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Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].

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propre und reinlich tractirete. Madame de Gardouge befand sich kranck,
und waren also die übrigen Gäste der Pater Gravron und noch ein Pere
de l'oratoire
nebst dem Sohn des Marquis. Die beyden Geistlichen gaben
zu mancherley sehr guten und nützlichen Gesprächen Anlaß, und waren
die Haupt-materien 1) von von der wunderbaren und geheimen, auch öfters
durch die geringsten und schlechtesten Werckzeuge agirenden göttlichen
Providentz. 2) von dem auch leiblichen Vergnügen, welches Gott einem
ieglichen Stande und einer ieden Lebens-Art beygeleget, wenn nur
die Menschen ihre Begierden in die Schrancken derselben Lebens-Art
einzuschließen wüsten. Bey welcher Gelegenheit der Pater Gravron von
einem frommen Tage-Löhner erzehlete, der ihm oft gesagt, daß, wenn
er von seiner schweren Arbeit ermüdet, des Abends mit seinem
Weibe eine Suppe gegeßen, darauf ein Tröpfgen Wein und ein
Stück Brodt zu sich genommen, und sich sodann zu Bette lege, ihm
so wohl sey, daß unmöglich ein König sich beßer befinden könne.
Man kam endlich auf die sogenannte Bekehrungs-Materie, und offerirete
der Pater Gravron uns, so bald wir es verlangten, einen reichen Ban-
quier vorzustellen, dem 2 Sehnen über dem Knie des einen
Fußes durch einen Schnitt oder andern Zufall von einander ge-
trennet, und der Fuß also schlechterdings unbrauchbar gewesen,
welcher aber durch die Intercession des Monsieur Paris so vollkommen und
so miraculeux gesund worden, daß er, ohnerachtet die Sehnen nach
wie vor von einander getrennet bleiben, dennoch so ferm und
gerade stehen und gehen könne, als ob er niemals einen Schaden
gehabt. Bey dieser seiner leibhaften Heilung sey er auch seinem
Interieur nach in einem Moment dergestalt umgeschmoltzen
worden, daß, da er sonst der eitelste und debauchanteste Mensch
von der Welt gewesen, und seinen Reichthum dazu gemiß
brauchet, er nunmehro ein rechtes Muster aller christlichen Tu-
genden vorstelle, und wegen der ihm wiederfahrennen göttlichen
Gnade noch immer so empfindlich attendiret sey, daß man sich
mit ihm recht in Acht nehmen müße. Wie denn, als er,
Pater Gravron, letzthin in guter Absicht ihn gefraget: comment
va-t-il, vieux pecheur? Dieser Mann bitterlich an zu weinen
gefangen, und dabey gesaget: oui, je ne suis que cela, et je
dois etre damne; mais j'espere que jesus Christ me fera grace.
Der Beschluß dieser Erzehlung war, daß, da überhaupt die Warheit
der christlichen Reliegion auf Wundern beruhe, wir uns schuldig
erkennen müsten, auch von denen Wundern, welche zu Bestärckung
der catholischen Reliegion von Gott gewürcket würden, gründlich
Unterricht einzunehmen, und von dieser Gelegenheit, welche uns
dazu an die Hand gegeben würde, zu profitiren. Die Gelegen-
heit gestattete es nicht, über die gantze Materie von Wundern,
und wie ferne solche zu Beweisung einer Lehre heutiges Tages statt
finden können, uns umständlich zu erklären: wir versprachen

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propre und reinlich tractirete. Madame de Gardouge befand sich kranck,
und waren also die übrigen Gäste der Pater Gravron und noch ein Pére
de l'oratoire
nebst dem Sohn des Marquis. Die beyden Geistlichen gaben
zu mancherley sehr guten und nützlichen Gesprächen Anlaß, und waren
die Haupt-materien 1) von von der wunderbaren und geheimen, auch öfters
durch die geringsten und schlechtesten Werckzeuge agirenden göttlichen
Providentz. 2) von dem auch leiblichen Vergnügen, welches Gott einem
ieglichen Stande und einer ieden Lebens-Art beygeleget, wenn nur
die Menschen ihre Begierden in die Schrancken derselben Lebens-Art
einzuschließen wüsten. Bey welcher Gelegenheit der Pater Gravron von
einem frommen Tage-Löhner erzehlete, der ihm oft gesagt, daß, wenn
er von seiner schweren Arbeit ermüdet, des Abends mit seinem
Weibe eine Suppe gegeßen, darauf ein Tröpfgen Wein und ein
Stück Brodt zu sich genommen, und sich sodann zu Bette lege, ihm
so wohl sey, daß unmöglich ein König sich beßer befinden könne.
Man kam endlich auf die sogenannte Bekehrungs-Materie, und offerirete
der Pater Gravron uns, so bald wir es verlangten, einen reichen Ban-
quier vorzustellen, dem 2 Sehnen über dem Knie des einen
Fußes durch einen Schnitt oder andern Zufall von einander ge-
trennet, und der Fuß also schlechterdings unbrauchbar gewesen,
welcher aber durch die Intercession des Monsieur Paris so vollkommen und
so miraculeux gesund worden, daß er, ohnerachtet die Sehnen nach
wie vor von einander getrennet bleiben, dennoch so ferm und
gerade stehen und gehen könne, als ob er niemals einen Schaden
gehabt. Bey dieser seiner leibhaften Heilung sey er auch seinem
Interieur nach in einem Moment dergestalt umgeschmoltzen
worden, daß, da er sonst der eitelste und debauchanteste Mensch
von der Welt gewesen, und seinen Reichthum dazu gemiß
brauchet, er nunmehro ein rechtes Muster aller christlichen Tu-
genden vorstelle, und wegen der ihm wiederfahrennen göttlichen
Gnade noch immer so empfindlich attendiret sey, daß man sich
mit ihm recht in Acht nehmen müße. Wie denn, als er,
Pater Gravron, letzthin in guter Absicht ihn gefraget: comment
va-t-il, vieux pecheur? Dieser Mann bitterlich an zu weinen
gefangen, und dabey gesaget: oui, je ne suis que cela, et je
dois être damné; mais j’espere que jesus Christ me fera grace.
Der Beschluß dieser Erzehlung war, daß, da überhaupt die Warheit
der christlichen Reliegion auf Wundern beruhe, wir uns schuldig
erkennen müsten, auch von denen Wundern, welche zu Bestärckung
der catholischen Reliegion von Gott gewürcket würden, gründlich
Unterricht einzunehmen, und von dieser Gelegenheit, welche uns
dazu an die Hand gegeben würde, zu profitiren. Die Gelegen-
heit gestattete es nicht, über die gantze Materie von Wundern,
und wie ferne solche zu Beweisung einer Lehre heutiges Tages statt
finden können, uns umständlich zu erklären: wir versprachen

