praedicata populo, per P. Mart. Lutherum, Augu- stinianum in 4. herauskommen. Vielleicht aber ist das eben das Buch, welches, nachdem eben daselbst, durch Jo. Grünenberg 1520. unter folgendem Titel ans Licht getreten ist: der ze- hen Gebote eine nützliche Erklärung durch den hochgelehrten D. Martin Luther, Augustiner- Ordens beschrieben, und geprediget geistlichen und weltlichen Dienern. (c)
Jm Jahr 1526. hatte Joh. Agricola, der damalige Eislebische Schulmann, eine Christ- liche Kinderzucht ynn GOttes Wort und Lehr, dem Durchlauchtigsten Fürsten, Hertzogen zu Braunschweig, und CASPARO, Grafen zu Manßfeld dedicirt, in 8. in Druck gegeben.
Auch hat M.Caspar Aquila, der fromme Gehülffe Lutheri, und erster Superintendens in Saalfeld, wegen der grossen Unwissenheit seiner Zuhörer, an denen er damals, aus Mangel der Kirchen-Diener, allein arbeitete, im Jahr 1527. einen kleinen teutschen Catechismum herausgege- ben. Es bestand derselbe aber, wie er an seinen grossen Wohlthäter Hans Hunolden gesteht, in nichts anders, als eilf Predigten, die von eilf geschickten und frommen Schülern waren aus- wendig gelernt, und alle Sonntage nach der Metten dem Volcke öffentlich waren fürgepre- diget; von vielen aber abgeschrieben, und an fremde Oerter verschicket worden. (d)
Am
G 5
prædicata populo, per P. Mart. Lutherum, Augu- ſtinianum in 4. herauskommen. Vielleicht aber iſt das eben das Buch, welches, nachdem eben daſelbſt, durch Jo. Gruͤnenberg 1520. unter folgendem Titel ans Licht getreten iſt: der ze- hen Gebote eine nuͤtzliche Erklaͤrung durch den hochgelehrten D. Martin Luther, Auguſtiner- Ordens beſchrieben, und geprediget geiſtlichen und weltlichen Dienern. (c)
Jm Jahr 1526. hatte Joh. Agricola, der damalige Eislebiſche Schulmann, eine Chriſt- liche Kinderzucht ynn GOttes Wort und Lehr, dem Durchlauchtigſten Fuͤrſten, Hertzogen zu Braunſchweig, und CASPARO, Grafen zu Manßfeld dedicirt, in 8. in Druck gegeben.
Auch hat M.Caſpar Aquila, der fromme Gehuͤlffe Lutheri, und erſter Superintendens in Saalfeld, wegen der groſſen Unwiſſenheit ſeiner Zuhoͤrer, an denen er damals, aus Mangel der Kirchen-Diener, allein arbeitete, im Jahr 1527. einen kleinen teutſchen Catechiſmum herausgege- ben. Es beſtand derſelbe aber, wie er an ſeinen groſſen Wohlthaͤter Hans Hunolden geſteht, in nichts anders, als eilf Predigten, die von eilf geſchickten und frommen Schuͤlern waren aus- wendig gelernt, und alle Sonntage nach der Metten dem Volcke oͤffentlich waren fuͤrgepre- diget; von vielen aber abgeſchrieben, und an fremde Oerter verſchicket worden. (d)
Am
G 5
<TEI><text><back><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0404"n="105"/><hirendition="#aq">prædicata populo, per <hirendition="#i">P. Mart. Lutherum, Augu-<lb/>ſtinianum</hi></hi> in 4. herauskommen. Vielleicht aber<lb/>
iſt das eben das Buch, welches, nachdem <hirendition="#fr">eben<lb/>
daſelbſt,</hi> durch <hirendition="#fr">Jo. Gruͤnenberg</hi> 1520. unter<lb/>
folgendem Titel ans Licht getreten iſt: <hirendition="#fr">der ze-<lb/>
