scheinet der Abdruck allenthalben gleich, so ist die Presse gut zugerichtet.
Ob nun gleich noch nichts von dem Filtz, oder wol- lenen Tüchern, ingleichen von der Schwärtze, der Zubereitung des Pappiers, und wie man die Kupf- ferplatte einschwärtzen soll, und andern noch dazuge- hörigen Sachen, allhier gesagt worden ist, von wel- chen ich hernach reden will, so will ich doch von der Manier zu drucken fortfahren. Gesetzt, die Ku- pferplatte sey eingeschwärtzet, und man wäre mit wollenen Tüchern und Filtzen versehen; So stelle dich mitten gegen die PreßeB. lege ein wollen Tuch, oder Filtz auf deine Tafel, oder Tisch, her- nach zwey andere darauf, also, daß bey der Wal- tzen das oberste Tuch ein wenig schmäler denn das andere sey. Jst dieses geschehen, so wende, oder dre- he den Haspel, oder das Creutz so lange herum, bis das Tuch, oder Filtz durch beyde Rollen, oder Waltzen auf der einem Seiten noch einen Zoll breit darzwischen stecken bleibet, alsdenn schlage deinen Filtz, oder Tuch doppelt über die Rolle, oder Waltzen als f x h e dir weiset. Darnach lege ein weisses un- genetztes Pappier, so groß als dasjenige, das zum drucken genetzet worden, auf deine Tafel, oder Tisch zwischen den Raum d e f g und auf dieses Pappier lege fein auf die Mitte deine eingeschwärtzte Kupfer- platte, welche noch ein wenig warm seyn solle, also, daß das schwartze, oder eingeschwärtzte, gegen dich sehe, wie dir solches die Figur C. genungsam zu erken- nen giebt; hernach lege auf solche eingeschwärtzte Ku- pferplatte, dein mit dem Schwam gefeuchtes Pap- pier, und auf dasselbige abermal ein genetztes Macu- laturpappier. Ferner lege deinen über die Rolle, oder
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Kupferdruckerey.
ſcheinet der Abdruck allenthalben gleich, ſo iſt die Preſſe gut zugerichtet.
Ob nun gleich noch nichts von dem Filtz, oder wol- lenen Tuͤchern, ingleichen von der Schwaͤrtze, der Zubereitung des Pappiers, und wie man die Kupf- ferplatte einſchwaͤrtzen ſoll, und andern noch dazuge- hoͤrigen Sachen, allhier geſagt worden iſt, von wel- chen ich hernach reden will, ſo will ich doch von der Manier zu drucken fortfahren. Geſetzt, die Ku- pferplatte ſey eingeſchwaͤrtzet, und man waͤre mit wollenen Tuͤchern und Filtzen verſehen; So ſtelle dich mitten gegen die PreßeB. lege ein wollen Tuch, oder Filtz auf deine Tafel, oder Tiſch, her- nach zwey andere darauf, alſo, daß bey der Wal- tzen das oberſte Tuch ein wenig ſchmaͤler denn das andere ſey. Jſt dieſes geſchehen, ſo wende, oder dre- he den Haſpel, oder das Creutz ſo lange herum, bis das Tuch, oder Filtz durch beyde Rollen, oder Waltzen auf der einem Seiten noch einen Zoll breit darzwiſchen ſtecken bleibet, alsdenn ſchlage deinen Filtz, oder Tuch doppelt uͤber die Rolle, oder Waltzen als f x h e dir weiſet. Darnach lege ein weiſſes un- genetztes Pappier, ſo groß als dasjenige, das zum drucken genetzet worden, auf deine Tafel, oder Tiſch zwiſchen den Raum d e f g und auf dieſes Pappier lege fein auf die Mitte deine eingeſchwaͤrtzte Kupfer- platte, welche noch ein wenig warm ſeyn ſolle, alſo, daß das ſchwartze, oder eingeſchwaͤrtzte, gegen dich ſehe, wie dir ſolches die Figur C. genungſam zu erken- nen giebt; hernach lege auf ſolche eingeſchwaͤrtzte Ku- pferplatte, dein mit dem Schwam gefeuchtes Pap- pier, und auf daſſelbige abermal ein genetztes Macu- laturpappier. Ferner lege deinen uͤber die Rolle, oder
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Kupferdruckerey.
ſcheinet der Abdruck allenthalben gleich, ſo iſt die Preſſe
gut zugerichtet.
Ob nun gleich noch nichts von dem Filtz, oder wol-
lenen Tuͤchern, ingleichen von der Schwaͤrtze, der
Zubereitung des Pappiers, und wie man die Kupf-
ferplatte einſchwaͤrtzen ſoll, und andern noch dazuge-
hoͤrigen Sachen, allhier geſagt worden iſt, von wel-
chen ich hernach reden will, ſo will ich doch von der
Manier zu drucken fortfahren. Geſetzt, die Ku-
pferplatte ſey eingeſchwaͤrtzet, und man waͤre mit
wollenen Tuͤchern und Filtzen verſehen; So ſtelle
dich mitten gegen die Preße B. lege ein wollen
Tuch, oder Filtz auf deine Tafel, oder Tiſch, her-
nach zwey andere darauf, alſo, daß bey der Wal-
tzen das oberſte Tuch ein wenig ſchmaͤler denn das
andere ſey. Jſt dieſes geſchehen, ſo wende, oder dre-
he den Haſpel, oder das Creutz ſo lange herum, bis
das Tuch, oder Filtz durch beyde Rollen, oder
Waltzen auf der einem Seiten noch einen Zoll breit
darzwiſchen ſtecken bleibet, alsdenn ſchlage deinen Filtz,
oder Tuch doppelt uͤber die Rolle, oder Waltzen
als f x h e dir weiſet. Darnach lege ein weiſſes un-
genetztes Pappier, ſo groß als dasjenige, das zum
drucken genetzet worden, auf deine Tafel, oder Tiſch
zwiſchen den Raum d e f g und auf dieſes Pappier
lege fein auf die Mitte deine eingeſchwaͤrtzte Kupfer-
platte, welche noch ein wenig warm ſeyn ſolle, alſo,
daß das ſchwartze, oder eingeſchwaͤrtzte, gegen dich
ſehe, wie dir ſolches die Figur C. genungſam zu erken-
nen giebt; hernach lege auf ſolche eingeſchwaͤrtzte Ku-
pferplatte, dein mit dem Schwam gefeuchtes Pap-
pier, und auf daſſelbige abermal ein genetztes Macu-
laturpappier. Ferner lege deinen uͤber die Rolle, oder
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/510>, abgerufen am 22.11.2024.
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