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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Cap. V. Fortgesetzte Nachricht
aber 1733. den 18. Julii, da er nur einen Sohn mit
ihr gezeuget hatte. Nach dessen Tod setzte die Witt-
we die Druckerey vier Jahre durch Factors fort, bis
sie sich 1736. den 19. Jan. mit Herrn Johann Da-
vid Schefflern
wieder verehlichet.

85) Ephraim Gottlob Eichsfeld, wurde 1697.
den 5. September in Dreßden zur Welt gebohren.
Sein Herr Vater M. Johann August Eichsfeld,
gewesener Prediger in Krögis, bey Meissen, that ihn
1703 nach Roßwein in dasige Stadtschule, allwo
er biß 1706. verblieb. Jm Jahr 1712. kam er nach
Meissen in dasige Fürstl. Landschule als Extraneus;
1712. nach Freyberg in das Gymnasium, von dar
er 1716. nach Leipzig auf die Universität zog, und die
Gottesgelahrheit erwehlte. Als 1719. sein Herr
Vater verstorben, so muste er sich von dar weg und
nach Hauß begeben. Kurtz hierauf aber wendete er
sich nach Wittenberg seine Studia fortzusetzen. Al-
leine der Mangel an nöthigen Mitteln zwang ihn
gleichfalls nach 3. Jahren sich von dar weg zu bege-
ben, und nach einer Jnformation sich umzusehen. Jn
solcher Absicht kam er 1722. nach Leipzig zu Herrn
Gotrfried Rothen, Buchdruckern daselbst, welcher
ihm die Correctur in seiner Druckerey antrug. Hie-
selbst gewahn er so viel Neigung zu dieser Kunst,
daß er sich entschloß selbige bey besagtem Herrn Ro-
then
zu erlernen, welches Vorhaben er auch würck-
lich bewerckstelligte, also, daß er 1726. von ihm in
die Zahl der Kunstglieder an und aufgenommen wur-
de Nach verschencktem Postulat in der Barthelischen
Officin zu Leipzig berief man ihn als Factor in die
Rüdigerische Hof-Buchdruckerey 1728. nach Berlin,
und von daraus zu gleicher Verwaltung nach Wit-

tenberg

Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
aber 1733. den 18. Julii, da er nur einen Sohn mit
ihr gezeuget hatte. Nach deſſen Tod ſetzte die Witt-
we die Druckerey vier Jahre durch Factors fort, bis
ſie ſich 1736. den 19. Jan. mit Herrn Johann Da-
vid Schefflern
wieder verehlichet.

85) Ephraim Gottlob Eichsfeld, wurde 1697.
den 5. September in Dreßden zur Welt gebohren.
Sein Herr Vater M. Johann Auguſt Eichsfeld,
geweſener Prediger in Kroͤgis, bey Meiſſen, that ihn
1703 nach Roßwein in daſige Stadtſchule, allwo
er biß 1706. verblieb. Jm Jahr 1712. kam er nach
Meiſſen in daſige Fuͤrſtl. Landſchule als Extraneus;
1712. nach Freyberg in das Gymnaſium, von dar
er 1716. nach Leipzig auf die Univerſitaͤt zog, und die
Gottesgelahrheit erwehlte. Als 1719. ſein Herr
Vater verſtorben, ſo muſte er ſich von dar weg und
nach Hauß begeben. Kurtz hierauf aber wendete er
ſich nach Wittenberg ſeine Studia fortzuſetzen. Al-
leine der Mangel an noͤthigen Mitteln zwang ihn
gleichfalls nach 3. Jahren ſich von dar weg zu bege-
ben, und nach einer Jnformation ſich umzuſehen. Jn
ſolcher Abſicht kam er 1722. nach Leipzig zu Herrn
Gotrfried Rothen, Buchdruckern daſelbſt, welcher
ihm die Correctur in ſeiner Druckerey antrug. Hie-
ſelbſt gewahn er ſo viel Neigung zu dieſer Kunſt,
daß er ſich entſchloß ſelbige bey beſagtem Herrn Ro-
then
zu erlernen, welches Vorhaben er auch wuͤrck-
lich bewerckſtelligte, alſo, daß er 1726. von ihm in
die Zahl der Kunſtglieder an und aufgenommen wur-
de Nach verſchencktem Poſtulat in der Bartheliſchen
Officin zu Leipzig berief man ihn als Factor in die
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[388/0482] Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht aber 1733. den 18. Julii, da er nur einen Sohn mit ihr gezeuget hatte. Nach deſſen Tod ſetzte die Witt- we die Druckerey vier Jahre durch Factors fort, bis ſie ſich 1736. den 19. Jan. mit Herrn Johann Da- vid Schefflern wieder verehlichet. 85) Ephraim Gottlob Eichsfeld, wurde 1697. den 5. September in Dreßden zur Welt gebohren. Sein Herr Vater M. Johann Auguſt Eichsfeld, geweſener Prediger in Kroͤgis, bey Meiſſen, that ihn 1703 nach Roßwein in daſige Stadtſchule, allwo er biß 1706. verblieb. Jm Jahr 1712. kam er nach Meiſſen in daſige Fuͤrſtl. Landſchule als Extraneus; 1712. nach Freyberg in das Gymnaſium, von dar er 1716. nach Leipzig auf die Univerſitaͤt zog, und die Gottesgelahrheit erwehlte. Als 1719. ſein Herr Vater verſtorben, ſo muſte er ſich von dar weg und nach Hauß begeben. Kurtz hierauf aber wendete er ſich nach Wittenberg ſeine Studia fortzuſetzen. Al- leine der Mangel an noͤthigen Mitteln zwang ihn gleichfalls nach 3. Jahren ſich von dar weg zu bege- ben, und nach einer Jnformation ſich umzuſehen. Jn ſolcher Abſicht kam er 1722. nach Leipzig zu Herrn Gotrfried Rothen, Buchdruckern daſelbſt, welcher ihm die Correctur in ſeiner Druckerey antrug. Hie- ſelbſt gewahn er ſo viel Neigung zu dieſer Kunſt, daß er ſich entſchloß ſelbige bey beſagtem Herrn Ro- then zu erlernen, welches Vorhaben er auch wuͤrck- lich bewerckſtelligte, alſo, daß er 1726. von ihm in die Zahl der Kunſtglieder an und aufgenommen wur- de Nach verſchencktem Poſtulat in der Bartheliſchen Officin zu Leipzig berief man ihn als Factor in die Ruͤdigeriſche Hof-Buchdruckerey 1728. nach Berlin, und von daraus zu gleicher Verwaltung nach Wit- tenberg

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/482>, abgerufen am 04.06.2024.