Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].

Bild:
<< vorherige Seite

welchem seine 2 Pathen in seinem Noviciat-Habit herbey führeten.
In dieser Positiur legete er auf die vor dem König aufgeschlagene
liegende Ordens-Statuta, den Eid ab, und wurde ihm sodann das gr[unleserliches Material]
Ördens-Kleid über seinen Noviciat Habit angeleget. Es bestehet
solches in einem weiß seidenen Talar, und langen schwartz
sammetnen Mantel mit einer runden Schleppe, beydes mit Gold ge-
stickt, unter welcher Stickerey sonderlich das große H von dem Nah-
men des Stifters, sich distingiret. Die übrigen particularia dieser
Solennitaet konten wir wegen der großen Menge Menschen,
welche unten in der Kirche waren, nicht distinct beobachten, u[unleserliches Material]
sind auch solche allenfals in gedruckten Büchern zu lesen. Nach-
dem die Procession derer Ritter und in derselben der Marquis de Mi-
repoix
mit seinem neuen Ördens-Habit, in des Königs Zimmer zu-
rück gekommen, gaben wir dem Mr: d'Amelot Visite, welcher von seinem
Schreib-Tisch aufstund und von der Luft, Witterung, und andern in-
differenten Sachen uns unterhielt. Er ist ein kleiner unansehnlicher
Mann, und macht mit denen Augen, ehe er an zu reden fängt, man-
cherley grimaces, wie die stotternde Leute zu thun pflegen; indeßen
komt, nächst dem Cardinal, in Staatsaffairen alles auf ihn an. Von
hier begaben wir uns zur Tafel des Dauphins und sahen denselben
sprechen. Neben ihm saß auf einem Tabouret sein Hofmeister Duc d[unleserliches Material]
Chatillon
, welcher ihm vorschnitt, aber nicht mit speisete. Wie dann auch
nichts geprochen, sondern nur von dem Dauphin dem Erb-Printz von
Darmstadt
ein Reverentz gemacht wurde. Auf die Tafel setzte man
nur immer eine Speise, und war alles auf bloßen affietten ange-
richtet. Unsre fernere Tour ging nach dem Apartement der Mesdames
de France, davon die älteste den gedachten Erb-Printzen fragte: wie
ihm ihr Kleid gefiel? welches von grünem Sammet und sehr reich
mit Gold gestickt, auch mit Diamanten überflüßig besetzt war.
Weil sie aber von der Duchesse de Talard zu der Königin Tafel
abgeholet wurde, folgten wir ihr dahin nach. Der König war dismal
auch bey der Königin zu Gaste und küßte diese letztere ihre Tochter u[unleserliches Material]
aus freundlich und hertzthaft, der König aber klopfte sie mit beyden
Händen auf die Backen und that mit ihr sehr freundlich. Die Tafel
war ein längligt 4eck, und saßen auf der einen langen Seite der
König zur Rechten, und die Königin zur lincken, beyde auf Faute[unleserliches Material]
und an der schmalen Seite, zur Rechten Hand des Königs, gedachte
Madame de France auf einem Tabouret, zwischen derselben und
dem König aber, iedoch etewas von der Tafel entfernt, die Duchesse
de Talard
, gleichfals auf einem Tabouret, wie denn auch neben der
Königin, iedoch ebnermaßen ziemlich weit von der Tafel ab, eine
Duchesse sich auf einem Tabouret befand. Der erste Gang bestand aus
2 Terrinen mit Suppen, der andre aus 8 Schüßeln mit gekochten Eßen
und der 3te aus 7 Schüßeln gebratnes und Sallat. Die Schüßeln war
von ordinairen Silber, die Teller und Meßer aber verguldet. Der König
legte sich und seiner Tochter selbst vor, und die Königin that vor sich desgleichen

