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Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].

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16.
[Abbildung]

a.) Tafel des Praesidenten und derer Standes-Personen, welche membra
honoraria sind.
b.) Tafel der würcklichen Mitglieder.
c.) Tisch an welchen sich diejenigen setzen, welche etwas ablesen wollen.
d.) Stühle vor Frembde von Condition.
e.) Bäncke vor andre Zuhörer.

Ihro Eminentz nahmen an der Tafel (a.) zur rechten Hand des PraesidentenDirectoris
Monsieur Reaumur, welcher die Histoire des Insectes geschrieben, Platz, und saßen
an eben diesem Tische unter andern der Secretaire d'Etat Comte de St.
Florintin
und der Duc de Richelieu, beyde Ritter vom Heiligen Geist-Orden.
Wir aber wurden, auf des Cardinals Befehl, auf die Stuhle (d.) placiret.
Der PraesidentDirector rief einem nach dem andern von denenjenigen auf, welche
etwas vorzulesen hatten, da sich denn iedweder an den Tisch (c.) setzte,
und wenn er fertig war, dem folgenden Platz machte. Der erste Monsieur de Fouschir
praesentirte ein von ihm neu erfundenes Instrument die altitudinem
und folglich auch daher die longitudinem auf der See zu meßen, und gab
es in dem dabey abgelesenen Aufsatz zwar nicht vor vollkommen, aber
doch vor weit vollständiger aus, als die bisherigen gewesen. Der andere
ein berühmter Chirurgus, Monsieur Moran erstattete Bericht von denen
einigen Experimenten, welche er über die Artztney der Englischen Ma-
demoiselle Stephans zeither angestellet, und gab sein Gutachten dahin,
daß diese Artztney zwar in dem schärfsten Verstande nicht ein resolvens
des Steines genennet werden könne, dennoch aber denselben vermindere
und in Stücken theile, auch sonderlich bey alten Personen die Schmertzen
lindere, und dabey in Ansetzung des Magens und übrigen Zustandes des
menschlichen Cörpers, ohne allen Schaden zu gebrauchen sey. Der Dritte Monsieur
Cassini, deßen Vater und Groß-Vater in der Geometrie, Geographie und

16.
[Abbildung]

a.) Tafel des Praesidenten und derer Standes-Personen, welche membra
honoraria sind.
b.) Tafel der würcklichen Mitglieder.
c.) Tisch an welchen sich diejenigen setzen, welche etwas ablesen wollen.
d.) Stühle vor Frembde von Condition.
e.) Bäncke vor andre Zuhörer.

Ihro Eminentz nahmen an der Tafel (a.) zur rechten Hand des PraesidentenDirectoris
Monsieur Reaumur, welcher die Histoire des Insectes geschrieben, Platz, und saßen
an eben diesem Tische unter andern der Secretaire d’Etat Comte de St.
Florintin
und der Duc de Richelieu, beyde Ritter vom Heiligen Geist-Orden.
Wir aber wurden, auf des Cardinals Befehl, auf die Stuhle (d.) placiret.
Der PraesidentDirector rief einem nach dem andern von denenjenigen auf, welche
etwas vorzulesen hatten, da sich denn iedweder an den Tisch (c.) setzte,
und wenn er fertig war, dem folgenden Platz machte. Der erste Monsieur de Fouschir
praesentirte ein von ihm neu erfundenes Instrument die altitudinem
und folglich auch daher die longitudinem auf der See zu meßen, und gab
es in dem dabey abgelesenen Aufsatz zwar nicht vor vollkommen, aber
doch vor weit vollständiger aus, als die bisherigen gewesen. Der andere
ein berühmter Chirurgus, Monsieur Moran erstattete Bericht von denen
einigen Experimenten, welche er über die Artztney der Englischen Ma-
demoiselle Stephans zeither angestellet, und gab sein Gutachten dahin,
daß diese Artztney zwar in dem schärfsten Verstande nicht ein resolvens
des Steines genennet werden könne, dennoch aber denselben vermindere
und in Stücken theile, auch sonderlich bey alten Personen die Schmertzen
lindere, und dabey in Ansetzung des Magens und übrigen Zustandes des
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Cassini, deßen Vater und Groß-Vater in der Geometrie, Geographie und

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[0042] 16. [Abbildung a.) Tafel des Praesidenten und derer Standes-Personen, welche membra honoraria sind. b.) Tafel der würcklichen Mitglieder. c.) Tisch an welchen sich diejenigen setzen, welche etwas ablesen wollen. d.) Stühle vor Frembde von Condition. e.) Bäncke vor andre Zuhörer. ] Ihro Eminentz nahmen an der Tafel (a.) zur rechten Hand des Directoris Mons: Reaumur, welcher die Histoire des Insectes geschrieben, Platz, und saßen an eben diesem Tische unter andern der Secretaire d’Etat Comte de St. Florintin und der Duc de Richelieu, beyde Ritter vom Heil: Geist-Orden. Wir aber wurden, auf des Cardinals Befehl, auf die Stuhle (d.) placiret. Der Director rief einem nach dem andern von denenjenigen auf, welche etwas vorzulesen hatten, da sich denn iedweder an den Tisch (c.) setzte, und wenn er fertig war, dem folgenden Platz machte. Der erste Mr. de Fouchir praesentirte ein von ihm neu erfundenes Instrument die altitudinem und folglich auch daher die longitudinem auf der See zu meßen, und gab es in dem dabey abgelesenen Aufsatz zwar nicht vor vollkommen, aber doch vor weit vollständiger aus, als die bisherigen gewesen. Der andere ein berühmter Chirurgus, Monsieur Moran erstattete Bericht von denen einigen Experimenten, welche er über die Artztney der Englischen Ma- demoiselle Stephans zeither angestellet, und gab sein Gutachten dahin, daß diese Artztney zwar in dem schärfsten Verstande nicht ein resolvens des Steines genennet werden könne, dennoch aber denselben vermindere und in Stücken theile, auch sonderlich bey alten Personen die Schmertzen lindere, und dabey in Ansetzung des Magens und übrigen Zustandes des menschlichen Cörpers, ohne allen Schaden zu gebrauchen sey. Der Dritte Mr. Cassini, deßen Vater und Groß-Vater in der Geometrie, Geographie und

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Herausgeber:innen
Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Bearbeiter:innen
Martin Prell: Datentransformation
Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate

Weitere Informationen:

Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten

Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert.

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740/42>, abgerufen am 21.11.2024.