hen Gebote</hi> eine nuͤtzliche Erklaͤrung durch den<lb/>
hochgelehrten <hirendition="#aq">D.</hi> Martin Luther, Auguſtiner-<lb/>
Ordens beſchrieben, und geprediget geiſtlichen und<lb/>
weltlichen Dienern. <noteplace="end"n="(c)"/></p><lb/><p>Jm Jahr 1526. hatte <hirendition="#fr">Joh. Agricola,</hi> der<lb/>
damalige Eislebiſche Schulmann, <hirendition="#fr">eine Chriſt-<lb/>
liche Kinderzucht ynn GOttes Wort und<lb/>
Lehr,</hi> dem Durchlauchtigſten Fuͤrſten, Hertzogen<lb/>
zu Braunſchweig, und <hirendition="#aq">CASPARO,</hi> Grafen zu<lb/>
Manßfeld dedicirt, in 8. in Druck gegeben.</p><lb/><p>Auch hat <hirendition="#aq">M.</hi><hirendition="#fr">Caſpar Aquila,</hi> der fromme<lb/>
Gehuͤlffe Lutheri, und erſter <hirendition="#aq">Superintendens</hi> in<lb/>
Saalfeld, wegen der groſſen Unwiſſenheit ſeiner<lb/>
Zuhoͤrer, an denen er damals, aus Mangel der<lb/>
Kirchen-Diener, <hirendition="#fr">allein</hi> arbeitete, im Jahr 1527.<lb/>
einen kleinen teutſchen Catechiſmum herausgege-<lb/>
ben. Es beſtand derſelbe aber, wie er an ſeinen<lb/>
groſſen Wohlthaͤter <hirendition="#fr">Hans Hunolden</hi> geſteht,<lb/>
in nichts anders, als eilf Predigten, die von eilf<lb/>
geſchickten und frommen Schuͤlern waren aus-<lb/>
wendig gelernt, und alle Sonntage nach der<lb/><hirendition="#fr">Metten</hi> dem Volcke oͤffentlich waren fuͤrgepre-<lb/>
diget; von vielen aber abgeſchrieben, und an fremde<lb/>
Oerter verſchicket worden. <noteplace="end"n="(d)"/></p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">G 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">Am</fw><lb/></div></div></div></back></text></TEI>
[105/0404]
prædicata populo, per P. Mart. Lutherum, Augu-
ſtinianum in 4. herauskommen. Vielleicht aber
iſt das eben das Buch, welches, nachdem eben
daſelbſt, durch Jo. Gruͤnenberg 1520. unter
folgendem Titel ans Licht getreten iſt: der ze-
hen Gebote eine nuͤtzliche Erklaͤrung durch den
hochgelehrten D. Martin Luther, Auguſtiner-
Ordens beſchrieben, und geprediget geiſtlichen und
weltlichen Dienern.
⁽c⁾
Jm Jahr 1526. hatte Joh. Agricola, der
damalige Eislebiſche Schulmann, eine Chriſt-
liche Kinderzucht ynn GOttes Wort und
Lehr, dem Durchlauchtigſten Fuͤrſten, Hertzogen
zu Braunſchweig, und CASPARO, Grafen zu
Manßfeld dedicirt, in 8. in Druck gegeben.
Auch hat M. Caſpar Aquila, der fromme
Gehuͤlffe Lutheri, und erſter Superintendens in
Saalfeld, wegen der groſſen Unwiſſenheit ſeiner
Zuhoͤrer, an denen er damals, aus Mangel der
Kirchen-Diener, allein arbeitete, im Jahr 1527.
einen kleinen teutſchen Catechiſmum herausgege-
ben. Es beſtand derſelbe aber, wie er an ſeinen
groſſen Wohlthaͤter Hans Hunolden geſteht,
in nichts anders, als eilf Predigten, die von eilf
geſchickten und frommen Schuͤlern waren aus-
wendig gelernt, und alle Sonntage nach der
Metten dem Volcke oͤffentlich waren fuͤrgepre-
diget; von vielen aber abgeſchrieben, und an fremde
Oerter verſchicket worden.
⁽d⁾
Am
G 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/404>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.