abgesungen worden. Endlich ließt man 37. kurtze Reden, welche lauter Knaben von 4-15. Jahren ge- halten haben. Man kan leicht schliessen, daß alles dem Herrn Verfasser zuzuschreiben sey, weil er solche junge Redner gehabt. Der neunzehende Redner war Jacob Friedrich von Gollen, ein junger Herr von 10. Jahren, von Stuttgard. Seine Rede bestund aus 16. Zeilen in gebundener Schreibart, und handel- te von dem Lob, das denen drey ersten Erfindern ge- bühret. So kurtz diese Rede war, so erweckte sie doch M.Ph. Wagnern, daß er von Stuttgard aus ein teutsches Gedichte deßwegen nach Augspurg sandte, die Uberschrift davon heißt also: Als Salv. Tit. Herr Jacob Friedrich von Gollen, der jüngere, das am Tage Thomä A. 1740. den 21. December in Augspurg celebrirte dritte Jubiläum wegen Erfindung der Buchdruckerkunst durch eine wohlgerathene Ora- tion in gebundener Rede gezieret; wolte hierüber sei- ne innigste Freude bezeugen ein Wohlbekannter, in 4. von einem halben Bogen.
§. 3.
Der Herr Consistorialrath und Hofprediger Ber- tram zu Aurich setzte seine Gedancken auf, über den Streit von den ersten Erfindern dieser Kunst, und ver- leibte selbige denen Hamb. Berichten 1740. p. 398. ein. Sie giengen dahin, es sey möglich, daß Coster zu Harlem, und Faust oder Guttenberg zu Mayntz um gleiche Zeit einen gleichen Einfall gehabt hätten, wel- ches er als ein besonderes göttliches Schicksal an- siehet, diese Kunst desto gewisser zu Stande zu bringen.
§. 4.
Iubilaeum Typographicum Bambergense, das ist: Feyerliche Begängniß des dritten Jubelfestes
der
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abgeſungen worden. Endlich ließt man 37. kurtze Reden, welche lauter Knaben von 4‒15. Jahren ge- halten haben. Man kan leicht ſchlieſſen, daß alles dem Herrn Verfaſſer zuzuſchreiben ſey, weil er ſolche junge Redner gehabt. Der neunzehende Redner war Jacob Friedrich von Gollen, ein junger Herr von 10. Jahren, von Stuttgard. Seine Rede beſtund aus 16. Zeilen in gebundener Schreibart, und handel- te von dem Lob, das denen drey erſten Erfindern ge- buͤhret. So kurtz dieſe Rede war, ſo erweckte ſie doch M.Ph. Wagnern, daß er von Stuttgard aus ein teutſches Gedichte deßwegen nach Augſpurg ſandte, die Uberſchrift davon heißt alſo: Als Salv. Tit. Herr Jacob Friedrich von Gollen, der juͤngere, das am Tage Thomaͤ A. 1740. den 21. December in Augſpurg celebrirte dritte Jubilaͤum wegen Erfindung der Buchdruckerkunſt durch eine wohlgerathene Ora- tion in gebundener Rede gezieret; wolte hieruͤber ſei- ne innigſte Freude bezeugen ein Wohlbekannter, in 4. von einem halben Bogen.
§. 3.
Der Herr Conſiſtorialrath und Hofprediger Ber- tram zu Aurich ſetzte ſeine Gedancken auf, uͤber den Streit von den erſten Erfindern dieſer Kunſt, und ver- leibte ſelbige denen Hamb. Berichten 1740. p. 398. ein. Sie giengen dahin, es ſey moͤglich, daß Coſter zu Harlem, und Fauſt oder Guttenberg zu Mayntz um gleiche Zeit einen gleichen Einfall gehabt haͤtten, wel- ches er als ein beſonderes goͤttliches Schickſal an- ſiehet, dieſe Kunſt deſto gewiſſer zu Stande zu bringen.
§. 4.
Iubilaeum Typographicum Bambergenſe, das iſt: Feyerliche Begängniß des dritten Jubelfeſtes
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abgeſungen worden. Endlich ließt man 37. kurtze
Reden, welche lauter Knaben von 4‒15. Jahren ge-
halten haben. Man kan leicht ſchlieſſen, daß alles
dem Herrn Verfaſſer zuzuſchreiben ſey, weil er ſolche
junge Redner gehabt. Der neunzehende Redner war
Jacob Friedrich von Gollen, ein junger Herr von
10. Jahren, von Stuttgard. Seine Rede beſtund
aus 16. Zeilen in gebundener Schreibart, und handel-
te von dem Lob, das denen drey erſten Erfindern ge-
buͤhret. So kurtz dieſe Rede war, ſo erweckte ſie
doch M. Ph. Wagnern, daß er von Stuttgard aus
ein teutſches Gedichte deßwegen nach Augſpurg ſandte,
die Uberſchrift davon heißt alſo: Als Salv. Tit.
Herr Jacob Friedrich von Gollen, der juͤngere, das
am Tage Thomaͤ A. 1740. den 21. December in
Augſpurg celebrirte dritte Jubilaͤum wegen Erfindung
der Buchdruckerkunſt durch eine wohlgerathene Ora-
tion in gebundener Rede gezieret; wolte hieruͤber ſei-
ne innigſte Freude bezeugen ein Wohlbekannter, in
4. von einem halben Bogen.
§. 3.
Der Herr Conſiſtorialrath und Hofprediger Ber-
tram zu Aurich ſetzte ſeine Gedancken auf, uͤber den
Streit von den erſten Erfindern dieſer Kunſt, und ver-
leibte ſelbige denen Hamb. Berichten 1740. p. 398.
ein. Sie giengen dahin, es ſey moͤglich, daß Coſter
zu Harlem, und Fauſt oder Guttenberg zu Mayntz um
gleiche Zeit einen gleichen Einfall gehabt haͤtten, wel-
ches er als ein beſonderes goͤttliches Schickſal an-
ſiehet, dieſe Kunſt deſto gewiſſer zu Stande zu
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/23>, abgerufen am 21.11.2024.
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