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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Cap. VI. Wohleingerichtete

3) Muß man das Kupfer nach der Länge und der
Breite abwischen, damit die überflüßige Schwärtze,
welche darauf ist, hinweg komme, und darvon nichts
übrig bleibe, welches man leichtlich sehen kan.

4) Muß man auch den Rand, oder Umkreiß der
Kupferplatten, da etwan Schwärtze daran hängen
geblieben, fleißig und rein abwischen, und sich darbey
hüten, wann die Kupferplatte abgewischt worden, daß
dieselbe alsdenn mit nichts anders besudelt, oder un-
rein gemacht werde.

5) Man hat noch ferner in Acht zu nehmen, daß
die Hand, so bey dem Abwischen der Platte gebraucht
wird, vom Schweiß zuvor sauber gereiniget werde.

6) Das Tuch, so zu dem Abwischen der Farbe ge-
braucht wird, muß unterschiedlich, jedoch nicht zu
grob, genommen werden

7) Muß man auch die Finger an ein anderes Tuch
abwischen, damit das genetzte Pappier im Aufheben
nicht beschmutzet wird.

8) Muß man auf den Tisch, oder Tafel der Presse
etliche Tücher, und auf dieselbige Maculaturpappier
legen, alsdenn die Platte zwischen die Rollen, oder
Waltzen durchziehen.

Man kan auch Kupferplatten von andern Farben
als roth, braun, oder dergleichen auf weiß Pappier
drucken. Es müssen aber dieselbigen Farben mit
welchen man drucken will, 1) wohlgerieben und flei-
ßig zugerichtet werden. Es kan auch zu den dunckeln,
oder braunen Farben das Oel, damit die Drucker-
schwärtze angemacht, genommen und damit gerieben
werden; Vor die helle Farbe kan man das andere
Oel nehmen, welches dick und von seiner Fetttigkeit
gereiniget worden. 2) Hat man auch wahr genom-

men,
Cap. VI. Wohleingerichtete

3) Muß man das Kupfer nach der Laͤnge und der
Breite abwiſchen, damit die uͤberfluͤßige Schwaͤrtze,
welche darauf iſt, hinweg komme, und darvon nichts
uͤbrig bleibe, welches man leichtlich ſehen kan.

4) Muß man auch den Rand, oder Umkreiß der
Kupferplatten, da etwan Schwaͤrtze daran haͤngen
geblieben, fleißig und rein abwiſchen, und ſich darbey
huͤten, wann die Kupferplatte abgewiſcht worden, daß
dieſelbe alsdenn mit nichts anders beſudelt, oder un-
rein gemacht werde.

5) Man hat noch ferner in Acht zu nehmen, daß
die Hand, ſo bey dem Abwiſchen der Platte gebraucht
wird, vom Schweiß zuvor ſauber gereiniget werde.

6) Das Tuch, ſo zu dem Abwiſchen der Farbe ge-
braucht wird, muß unterſchiedlich, jedoch nicht zu
grob, genommen werden

7) Muß man auch die Finger an ein anderes Tuch
abwiſchen, damit das genetzte Pappier im Aufheben
nicht beſchmutzet wird.

8) Muß man auf den Tiſch, oder Tafel der Preſſe
etliche Tuͤcher, und auf dieſelbige Maculaturpappier
legen, alsdenn die Platte zwiſchen die Rollen, oder
Waltzen durchziehen.

Man kan auch Kupferplatten von andern Farben
als roth, braun, oder dergleichen auf weiß Pappier
drucken. Es muͤſſen aber dieſelbigen Farben mit
welchen man drucken will, 1) wohlgerieben und flei-
ßig zugerichtet werden. Es kan auch zu den dunckeln,
oder braunen Farben das Oel, damit die Drucker-
ſchwaͤrtze angemacht, genommen und damit gerieben
werden; Vor die helle Farbe kan man das andere
Oel nehmen, welches dick und von ſeiner Fetttigkeit
gereiniget worden. 2) Hat man auch wahr genom-

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[414/0517] Cap. VI. Wohleingerichtete 3) Muß man das Kupfer nach der Laͤnge und der Breite abwiſchen, damit die uͤberfluͤßige Schwaͤrtze, welche darauf iſt, hinweg komme, und darvon nichts uͤbrig bleibe, welches man leichtlich ſehen kan. 4) Muß man auch den Rand, oder Umkreiß der Kupferplatten, da etwan Schwaͤrtze daran haͤngen geblieben, fleißig und rein abwiſchen, und ſich darbey huͤten, wann die Kupferplatte abgewiſcht worden, daß dieſelbe alsdenn mit nichts anders beſudelt, oder un- rein gemacht werde. 5) Man hat noch ferner in Acht zu nehmen, daß die Hand, ſo bey dem Abwiſchen der Platte gebraucht wird, vom Schweiß zuvor ſauber gereiniget werde. 6) Das Tuch, ſo zu dem Abwiſchen der Farbe ge- braucht wird, muß unterſchiedlich, jedoch nicht zu grob, genommen werden 7) Muß man auch die Finger an ein anderes Tuch abwiſchen, damit das genetzte Pappier im Aufheben nicht beſchmutzet wird. 8) Muß man auf den Tiſch, oder Tafel der Preſſe etliche Tuͤcher, und auf dieſelbige Maculaturpappier legen, alsdenn die Platte zwiſchen die Rollen, oder Waltzen durchziehen. Man kan auch Kupferplatten von andern Farben als roth, braun, oder dergleichen auf weiß Pappier drucken. Es muͤſſen aber dieſelbigen Farben mit welchen man drucken will, 1) wohlgerieben und flei- ßig zugerichtet werden. Es kan auch zu den dunckeln, oder braunen Farben das Oel, damit die Drucker- ſchwaͤrtze angemacht, genommen und damit gerieben werden; Vor die helle Farbe kan man das andere Oel nehmen, welches dick und von ſeiner Fetttigkeit gereiniget worden. 2) Hat man auch wahr genom- men,

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/517>, abgerufen am 22.11.2024.