schafft aufgenommen wurde. Wie er sich noch eini- ge Jahre bey obgedachten Herrn Stösel auf gehal- ten, so verfügte er sich nach Leipzig zu Herrn Breit- kopfen, von dar ihm die damalige Wittwe Herrn August Kobersteins, Buchdruckers in Wittenberg, zu ihrem Factor 1736. dahin berief, auch noch in die- sem Jahr sich mit ihm in ein ehel. Verlöbniß einließ, wiewohl die Vollziehung desselben erst 1739. den 19. Julii erfolgete.
88) Johann Friedrich Schlomach, aus Wit- tenberg, wurde im Jahr 1711. den 22. Januar geboh- ren. Nachdem er bey Herrn August Kobersteinen die Buchdruckerkunst begrifen und bey seinem Bru- der Johann Gottfried Schlomachen sein Po- stulat 1729. verschencket hatte, so trug ihm die Be- gierde seine Kunst in fremden Städten zu verbessern, unter andern auch nach Leipzig, wo er 3. Jahre bey Herrn Breitkopfen in Condition gestanden. Hier- nächst wendete er sich 1738. wieder nach Wittenberg, und da er Herrn Prof. Schrödern seine geerbte vä- terliche Buchdruckerey erstandten, so verehlichte er sich noch in solchem Jahr den 24. April mit Jungfer Maria Elisabeth Gomelin, mit welcher er zwar 1739. einen Sohn erzeuget, der aber 1740. schon wieder gestorben ist. Sein Jnsigne ist das gewöhn- liche Buchdruckerwappen, auf dessen Helm die For- tuna, unten ein eingesenckter Ancker, und unter dem- selbigen zwey Sterne zu sehen sind. Zum Wahl- spruch führt er die Worte: Jesus Fiducia Sola.
89) Johann Wilhelm Boßögel, gebürtig von Haynspitz im Gothischen Amte Eisenberg gelegen, ist den 17. April 1703. gebohren. Sein Vater war Andr. Boßögel, Einwohner daselbst. Jn seiner Jugend
hatte
Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
ſchafft aufgenommen wurde. Wie er ſich noch eini- ge Jahre bey obgedachten Herrn Stoͤſel auf gehal- ten, ſo verfuͤgte er ſich nach Leipzig zu Herrn Breit- kopfen, von dar ihm die damalige Wittwe Herrn Auguſt Koberſteins, Buchdruckers in Wittenberg, zu ihrem Factor 1736. dahin berief, auch noch in die- ſem Jahr ſich mit ihm in ein ehel. Verloͤbniß einließ, wiewohl die Vollziehung deſſelben erſt 1739. den 19. Julii erfolgete.
88) Johann Friedrich Schlomach, aus Wit- tenberg, wurde im Jahr 1711. den 22. Januar geboh- ren. Nachdem er bey Herrn Auguſt Koberſteinen die Buchdruckerkunſt begrifen und bey ſeinem Bru- der Johann Gottfried Schlomachen ſein Po- ſtulat 1729. verſchencket hatte, ſo trug ihm die Be- gierde ſeine Kunſt in fremden Staͤdten zu verbeſſern, unter andern auch nach Leipzig, wo er 3. Jahre bey Herrn Breitkopfen in Condition geſtanden. Hier- naͤchſt wendete er ſich 1738. wieder nach Wittenberg, und da er Herrn Prof. Schroͤdern ſeine geerbte vaͤ- terliche Buchdruckerey erſtandten, ſo verehlichte er ſich noch in ſolchem Jahr den 24. April mit Jungfer Maria Eliſabeth Gomelin, mit welcher er zwar 1739. einen Sohn erzeuget, der aber 1740. ſchon wieder geſtorben iſt. Sein Jnſigne iſt das gewoͤhn- liche Buchdruckerwappen, auf deſſen Helm die For- tuna, unten ein eingeſenckter Ancker, und unter dem- ſelbigen zwey Sterne zu ſehen ſind. Zum Wahl- ſpruch fuͤhrt er die Worte: Jeſus Fiducia Sola.
