vnzeitig wegraffet. Denn ob wol vnter den Jüden zur zeit des heiligen Esaie grosse verfolgung gewesen sein / das viel Gottfürchtige leute sein hingerichtet worden / (wie der Prophet auch selber hernach vnter dem Könige Manasse mit einer Segen von einander geschnitten ist) auch von Gott sonsten aus dieser Welt abgefordert sein / so habens doch wenig leute bedacht / noch zu hertzen genommen / was Gott mit der Frommen Todte im sinn hette / vnd was er damit dreuwe. Sölches aber ist nicht allein sträfflich gewesen bey den Jüden / Sondern es ist auch bey vns Christen zu straffen. Denn wenn Gott einer Gemeine einen fremmen Prediger / einem Lande einen frommen Landsfürsten / oder sonsten andere heilige leute wegnimpt / so nemen wirs eben so wenig zu Hertzen / vnd beküm- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0021]
raume zeit leben können / wie S. F. G. Geburts tag ausweiset.
Der Dritte Punct.
Vnd niemand ist / der es zu Hertzen neme / vnd niemandt achtet darauff.
MIt diesen worten straffet der heilige Prophet sein Pfarvolck die Jüden / vnd klaget vber jhre grosse Sicherheit / das sie es nicht zu Hertzen nehmen / auch nicht bedencken / wenn Gott from̃e Leute gar vnzeitig wegraffet. Denn ob wol vnter den Jüden zur zeit des heiligen Esaie grosse verfolgung gewesen sein / das viel Gottfürchtige leute sein hingerichtet worden / (wie der Prophet auch selber hernach vnter dem Könige Manasse mit einer Segen von einander geschnitten ist) auch von Gott sonsten aus dieser Welt abgefordert sein / so habens doch wenig leute bedacht / noch zu hertzen genommen / was Gott mit der Frommen Todte im sinn hette / vnd was er damit dreuwe. Sölches aber ist nicht allein sträfflich gewesen bey den Jüden / Sondern es ist auch bey vns Christen zu straffen. Denn wenn Gott einer Gemeine einen fremmen Prediger / einem Lande einen frommen Landsfürsten / oder sonsten andere heilige leute wegnimpt / so nemen wirs eben so wenig zu Hertzen / vnd beküm-
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