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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Cap VI. Wohleingerichtete
Waltzen Zirckel rund seyn, dergestalt, daß wann
man eine Rolle, oder Waltze, auf die Tafel, oder
Tisch leget man nicht durch-(verstehe zwischen der
Tafel und die Rolle) sehen könne.

Jch komme nun ferner zu der Figur, oder Gestalt
des Haspels, oder des Creutzes, welches auf der IV.
Figur, mit seinem Maaß zu sehen. A

Das Stück a b c d ist eines Zolls dick, welches
darzu dienet, den Haspel, oder das Creutz zu ver-
stärcken, dieweil es an diesem Ort die gröste und
meiste Gewalt leiden muß. Alsdenn siehet man auf
Fig. IV. unten die Gestalt des Rades, a welches an
das Getriebe b angesteckt wird. Dieses Getriebe
wird mit den zwey Schrauben c an die Preßwand
befestiget, und treibet dasselbige das Kamm-Stich-
oder Stirn-Rad d welches an der Waltze, oder
Rolle seinen Sitz hat, oder bekommt.

Hieraus wird man hinlänglich genug erkennen,
wie eine Presse anzulegen sey, da die Figuren ja
deutlich solches zeigen.

FIG. V.
Perspectivische Vorstellung der Presse, wie
dieselbige mit allen ihren Stücken von vor-
nen anzusehen ist.

Wenn nun angeführter massen der Tisch, oder
die Tafel zwischen die beyden Rollen, oder Wal-
tzen,
eingerichtet ist, und man wissen will: Ob die
Presse richtig zugerichtet sey? So lege man auf die Ta-
fel
ein Blat Pappier, und auf dasselbe eine ziemlich
grosse eingeschwärtzte Platte von gleicher Dicke, auf
die Platte aber doppelten Filtz, oder Tuch, alsdenn
ziehe man diese Platte durch die zwey Rollen; Er-

scheinet

Cap VI. Wohleingerichtete
Waltzen Zirckel rund ſeyn, dergeſtalt, daß wann
man eine Rolle, oder Waltze, auf die Tafel, oder
Tiſch leget man nicht durch-(verſtehe zwiſchen der
Tafel und die Rolle) ſehen koͤnne.

Jch komme nun ferner zu der Figur, oder Geſtalt
des Haſpels, oder des Creutzes, welches auf der IV.
Figur, mit ſeinem Maaß zu ſehen. A

Das Stuͤck a b c d iſt eines Zolls dick, welches
darzu dienet, den Haſpel, oder das Creutz zu ver-
ſtaͤrcken, dieweil es an dieſem Ort die groͤſte und
meiſte Gewalt leiden muß. Alsdenn ſiehet man auf
Fig. IV. unten die Geſtalt des Rades, a welches an
das Getriebe b angeſteckt wird. Dieſes Getriebe
wird mit den zwey Schrauben c an die Preßwand
befeſtiget, und treibet daſſelbige das Kamm-Stich-
oder Stirn-Rad d welches an der Waltze, oder
Rolle ſeinen Sitz hat, oder bekommt.

Hieraus wird man hinlaͤnglich genug erkennen,
wie eine Preſſe anzulegen ſey, da die Figuren ja
deutlich ſolches zeigen.

FIG. V.
Perſpectiviſche Vorſtellung der Preſſe, wie
dieſelbige mit allen ihren Stuͤcken von vor-
nen anzuſehen iſt.

Wenn nun angefuͤhrter maſſen der Tiſch, oder
die Tafel zwiſchen die beyden Rollen, oder Wal-
tzen,
eingerichtet iſt, und man wiſſen will: Ob die
Preſſe richtig zugerichtet ſey? So lege man auf die Ta-
fel
ein Blat Pappier, und auf daſſelbe eine ziemlich
groſſe eingeſchwaͤrtzte Platte von gleicher Dicke, auf
die Platte aber doppelten Filtz, oder Tuch, alsdenn
ziehe man dieſe Platte durch die zwey Rollen; Er-

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[408/0507] Cap VI. Wohleingerichtete Waltzen Zirckel rund ſeyn, dergeſtalt, daß wann man eine Rolle, oder Waltze, auf die Tafel, oder Tiſch leget man nicht durch-(verſtehe zwiſchen der Tafel und die Rolle) ſehen koͤnne. Jch komme nun ferner zu der Figur, oder Geſtalt des Haſpels, oder des Creutzes, welches auf der IV. Figur, mit ſeinem Maaß zu ſehen. A Das Stuͤck a b c d iſt eines Zolls dick, welches darzu dienet, den Haſpel, oder das Creutz zu ver- ſtaͤrcken, dieweil es an dieſem Ort die groͤſte und meiſte Gewalt leiden muß. Alsdenn ſiehet man auf Fig. IV. unten die Geſtalt des Rades, a welches an das Getriebe b angeſteckt wird. Dieſes Getriebe wird mit den zwey Schrauben c an die Preßwand befeſtiget, und treibet daſſelbige das Kamm-Stich- oder Stirn-Rad d welches an der Waltze, oder Rolle ſeinen Sitz hat, oder bekommt. Hieraus wird man hinlaͤnglich genug erkennen, wie eine Preſſe anzulegen ſey, da die Figuren ja deutlich ſolches zeigen. FIG. V. Perſpectiviſche Vorſtellung der Preſſe, wie dieſelbige mit allen ihren Stuͤcken von vor- nen anzuſehen iſt. Wenn nun angefuͤhrter maſſen der Tiſch, oder die Tafel zwiſchen die beyden Rollen, oder Wal- tzen, eingerichtet iſt, und man wiſſen will: Ob die Preſſe richtig zugerichtet ſey? So lege man auf die Ta- fel ein Blat Pappier, und auf daſſelbe eine ziemlich groſſe eingeſchwaͤrtzte Platte von gleicher Dicke, auf die Platte aber doppelten Filtz, oder Tuch, alsdenn ziehe man dieſe Platte durch die zwey Rollen; Er- ſcheinet

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/507>, abgerufen am 22.11.2024.