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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Cap. V. Fortgesetzte Nachricht
selbige nach Marcklissa, einen Städtgen an der schle-
sischen Gräntze schaffen. Unterdessen erhielt er dennoch
die Freyheit seine alte abgenutzte Druckerey wieder
nach Lauban zu bringen. Weil er aber die Buch-
druckerkunst nicht gebührend erlernet, so konnte er
keine Kunstverwandten bekommen, dahero er einen
alten verlebten Kunstverwandten Johann Laschken
darüber setzte. Gleichwohl wollte es nicht viel helfen.
Deßwegen verkaufte er seine Schriften an Herrn
Christian Ockeln, Buchdruckern in Schweidnitz,
und von diesem kam sie an Herrn Dietrich Krahn,
ehemals Buchdrucker in Hirschberg, welcher sie aber
in gantz andere Umstände setzte. Vorjetzo hat sie
dessen Sohn Herr Jmmanuel Krahn zu Hirsch-
berg. Siehe Knauths Annal. Typogr. p. 89. seq.

Marpurg.

Eucharius Cervicornius wird von einigen unter
die Cöllnischen Buchdrucker gezehlet; Es ist aber
falsch. Denn er war von Cölln gebürtig und hat
zu Marburg um das Jahr 1527. gedruckt. Jch ha-
be ein Buch in Händen, wo also stehet: Marpurgi ex
Officina Eucharii Ceruicorni Agrippinatis.
Sein
Buchdruckerzeichen war ein Kraut, vermuthlich
Hirschkraut, woraus drey Blumen gewachsen. Siehe
TAB. XX. n. 1.

Paulus Egenolph wird unter die gelehrten Buch-
drucker gerechnet. Siehe Lessern p. 306. Um das
Jahr 1613. hat er zu Marpurg gelebt, wie folgendes
Buch darthut: Hermanni Vulteji in Institutiones
juris ciuilis commentarius. Marpurg apud Paul
Egenolph
,
1613 in 4. Sein Buchdruckerzeichen

war

Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
ſelbige nach Marckliſſa, einen Staͤdtgen an der ſchle-
ſiſchen Graͤntze ſchaffen. Unterdeſſen erhielt er dennoch
die Freyheit ſeine alte abgenutzte Druckerey wieder
nach Lauban zu bringen. Weil er aber die Buch-
druckerkunſt nicht gebuͤhrend erlernet, ſo konnte er
keine Kunſtverwandten bekommen, dahero er einen
alten verlebten Kunſtverwandten Johann Laſchken
daruͤber ſetzte. Gleichwohl wollte es nicht viel helfen.
Deßwegen verkaufte er ſeine Schriften an Herrn
Chriſtian Ockeln, Buchdruckern in Schweidnitz,
und von dieſem kam ſie an Herrn Dietrich Krahn,
ehemals Buchdrucker in Hirſchberg, welcher ſie aber
in gantz andere Umſtaͤnde ſetzte. Vorjetzo hat ſie
deſſen Sohn Herr Jmmanuel Krahn zu Hirſch-
berg. Siehe Knauths Annal. Typogr. p. 89. ſeq.

Marpurg.

Eucharius Cervicornius wird von einigen unter
die Coͤllniſchen Buchdrucker gezehlet; Es iſt aber
falſch. Denn er war von Coͤlln gebuͤrtig und hat
zu Marburg um das Jahr 1527. gedruckt. Jch ha-
be ein Buch in Haͤnden, wo alſo ſtehet: Marpurgi ex
Officina Eucharii Ceruicorni Agrippinatis.
Sein
Buchdruckerzeichen war ein Kraut, vermuthlich
Hirſchkraut, woraus drey Blumen gewachſen. Siehe
TAB. XX. n. 1.

Paulus Egenolph wird unter die gelehrten Buch-
drucker gerechnet. Siehe Leſſern p. 306. Um das
Jahr 1613. hat er zu Marpurg gelebt, wie folgendes
Buch darthut: Hermanni Vulteji in Inſtitutiones
juris ciuilis commentarius. Marpurg apud Paul
Egenolph
,
1613 in 4. Sein Buchdruckerzeichen

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[318/0386] Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht ſelbige nach Marckliſſa, einen Staͤdtgen an der ſchle- ſiſchen Graͤntze ſchaffen. Unterdeſſen erhielt er dennoch die Freyheit ſeine alte abgenutzte Druckerey wieder nach Lauban zu bringen. Weil er aber die Buch- druckerkunſt nicht gebuͤhrend erlernet, ſo konnte er keine Kunſtverwandten bekommen, dahero er einen alten verlebten Kunſtverwandten Johann Laſchken daruͤber ſetzte. Gleichwohl wollte es nicht viel helfen. Deßwegen verkaufte er ſeine Schriften an Herrn Chriſtian Ockeln, Buchdruckern in Schweidnitz, und von dieſem kam ſie an Herrn Dietrich Krahn, ehemals Buchdrucker in Hirſchberg, welcher ſie aber in gantz andere Umſtaͤnde ſetzte. Vorjetzo hat ſie deſſen Sohn Herr Jmmanuel Krahn zu Hirſch- berg. Siehe Knauths Annal. Typogr. p. 89. ſeq. Marpurg. Eucharius Cervicornius wird von einigen unter die Coͤllniſchen Buchdrucker gezehlet; Es iſt aber falſch. Denn er war von Coͤlln gebuͤrtig und hat zu Marburg um das Jahr 1527. gedruckt. Jch ha- be ein Buch in Haͤnden, wo alſo ſtehet: Marpurgi ex Officina Eucharii Ceruicorni Agrippinatis. Sein Buchdruckerzeichen war ein Kraut, vermuthlich Hirſchkraut, woraus drey Blumen gewachſen. Siehe TAB. XX. n. 1. Paulus Egenolph wird unter die gelehrten Buch- drucker gerechnet. Siehe Leſſern p. 306. Um das Jahr 1613. hat er zu Marpurg gelebt, wie folgendes Buch darthut: Hermanni Vulteji in Inſtitutiones juris ciuilis commentarius. Marpurg apud Paul Egenolph, 1613 in 4. Sein Buchdruckerzeichen war

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/386>, abgerufen am 27.11.2024.