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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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also: de typographia singulari Dei gratia & Saxo-
nibus Transylvanorum concessa.
Diese Rede soll
daselbst der Herr Rector, Johann Filstich, verfertiget
haben, und am 20. Octobr. von einem Gymnasiasten
in lateinischer Sprache gehalten worden seyn. Sie
mercken so viel daraus an: "Der Stiffter der Evan-
"gel. Lutherischen Kirchen in Siebenbürgen, Johann
"Honterus
,
nachdem er anfangs zu Cracau studirt, zu
"Wittenberg Lutherum gehört, sich auch eine Zeit-
"lang zu Basel aufgehalten, kehrte mit dem Vorsatz
"in sein Vaterland zurücke, die Evangelische Wahr-
"heit unter seinen Landes-Leuten bekannter zu machen.

Zu solchem Zweck desto leichter zu gelangen, brachte
er auf seine eigene Kosten eine Buchdruckerey mit al-
lem, was dazu gehörte, nach Cronstadt, welches seine
Vaterstadt war, und GOtt fügte es, ohngeachtet al-
ler von den Papisten in den Weg gelegten Hindernis-
sen, so, daß selbige glücklich zu Stande kam, wobey
ihm der Stadt-Rath, und sonderlich Johann Fuchs
und Johann Benckner, sehr beförderlich waren, in-
dem unter andern der letztere eine neue Pappiermühle
bauen ließ, das Pappier vor diese Buchdruckerey dar-
inne zu verfertigen. Man druckte also unter andern
die Augspurgische Confeßion, das Reformations-
Büchlein,
verschiedene Schrifften Lutheri und aller-
hand Schul-Bücher, von welchen Czwittingerus in
specimine Hungariae litterariae p.
181. mehr Nach-
richt giebt. Hierdurch wurde nun vieles dazu beyge-
tragen, daß in dem gantzen Burtzenland sowohl in Re-
ligions- als politischen Sachen in kurtzer Zeit alles ein
anderes Ansehen gewann. Weil auch im XVI. Saec.
viele griechische Kaufleute sich zu Cronstadt aufhielten,
so verfertigte der dasige Rector, Valentin Wagnerus,
welcher der griechischen Sprache sehr kundig war, ih-

nen

alſo: de typographia ſingulari Dei gratia & Saxo-
nibus Tranſylvanorum conceſſa.
Dieſe Rede ſoll
daſelbſt der Herr Rector, Johann Filſtich, verfertiget
haben, und am 20. Octobr. von einem Gymnaſiaſten
in lateiniſcher Sprache gehalten worden ſeyn. Sie
mercken ſo viel daraus an: „Der Stiffter der Evan-
„gel. Lutheriſchen Kirchen in Siebenbuͤrgen, Johann
„Honterus
,
nachdem er anfangs zu Cracau ſtudirt, zu
„Wittenberg Lutherum gehoͤrt, ſich auch eine Zeit-
„lang zu Baſel aufgehalten, kehrte mit dem Vorſatz
„in ſein Vaterland zuruͤcke, die Evangeliſche Wahr-
„heit unter ſeinen Landes-Leuten bekannter zu machen.

Zu ſolchem Zweck deſto leichter zu gelangen, brachte
er auf ſeine eigene Koſten eine Buchdruckerey mit al-
lem, was dazu gehoͤrte, nach Cronſtadt, welches ſeine
Vaterſtadt war, und GOtt fuͤgte es, ohngeachtet al-
ler von den Papiſten in den Weg gelegten Hinderniſ-
ſen, ſo, daß ſelbige gluͤcklich zu Stande kam, wobey
ihm der Stadt-Rath, und ſonderlich Johann Fuchs
und Johann Benckner, ſehr befoͤrderlich waren, in-
dem unter andern der letztere eine neue Pappiermuͤhle
bauen ließ, das Pappier vor dieſe Buchdruckerey dar-
inne zu verfertigen. Man druckte alſo unter andern
die Augſpurgiſche Confeßion, das Reformations-
Büchlein,
verſchiedene Schrifften Lutheri und aller-
hand Schul-Bücher, von welchen Czwittingerus in
ſpecimine Hungariæ litterariæ p.
181. mehr Nach-
richt giebt. Hierdurch wurde nun vieles dazu beyge-
tragen, daß in dem gantzen Burtzenland ſowohl in Re-
ligions- als politiſchen Sachen in kurtzer Zeit alles ein
anderes Anſehen gewann. Weil auch im XVI. Sæc.
viele griechiſche Kaufleute ſich zu Cronſtadt aufhielten,
ſo verfertigte der daſige Rector, Valentin Wagnerus,
welcher der griechiſchen Sprache ſehr kundig war, ih-

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[8/0028] alſo: de typographia ſingulari Dei gratia & Saxo- nibus Tranſylvanorum conceſſa. Dieſe Rede ſoll daſelbſt der Herr Rector, Johann Filſtich, verfertiget haben, und am 20. Octobr. von einem Gymnaſiaſten in lateiniſcher Sprache gehalten worden ſeyn. Sie mercken ſo viel daraus an: „Der Stiffter der Evan- „gel. Lutheriſchen Kirchen in Siebenbuͤrgen, Johann „Honterus, nachdem er anfangs zu Cracau ſtudirt, zu „Wittenberg Lutherum gehoͤrt, ſich auch eine Zeit- „lang zu Baſel aufgehalten, kehrte mit dem Vorſatz „in ſein Vaterland zuruͤcke, die Evangeliſche Wahr- „heit unter ſeinen Landes-Leuten bekannter zu machen. Zu ſolchem Zweck deſto leichter zu gelangen, brachte er auf ſeine eigene Koſten eine Buchdruckerey mit al- lem, was dazu gehoͤrte, nach Cronſtadt, welches ſeine Vaterſtadt war, und GOtt fuͤgte es, ohngeachtet al- ler von den Papiſten in den Weg gelegten Hinderniſ- ſen, ſo, daß ſelbige gluͤcklich zu Stande kam, wobey ihm der Stadt-Rath, und ſonderlich Johann Fuchs und Johann Benckner, ſehr befoͤrderlich waren, in- dem unter andern der letztere eine neue Pappiermuͤhle bauen ließ, das Pappier vor dieſe Buchdruckerey dar- inne zu verfertigen. Man druckte alſo unter andern die Augſpurgiſche Confeßion, das Reformations- Büchlein, verſchiedene Schrifften Lutheri und aller- hand Schul-Bücher, von welchen Czwittingerus in ſpecimine Hungariæ litterariæ p. 181. mehr Nach- richt giebt. Hierdurch wurde nun vieles dazu beyge- tragen, daß in dem gantzen Burtzenland ſowohl in Re- ligions- als politiſchen Sachen in kurtzer Zeit alles ein anderes Anſehen gewann. Weil auch im XVI. Sæc. viele griechiſche Kaufleute ſich zu Cronſtadt aufhielten, ſo verfertigte der daſige Rector, Valentin Wagnerus, welcher der griechiſchen Sprache ſehr kundig war, ih- nen

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/28>, abgerufen am 21.11.2024.