Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite
Cap. V. Fortgesetzte Nachricht
Wodurch die Wissenschaft im Buch und Thesi
prangt.
So wünscht ein lang beständiges
Glücklich und unveränderliches
Colligo Flores Rosarum.
Dem Herrn Carl Frantz Rosenmüller
ein treu aufrichtiger guter Freund
Joseph Frantz Anton Kraus.
III.
Erklärungszeil über das Jnsigne des Herrn Wen-
tzel Urban Suchy.

Jnnschrift.

Culta floret.
Der dürre Baum bringt grüne Frucht
Wann selbe Fleiß und Mühe sucht.
Wo ist der edle Baum der ewig sollte grünen?
Nach Sündenapfelbiß, verdorret Zweig und Ast;
Ja selbst die Rosen uns nicht ohne Stachel dienen,
Der Weinstock dürret aus nach fetter Traubenlast.
Doch kan des Himmels Schein die Kräfte wieder
geben,
Da nasser Mattenthau die welcken Pflantzen netzt
Da kön sie Sprossen reich im Seegenstande schweben,
Wann aufgebrauster Baum das Aug und Hertz
ergötzt;
So kan auch Müh und Fleiß die Lorbeerzweige binden,
Und schwingt sich in die Höh zur Musen Lustaltan;
Mit Ruhm und Ehr ersteigt die Lehr Scabell und
Pfründen,
Die Lehr die man alsdann in Büchern finden kan.
Es
Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
Wodurch die Wiſſenſchaft im Buch und Theſi
prangt.
So wuͤnſcht ein lang beſtaͤndiges
Gluͤcklich und unveraͤnderliches
Colligo Flores Roſarum.
Dem Herrn Carl Frantz Roſenmuͤller
ein treu aufrichtiger guter Freund
Joſeph Frantz Anton Kraus.
III.
Erklaͤrungszeil uͤber das Jnſigne des Herrn Wen-
tzel Urban Suchy.

Jnnſchrift.