welchem seine 2 Pathen in seinem Noviciat-Habit herbey führeten.
In dieser Positiur legete er auf die vor dem König aufgeschlagene
liegende Ordens-Statuta, den Eid ab, und wurde ihm sodann das gr[unleserliches Material]
Ørdens-Kleid über seinen Noviciat Habit angeleget. Es bestehet
solches in einem weiß seidenen Talar, und langen schwartz
sammetnen Mantel mit einer runden Schleppe, beydes mit Gold ge-
stickt, unter welcher Stickerey sonderlich das große H von dem Nah-
men des Stifters, sich distingiret. Die übrigen particularia dieser
Solennitaet konten wir wegen der großen Menge Menschen,
welche unten in der Kirche waren, nicht distinct beobachten, u[unleserliches Material]
sind auch solche allenfals in gedruckten Büchern zu lesen. Nach-
dem die Procession derer Ritter und in derselben der Marquis de Mi-
repoix
mit seinem neuen Ørdens-Habit, in des Königs Zimmer zu-
rück gekommen, gaben wir dem Mr: d’Amelot Visite, welcher von seinem
Schreib-Tisch aufstund und von der Luft, Witterung, und andern in-
differenten Sachen uns unterhielt. Er ist ein kleiner unansehnlicher
Mann, und macht mit denen Augen, ehe er an zu reden fängt, man-
cherley grimaces, wie die stotternde Leute zu thun pflegen; indeßen
komt, nächst dem Cardinal, in Staatsaffairen alles auf ihn an. Von
hier begaben wir uns zur Tafel des Dauphins und sahen denselben
sprechen. Neben ihm saß auf einem Tabouret sein Hofmeister Duc d[unleserliches Material]
Chatillon
, welcher ihm vorschnitt, aber nicht mit speisete. Wie dann auch
nichts geprochen, sondern nur von dem Dauphin dem Erb-Printz von
Darmstadt
ein Reverentz gemacht wurde. Auf die Tafel setzte man
nur immer eine Speise, und war alles auf bloßen affietten ange-
richtet. Unsre fernere Tour ging nach dem Apartement der Mesdames
de France, davon die älteste den gedachten Erb-Printzen fragte: wie
ihm ihr Kleid gefiel? welches von grünem Sammet und sehr reich
mit Gold gestickt, auch mit Diamanten überflüßig besetzt war.
Weil sie aber von der Duchesse de Talard zu der Königin Tafel
abgeholet wurde, folgten wir ihr dahin nach. Der König war dismal
auch bey der Königin zu Gaste und küßte diese letztere ihre Tochter u[unleserliches Material]
aus freundlich und hertzthaft, der König aber klopfte sie mit beyden
Händen auf die Backen und that mit ihr sehr freundlich. Die Tafel
war ein längligt 4eck, und saßen auf der einen langen Seite der
König zur Rechten, und die Königin zur lincken, beyde auf Faute[unleserliches Material]
und an der schmalen Seite, zur Rechten Hand des Königs, gedachte
Madame de France auf einem Tabouret, zwischen derselben und
dem König aber, iedoch etewas von der Tafel entfernt, die Duchesse
de Talard
, gleichfals auf einem Tabouret, wie denn auch neben der
Königin, iedoch ebnermaßen ziemlich weit von der Tafel ab, eine
Duchesse sich auf einem Tabouret befand. Der erste Gang bestand aus
2 Terrinen mit Suppen, der andre aus 8 Schüßeln mit gekochten Eßen
und der 3te aus 7 Schüßeln gebratnes und Sallat. Die Schüßeln war
von ordinairen Silber, die Teller und Meßer aber verguldet. Der König
legte sich und seiner Tochter selbst vor, und die Königin that vor sich desgleichen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter">
        <div type="diaryEntry">
          <p><pb facs="#f0147"/>
welchem seine 2 Pathen in seinem Noviciat-Habit herbey führet<unclear reason="covered">en.</unclear><lb/>
In dieser Positiur legete er auf die vor dem <persName xml:id="TidB14581" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10089" ref="http://d-nb.info/gnd/118729438">König</persName> aufgeschlagen<unclear reason="covered">e</unclear><lb/>
liegende Ordens-Statuta<del rendition="#s">,</del> den Eid ab, und wurde ihm sodann das gr<gap reason="illegible"/><lb/>
Ørdens-Kleid über seinen Noviciat Habit angeleget. Es bestehe<unclear reason="covered">t</unclear><lb/>
solches in einem weiß seidenen Talar, und langen schwartz<lb/>
sammetnen Mantel mit einer runden Schleppe, beydes mit Gold <unclear reason="covered">ge-</unclear><lb/>
stickt, unter welcher Stickerey <choice><abbr>sonderl:</abbr><expan>sonderlich</expan></choice> das große H von dem <unclear reason="covered">Nah-</unclear><lb/>
men des Stifters, sich distingiret. Die übrigen particularia dies<unclear reason="covered">er</unclear><lb/>
Solennitaet konten wir wegen der großen Menge Menschen,<lb/>
welche unten in der Kirche waren, nicht distinct beobachten, u<gap reason="illegible"/><lb/>
sind auch solche allenfals in gedruckten Büchern zu lesen. <unclear reason="covered">Nach-</unclear><lb/>