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[0214] 100 propre und reinlich tractirete. Madame de Gardouge befand sich kranck, und waren also die übrigen Gäste der P. Gravron und noch ein Pére de l'oratoire nebst dem Sohn des Marquis. Die beyden Geistlichen gaben zu mancherley sehr guten und nützlichen Gesprächen Anlaß, und waren die Haupt-materien 1) von der wunderbaren und geheimen, auch öfters durch die geringsten und schlechtesten Werckzeuge agirenden göttlichen Providentz. 2) von dem auch leiblichen Vergnügen, welches Gott einem ieglichen Stande und einer ieden Lebens-Art beygeleget, wenn nur die Menschen ihre Begierden in die Schrancken derselben Lebens-Art einzuschließen wüsten. Bey welcher Gelegenheit der P. Gravron von einem frommen Tage-Löhner erzehlete, der ihm oft gesagt, daß, wenn er von seiner schweren Arbeit ermüdet, des Abends mit seinem Weibe eine Suppe gegeßen, darauf ein Tröpfgen Wein und ein Stück Brodt zu sich genommen, und sich sodann zu Bette lege, ihm so wohl sey, daß unmöglich ein König sich beßer befinden könne. Man kam endlich auf die sogenannte Bekehrungs-Materie, und offerirete der P. Gravron uns, so bald wir es verlangten, einen reichen Ban- quier vorzustellen, dem 2 Sehnen über dem Knie des einen Fußes durch einen Schnitt oder andern Zufall von einander ge- trennet, und der Fuß also schlechterdings unbrauchbar gewesen, welcher aber durch die Intercession des Mr. Paris so vollkommen und so miraculeux gesund worden, daß er, ohnerachtet die Sehnen nach wie vor von einander getrennet bleiben, dennoch so ferm und gerade stehen und gehen könne, als ob er niemals einen Schaden gehabt. Bey dieser seiner leibh: Heilung sey er auch seinem Interieur nach in einem Moment dergestalt umgeschmoltzen worden, daß, da er sonst der eitelste und debauchanteste Mensch von der Welt gewesen, und seinen Reichthum dazu gemiß brauchet, er nunmehro ein rechtes Muster aller christlichen Tu- genden vorstelle, und wegen der ihm wiederfahrenen göttl: Gnade noch immer so empfindlich: attendiret sey, daß man sich mit ihm recht in Acht nehmen müße. Wie denn, als er, P. Gravron, letzthin in guter Absicht ihn gefraget: comment va-t-il, vieux pecheur? Dieser Mann bitterlich an zu weinen gefangen, und dabey gesaget: oui, je ne suis que cela, et je dois être damné; mais j’espere que jesus Christ me fera grace. Der Beschluß dieser Erzehlung war, daß, da überhaupt die Warheit der christl: Reliegion auf Wundern beruhe, wir uns schuldig erkennen müsten, auch von denen Wundern, welche zu Bestärckung der catholischen Reliegion von Gott gewürcket würden, gründl: Unterricht einzunehmen, und von dieser Gelegenheit, welche uns dazu an die Hand gegeben würde, zu profitiren. Die Gelegen- heit gestattete es nicht, über die gantze Materie von Wundern, und wie ferne solche zu Beweisung einer Lehre heutiges Tages statt finden können, uns umständl: zu erklären: wir versprachen

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Herausgeber:innen
Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Bearbeiter:innen
Martin Prell: Datentransformation
Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate

Weitere Informationen:

Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten

Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert.

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740/214>, abgerufen am 21.11.2024.