Culta floret.
Der duͤrre Baum bringt gruͤne Frucht
Wann ſelbe Fleiß und Muͤhe ſucht.
Wo iſt der edle Baum der ewig ſollte gruͤnen?
Nach Suͤndenapfelbiß, verdorret Zweig und Aſt;
Ja ſelbſt die Roſen uns nicht ohne Stachel dienen,
Der Weinſtock duͤrret aus nach fetter Traubenlaſt.
Doch kan des Himmels Schein die Kraͤfte wieder
geben,
Da naſſer Mattenthau die welcken Pflantzen netzt
Da koͤn ſie Sproſſen reich im Seegenſtande ſchweben,
Wann aufgebrauſter Baum das Aug und Hertz
ergoͤtzt;
So kan auch Muͤh und Fleiß die Lorbeerzweige binden,
Und ſchwingt ſich in die Hoͤh zur Muſen Luſtaltan;
Mit Ruhm und Ehr erſteigt die Lehr Scabell und
Pfruͤnden,
Die Lehr die man alsdann in Buͤchern finden kan.
Es
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <lg type="poem">
                <pb facs="#f0424" n="344"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Cap. <hi rendition="#aq">V.</hi> Fortge&#x017F;etzte Nachricht</hi> </fw><lb/>
                <l>Wodurch die Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft im Buch und The&#x017F;i</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">prangt.</hi> </l><lb/>
                <l>So wu&#x0364;n&#x017F;cht ein lang be&#x017F;ta&#x0364;ndiges</l><lb/>
                <l>Glu&#x0364;cklich und unvera&#x0364;nderliches</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#aq">Colligo Flores Ro&#x017F;arum.</hi> </l>
              </lg><lb/>
              <closer>
                <salute>Dem Herrn <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi><hi rendition="#fr">arl</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi><hi rendition="#fr">rantz</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">R</hi></hi><hi rendition="#fr">o&#x017F;enmu&#x0364;ller</hi><lb/><hi rendition="#et">ein treu aufrichtiger guter Freund<lb/><hi rendition="#fr">Jo&#x017F;eph Frantz Anton Kraus.</hi></hi></salute>
              </closer>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#aq">III.</hi><lb/>
Erkla&#x0364;rungszeil u&#x0364;ber das Jn&#x017F;igne des Herrn Wen-<lb/>
tzel Urban Suchy.</head><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">Jnn&#x017F;chrift.</hi> </p><lb/>
              <cit>
                <quote> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Culta floret.</hi> </hi> </hi> </quote>
              </cit><lb/>
              <lg type="poem">
                <l> <hi rendition="#fr">Der du&#x0364;rre Baum bringt gru&#x0364;ne Frucht</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Wann &#x017F;elbe Fleiß und Mu&#x0364;he &#x017F;ucht.</hi> </l>
              </lg><lb/>
              <lg type="poem">
                <l>Wo i&#x017F;t der edle Baum der ewig &#x017F;ollte gru&#x0364;nen?</l><lb/>
                <l>Nach Su&#x0364;ndenapfelbiß, verdorret Zweig und A&#x017F;t;</l><lb/>
                <l>Ja &#x017F;elb&#x017F;t die Ro&#x017F;en uns nicht ohne Stachel dienen,</l><lb/>
                <l>Der Wein&#x017F;tock du&#x0364;rret aus nach fetter Traubenla&#x017F;t.</l><lb/>
                <l>Doch kan des Himmels Schein die Kra&#x0364;fte wieder</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">geben,</hi> </l><lb/>
                <l>Da na&#x017F;&#x017F;er Mattenthau die welcken Pflantzen netzt</l><lb/>
                <l>Da ko&#x0364;n &#x017F;ie Spro&#x017F;&#x017F;en reich im Seegen&#x017F;tande &#x017F;chweben,</l><lb/>
                <l>Wann aufgebrau&#x017F;ter Baum das Aug und Hertz</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">ergo&#x0364;tzt;</hi> </l><lb/>
                <l>So kan auch Mu&#x0364;h und Fleiß die Lorbeerzweige binden,</l><lb/>
                <l>Und &#x017F;chwingt &#x017F;ich in die Ho&#x0364;h zur Mu&#x017F;en Lu&#x017F;taltan;</l><lb/>
                <l>Mit Ruhm und Ehr er&#x017F;teigt die Lehr Scabell und</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">Pfru&#x0364;nden,</hi> </l><lb/>
                <l>Die Lehr die man alsdann in Bu&#x0364;chern finden kan.</l><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
              </lg>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[344/0424] Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht Wodurch die Wiſſenſchaft im Buch und Theſi prangt. So wuͤnſcht ein lang beſtaͤndiges Gluͤcklich und unveraͤnderliches Colligo Flores Roſarum. Dem Herrn Carl Frantz Roſenmuͤller ein treu aufrichtiger guter Freund Joſeph Frantz Anton Kraus. III. Erklaͤrungszeil uͤber das Jnſigne des Herrn Wen- tzel Urban Suchy. Jnnſchrift. Culta floret. Der duͤrre Baum bringt gruͤne Frucht Wann ſelbe Fleiß und Muͤhe ſucht. Wo iſt der edle Baum der ewig ſollte gruͤnen? Nach Suͤndenapfelbiß, verdorret Zweig und Aſt; Ja ſelbſt die Roſen uns nicht ohne Stachel dienen, Der Weinſtock duͤrret aus nach fetter Traubenlaſt. Doch kan des Himmels Schein die Kraͤfte wieder geben, Da naſſer Mattenthau die welcken Pflantzen netzt Da koͤn ſie Sproſſen reich im Seegenſtande ſchweben, Wann aufgebrauſter Baum das Aug und Hertz ergoͤtzt; So kan auch Muͤh und Fleiß die Lorbeerzweige binden, Und ſchwingt ſich in die Hoͤh zur Muſen Luſtaltan; Mit Ruhm und Ehr erſteigt die Lehr Scabell und Pfruͤnden, Die Lehr die man alsdann in Buͤchern finden kan. Es

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/424
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/424>, abgerufen am 25.11.2024.