dem die Procession derer Ritter und in derselben der <persName xml:id="TidB14583" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10993">Marquis de M<unclear reason="covered">i-</unclear><lb/>
repoix</persName> mit seinem neuen Ørdens-Habit, in des Königs Zimmer zu<unclear reason="covered">-</unclear><lb/>
rück gekommen, gaben wir dem <persName xml:id="TidB14585" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10040" ref="http://d-nb.info/gnd/116297808"><abbr>Mr:</abbr> d&#x2019;Amelot </persName>Visite, welcher von sei<unclear reason="covered">nem</unclear><lb/>
Schreib-Tisch aufstund und von der Luft, Witterung, und andern in<unclear reason="covered">-</unclear><lb/>
differenten Sachen uns unterhielt. Er ist ein kleiner unansehnliche<unclear reason="covered">r</unclear><lb/>
Mann, und macht mit denen Augen, ehe er an zu reden fängt, ma<unclear reason="covered">n-</unclear><lb/>
cherley grimaces, wie die stotternde Leute zu thun pflegen; indeß<unclear reason="covered">en</unclear><lb/>
komt, nächst dem Cardinal, in Staatsaffairen alles auf ihn an. Von<lb/>
hier begaben wir uns zur Tafel des <persName xml:id="TidB14586" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10420" ref="http://d-nb.info/gnd/132343762">Dauphins</persName> <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> sahen denselb<unclear reason="covered">en</unclear><lb/>
sprechen. Neben ihm saß auf einem Tabouret sein Hofmeister <persName xml:id="TidB14588" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10041">Duc d<gap reason="illegible"/><lb/>
Chatillon</persName>, welcher ihm vorschnitt, aber nicht mit speisete. Wie dann au<unclear reason="covered">ch</unclear><lb/>
nichts geprochen, sondern nur von dem <persName xml:id="TidB14589" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10420" ref="http://d-nb.info/gnd/132343762">Dauphin</persName> dem <persName xml:id="TidB14590" corresp="register.xml#regID_37.lemID_12320">Erb-Printz v<unclear reason="covered">on</unclear><lb/>
Darmstadt</persName> ein Reverentz gemacht wurde. Auf die Tafel setzte ma<unclear reason="covered">n</unclear><lb/>
nur immer eine Speise, und war alles auf bloßen affietten ange-<lb/>
richtet. Unsre fernere Tour ging nach dem Apartement der Mesd<unclear reason="covered">ames</unclear><lb/>
de France, davon die älteste den gedachten <persName xml:id="TidB14591" corresp="register.xml#regID_37.lemID_12320">Erb-Printzen</persName> fragte: w<unclear reason="covered">ie</unclear><lb/>
ihm ihr Kleid gefiel? welches von grünem Sammet und sehr reich<lb/>
mit Gold gestickt, auch mit Diamanten überflüßig besetzt war<unclear reason="covered">.</unclear><lb/>
Weil sie aber von der <persName xml:id="TidB14592" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10042">Duchesse de Talard</persName> zu der <persName xml:id="TidB14593" corresp="register.xml#regID_37.lemID_12358" ref="http://d-nb.info/gnd/118577786">Königin</persName> Taf<unclear reason="covered">el</unclear><lb/>
abgeholet wurde, folgten wir ihr dahin nach. Der <persName xml:id="TidB14594" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10089" ref="http://d-nb.info/gnd/118729438">König</persName> war dis<unclear reason="covered">mal</unclear><lb/>
auch bey der <persName xml:id="TidB14595" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10372" ref="http://d-nb.info/gnd/118577786">Königin</persName> zu Gaste <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> küßte diese letztere ihre Tochter u<gap reason="illegible"/><lb/>
aus freundlich und hertzthaft, der <persName xml:id="TidB14597" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10089" ref="http://d-nb.info/gnd/118729438">König</persName> aber klopfte sie mit beyde<unclear reason="covered">n</unclear><lb/>
Händen auf die Backen und that mit ihr sehr freundlich. Die Taf<unclear reason="covered">el</unclear><lb/>
war ein längligt 4eck, <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> saßen auf der einen langen Seite der<lb/>
König zur Rechten, und die Königin zur lincken, beyde auf Faute<gap reason="illegible"/><lb/><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> an der schmalen Seite, zur Rechten Hand des Königs, gedachte<lb/>
Madame de France auf einem Tabouret, zwischen derselben und<lb/>
dem <persName xml:id="TidB14600" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10089" ref="http://d-nb.info/gnd/118729438">König</persName> aber, iedoch etewas von der Tafel entfernt, die <persName xml:id="TidB14601" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10042">Duch<unclear reason="covered">esse</unclear><lb/>
