[Geßner, Salomon]: Idyllen. Zürich, 1756.die rothen Blumen in das weisse Körbchen ge- Phillis. Ich hab es ihn flechten gesehn; wüss- Chloe. Aber, Phillis! Was hat Amyntas zum Phillis. Ja, ich muss erst das Liedchen singen. Chloe. Ach! - - Ist es lang? Phillis. Höre nur. Froh bin ich, wenn das F 2
die rothen Blumen in das weiſſe Körbchen ge- Phillis. Ich hab es ihn flechten geſehn; wüſs- Chloe. Aber, Phillis! Was hat Amyntas zum Phillis. Ja, ich muſs erſt das Liedchen ſingen. Chloe. Ach! ‒ ‒ Iſt es lang? Phillis. Höre nur. Froh bin ich, wenn das F 2
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die rothen Blumen in das weiſſe Körbchen ge-
flochten ſind, und ich halt es werth, wo ich
hingehe, da tragichs am Arm; die Blumen dünken
mich ſchöner, ſie riechen lieblicher, die ich in
meinem Körbchen trage, und die Früchte ſind ſüſ-
ſer, die ich aus dem Körbchen eſſe. Phillis ‒ ‒
doch was ſoll ich alles ſagen? ‒ ‒ Ich ‒ ‒ ich habs
ſchon oft geküſst. Er iſt doch der beſte, der
ſchönſte Hirt.
Phillis. Ich hab es ihn flechten geſehn; wüſs-
teſt du was er da zu dem Körbchen ſprach! Aber
Alexis mein Hirt iſt eben ſo ſchön, du ſollteſt ihn
ſingen hören, ich will das Liedchen dir ſingen,
das er geſtern mir ſang.
Chloe. Aber, Phillis! Was hat Amyntas zum
Körbchen geſagt?
Phillis. Ja, ich muſs erſt das Liedchen ſingen.
Chloe. Ach! ‒ ‒ Iſt es lang?
Phillis. Höre nur. Froh bin ich, wenn das
Abendroth, am Hügel mich beſcheint. Doch Phil-
F 2
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