89) Johann Wilhelm Boßoͤgel, gebuͤrtig von Haynſpitz im Gothiſchen Amte Eiſenberg gelegen, iſt den 17. April 1703. gebohren. Sein Vater war Andr. Boßoͤgel, Einwohner daſelbſt. Jn ſeiner Jugend
hatte
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0484"n="390"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Cap. <hirendition="#aq">V.</hi> Fortgeſetzte Nachricht</hi></fw><lb/>ſchafft aufgenommen wurde. Wie er ſich noch eini-<lb/>
ge Jahre bey obgedachten Herrn <hirendition="#fr">Stoͤſel</hi> auf gehal-<lb/>
ten, ſo verfuͤgte er ſich nach Leipzig zu Herrn <hirendition="#fr">Breit-<lb/>
kopfen,</hi> von dar ihm die damalige Wittwe Herrn<lb/><hirendition="#fr">Auguſt Koberſteins,</hi> Buchdruckers in Wittenberg,<lb/>
zu ihrem Factor 1736. dahin berief, auch noch in die-<lb/>ſem Jahr ſich mit ihm in ein ehel. Verloͤbniß einließ,<lb/>
wiewohl die Vollziehung deſſelben erſt 1739. den 19.<lb/>
Julii erfolgete.</p><lb/><p>88) <hirendition="#fr">Johann Friedrich Schlomach,</hi> aus Wit-<lb/>
tenberg, wurde im Jahr 1711. den 22. Januar geboh-<lb/>
ren. Nachdem er bey Herrn <hirendition="#fr">Auguſt Koberſteinen</hi><lb/>
die Buchdruckerkunſt begrifen und bey ſeinem Bru-<lb/>
der <hirendition="#fr">Johann Gottfried Schlomachen</hi>ſein Po-<lb/>ſtulat 1729. verſchencket hatte, ſo trug ihm die Be-<lb/>
gierde ſeine Kunſt in fremden Staͤdten zu verbeſſern,<lb/>
unter andern auch nach Leipzig, wo er 3. Jahre bey<lb/>
Herrn <hirendition="#fr">Breitkopfen</hi> in Condition geſtanden. Hier-<lb/>
naͤchſt wendete er ſich 1738. wieder nach Wittenberg,<lb/>
und da er Herrn Prof. <hirendition="#fr">Schroͤdern</hi>ſeine geerbte vaͤ-<lb/>
terliche Buchdruckerey erſtandten, ſo verehlichte er<lb/>ſich noch in ſolchem Jahr den 24. April mit Jungfer<lb/><hirendition="#fr">Maria Eliſabeth Gomelin,</hi> mit welcher er zwar<lb/>
1739. einen Sohn erzeuget, der aber 1740. ſchon<lb/>
wieder geſtorben iſt. Sein Jnſigne iſt das gewoͤhn-<lb/>
liche Buchdruckerwappen, auf deſſen Helm die For-<lb/>
tuna, unten ein eingeſenckter Ancker, und unter dem-<lb/>ſelbigen zwey Sterne zu ſehen ſind. Zum Wahl-<lb/>ſpruch fuͤhrt er die Worte: <hirendition="#aq">Jeſus Fiducia Sola.</hi></p><lb/><p>89) <hirendition="#fr">Johann Wilhelm Boßoͤgel,</hi> gebuͤrtig von<lb/>
Haynſpitz im Gothiſchen Amte Eiſenberg gelegen, iſt<lb/>
den 17. April 1703. gebohren. Sein Vater war <hirendition="#fr">Andr.<lb/>
Boßoͤgel,</hi> Einwohner daſelbſt. Jn ſeiner Jugend<lb/><fwplace="bottom"type="catch">hatte</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[390/0484]
Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
ſchafft aufgenommen wurde. Wie er ſich noch eini-
ge Jahre bey obgedachten Herrn Stoͤſel auf gehal-
ten, ſo verfuͤgte er ſich nach Leipzig zu Herrn Breit-
kopfen, von dar ihm die damalige Wittwe Herrn
Auguſt Koberſteins, Buchdruckers in Wittenberg,
zu ihrem Factor 1736. dahin berief, auch noch in die-
ſem Jahr ſich mit ihm in ein ehel. Verloͤbniß einließ,
wiewohl die Vollziehung deſſelben erſt 1739. den 19.
Julii erfolgete.
88) Johann Friedrich Schlomach, aus Wit-
tenberg, wurde im Jahr 1711. den 22. Januar geboh-
ren. Nachdem er bey Herrn Auguſt Koberſteinen
die Buchdruckerkunſt begrifen und bey ſeinem Bru-
der Johann Gottfried Schlomachen ſein Po-
ſtulat 1729. verſchencket hatte, ſo trug ihm die Be-
gierde ſeine Kunſt in fremden Staͤdten zu verbeſſern,
unter andern auch nach Leipzig, wo er 3. Jahre bey
Herrn Breitkopfen in Condition geſtanden. Hier-
naͤchſt wendete er ſich 1738. wieder nach Wittenberg,
und da er Herrn Prof. Schroͤdern ſeine geerbte vaͤ-
terliche Buchdruckerey erſtandten, ſo verehlichte er
ſich noch in ſolchem Jahr den 24. April mit Jungfer
Maria Eliſabeth Gomelin, mit welcher er zwar
1739. einen Sohn erzeuget, der aber 1740. ſchon
wieder geſtorben iſt. Sein Jnſigne iſt das gewoͤhn-
liche Buchdruckerwappen, auf deſſen Helm die For-
tuna, unten ein eingeſenckter Ancker, und unter dem-
ſelbigen zwey Sterne zu ſehen ſind. Zum Wahl-
ſpruch fuͤhrt er die Worte: Jeſus Fiducia Sola.
89) Johann Wilhelm Boßoͤgel, gebuͤrtig von
Haynſpitz im Gothiſchen Amte Eiſenberg gelegen, iſt
den 17. April 1703. gebohren. Sein Vater war Andr.
Boßoͤgel, Einwohner daſelbſt. Jn ſeiner Jugend
hatte
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/484>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.