de Talard</persName>, gleichfals auf einem Tabouret, wie denn auch neben der<lb/>
Königin, iedoch ebnermaßen ziemlich weit von der Tafel ab, ei<unclear reason="covered">ne</unclear><lb/>
Duchesse sich auf einem Tabouret befand. Der erste Gang bestand au<unclear reason="covered">s</unclear><lb/>
2 Terrinen mit Suppen, der andre aus 8 Schüßeln mit gekochten Eße<unclear reason="covered">n</unclear><lb/>
und der 3<hi rendition="#sup"><hi rendition="#u">te</hi></hi> aus 7 Schüßeln gebratnes <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> Sallat. Die Schüßeln war<lb/>
von ordinairen Silber, die Teller <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> Meßer aber verguldet. Der König<lb/>
legte sich und seiner Tochter selbst vor, <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> die <persName xml:id="TidB14605" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10372" ref="http://d-nb.info/gnd/118577786">Königin</persName> that vor sich desgleichen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0147] welchem seine 2 Pathen in seinem Noviciat-Habit herbey führeten. In dieser Positiur legete er auf die vor dem König aufgeschlagene liegende Ordens-Statuta den Eid ab, und wurde ihm sodann das gr_ Ørdens-Kleid über seinen Noviciat Habit angeleget. Es bestehet solches in einem weiß seidenen Talar, und langen schwartz sammetnen Mantel mit einer runden Schleppe, beydes mit Gold ge- stickt, unter welcher Stickerey sonderl: das große H von dem Nah- men des Stifters, sich distingiret. Die übrigen particularia dieser Solennitaet konten wir wegen der großen Menge Menschen, welche unten in der Kirche waren, nicht distinct beobachten, u_ sind auch solche allenfals in gedruckten Büchern zu lesen. Nach- dem die Procession derer Ritter und in derselben der Marquis de Mi- repoix mit seinem neuen Ørdens-Habit, in des Königs Zimmer zu- rück gekommen, gaben wir dem Mr: d’Amelot Visite, welcher von seinem Schreib-Tisch aufstund und von der Luft, Witterung, und andern in- differenten Sachen uns unterhielt. Er ist ein kleiner unansehnlicher Mann, und macht mit denen Augen, ehe er an zu reden fängt, man- cherley grimaces, wie die stotternde Leute zu thun pflegen; indeßen komt, nächst dem Cardinal, in Staatsaffairen alles auf ihn an. Von hier begaben wir uns zur Tafel des Dauphins u. sahen denselben sprechen. Neben ihm saß auf einem Tabouret sein Hofmeister Duc d_ Chatillon, welcher ihm vorschnitt, aber nicht mit speisete. Wie dann auch nichts geprochen, sondern nur von dem Dauphin dem Erb-Printz von Darmstadt ein Reverentz gemacht wurde. Auf die Tafel setzte man nur immer eine Speise, und war alles auf bloßen affietten ange- richtet. Unsre fernere Tour ging nach dem Apartement der Mesdames de France, davon die älteste den gedachten Erb-Printzen fragte: wie ihm ihr Kleid gefiel? welches von grünem Sammet und sehr reich mit Gold gestickt, auch mit Diamanten überflüßig besetzt war. Weil sie aber von der Duchesse de Talard zu der Königin Tafel abgeholet wurde, folgten wir ihr dahin nach. Der König war dismal auch bey der Königin zu Gaste u. küßte diese letztere ihre Tochter u_ aus freundlich und hertzthaft, der König aber klopfte sie mit beyden Händen auf die Backen und that mit ihr sehr freundlich. Die Tafel war ein längligt 4eck, u. saßen auf der einen langen Seite der König zur Rechten, und die Königin zur lincken, beyde auf Faute_ u. an der schmalen Seite, zur Rechten Hand des Königs, gedachte Madame de France auf einem Tabouret, zwischen derselben und dem König aber, iedoch etewas von der Tafel entfernt, die Duchesse de Talard, gleichfals auf einem Tabouret, wie denn auch neben der Königin, iedoch ebnermaßen ziemlich weit von der Tafel ab, eine Duchesse sich auf einem Tabouret befand. Der erste Gang bestand aus 2 Terrinen mit Suppen, der andre aus 8 Schüßeln mit gekochten Eßen und der 3te aus 7 Schüßeln gebratnes u. Sallat. Die Schüßeln war von ordinairen Silber, die Teller u. Meßer aber verguldet. Der König legte sich und seiner Tochter selbst vor, u. die Königin that vor sich desgleichen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Herausgeber:innen
Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Bearbeiter:innen
Martin Prell: Datentransformation
Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate

Weitere Informationen:

Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten

Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert.

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740/147
Zitationshilfe: Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740/147>, abgerufen am 14.08.2024.