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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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im Reich, Chur- und Liefland, zu Wasser und Lande
wohl versucht: richtete hier 1668. wo nicht eher, eine
Druckerey an, heyrathete Mariam, Johann Kirch-
ners, Pastoris zu Hermansdorff (der als Studente zu
Leipzig in der Lantzenbergerischen Druckerey einen
Correctorem abgegeben,) hinterlassene Tochter zu
Mildenau 1668. 7. Sept. und starb 1701. 2. Apr.
Sonnabends nach Ostern.

Johann Victorin Richter, von Altenburg, Gott-
fried Richters,
Hofbuchdruckers daselbst Sohn,
kam hieher 1695. und ward des vorigen Eydam.
Starb 1722. 23. Oct.

August Valentin Friese, des Professoris zu Alten-
burg Friderici Sohn, und des ietzigen Buchhändlers
Friedrich Matthias in Leipzig Bruder. Er hat sei-
ne Kunst in Altenburg bey Johann Ludwig Rich-
tern
erlernet, darzu er gute humaniora mit aus der
Schule gebracht, und solche noch nicht vergessen.
Hieher kam er 1722. und ward auch des vorigen Ey-
dam. Bey dem grossen Brande 1731. den 28. Aug.
war er so unglücklich, daß nebst dem Hause ein gros-
ser Theil der Druckerey, sonderlich eine grosse Menge
Holtzschnitte, verlohren gieng, und übrigens in der
Stadt, wie alle andere Abgebrandte, nicht unterkom-
men konte, sondern ein gantzes Jahr im Buchholtz
mit dem Uberrest und darzu gehörigen Leuten wohnen
muste, bis er eine Stube zur Druckerey wieder zu
Stand gebracht.

Mehrere Umstände von diesen drey letztern finden
sich in folgender genealogischen Tabelle:

David

im Reich, Chur- und Liefland, zu Waſſer und Lande
wohl verſucht: richtete hier 1668. wo nicht eher, eine
Druckerey an, heyrathete Mariam, Johann Kirch-
ners, Paſtoris zu Hermansdorff (der als Studente zu
Leipzig in der Lantzenbergeriſchen Druckerey einen
Correctorem abgegeben,) hinterlaſſene Tochter zu
Mildenau 1668. 7. Sept. und ſtarb 1701. 2. Apr.
Sonnabends nach Oſtern.

Johann Victorin Richter, von Altenburg, Gott-
fried Richters,
Hofbuchdruckers daſelbſt Sohn,
kam hieher 1695. und ward des vorigen Eydam.
Starb 1722. 23. Oct.

Auguſt Valentin Frieſe, des Profeſſoris zu Alten-
burg Friderici Sohn, und des ietzigen Buchhaͤndlers
Friedrich Matthias in Leipzig Bruder. Er hat ſei-
ne Kunſt in Altenburg bey Johann Ludwig Rich-
tern
erlernet, darzu er gute humaniora mit aus der
Schule gebracht, und ſolche noch nicht vergeſſen.
Hieher kam er 1722. und ward auch des vorigen Ey-
dam. Bey dem groſſen Brande 1731. den 28. Aug.
war er ſo ungluͤcklich, daß nebſt dem Hauſe ein groſ-
ſer Theil der Druckerey, ſonderlich eine groſſe Menge
Holtzſchnitte, verlohren gieng, und uͤbrigens in der
Stadt, wie alle andere Abgebrandte, nicht unterkom-
men konte, ſondern ein gantzes Jahr im Buchholtz
mit dem Uberreſt und darzu gehoͤrigen Leuten wohnen
muſte, bis er eine Stube zur Druckerey wieder zu
Stand gebracht.

Mehrere Umſtaͤnde von dieſen drey letztern finden
ſich in folgender genealogiſchen Tabelle:

David
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[72/0097] im Reich, Chur- und Liefland, zu Waſſer und Lande wohl verſucht: richtete hier 1668. wo nicht eher, eine Druckerey an, heyrathete Mariam, Johann Kirch- ners, Paſtoris zu Hermansdorff (der als Studente zu Leipzig in der Lantzenbergeriſchen Druckerey einen Correctorem abgegeben,) hinterlaſſene Tochter zu Mildenau 1668. 7. Sept. und ſtarb 1701. 2. Apr. Sonnabends nach Oſtern. Johann Victorin Richter, von Altenburg, Gott- fried Richters, Hofbuchdruckers daſelbſt Sohn, kam hieher 1695. und ward des vorigen Eydam. Starb 1722. 23. Oct. Auguſt Valentin Frieſe, des Profeſſoris zu Alten- burg Friderici Sohn, und des ietzigen Buchhaͤndlers Friedrich Matthias in Leipzig Bruder. Er hat ſei- ne Kunſt in Altenburg bey Johann Ludwig Rich- tern erlernet, darzu er gute humaniora mit aus der Schule gebracht, und ſolche noch nicht vergeſſen. Hieher kam er 1722. und ward auch des vorigen Ey- dam. Bey dem groſſen Brande 1731. den 28. Aug. war er ſo ungluͤcklich, daß nebſt dem Hauſe ein groſ- ſer Theil der Druckerey, ſonderlich eine groſſe Menge Holtzſchnitte, verlohren gieng, und uͤbrigens in der Stadt, wie alle andere Abgebrandte, nicht unterkom- men konte, ſondern ein gantzes Jahr im Buchholtz mit dem Uberreſt und darzu gehoͤrigen Leuten wohnen muſte, bis er eine Stube zur Druckerey wieder zu Stand gebracht. Mehrere Umſtaͤnde von dieſen drey letztern finden ſich in folgender genealogiſchen Tabelle: David

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/97>, abgerufen am 28.04.2024.