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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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von einigen Buchdruckern.
Durch seine grosse Barmhertzigkeit,
Er wollt furthin und allezeit,
Mit seiner Gnade bey ihn sein
Auf das wir stetes dancken ihm.

Es ist auf zwey Bogen als ein Patent gedruckt, was
wir hier Schwabacher gesetzt, ist roth. Würde sich
die Zeitrechnung mit einander vereinigen lassen, so
könnte man diesen Buchdrucker, und den beruffenen
Nürnbergischen Hannß Sachßen vor eine Person
halten. Alleine der Dichter Hannß Sachß ist 1567.
schon gestorben, dahero kan er nicht 1589. noch ge-
druckt haben. Ob aber der beruffene Dichter nicht
von Lübeck gebürtig gewesen, ist eine neue Frage,
die einer Untersuchung werth wäre.

Lorentz Albrecht druckte von 1599. bis 1607.
Eigentlich war er ein Buchhändler, der zugleich eine
Druckerey hatte. Sein Buchdruckerzeichen ist auf
dem Lübeckischen Stadtrecht rund, in Grösse eines
Thalers, und sieht auch fast wie eine Müntze aus.
Auf selbigem erblicket man das Bild des sein Creutz
tragenden Heylandes, der die rechte Hand in die Hö-
he hält, mit der lincken aber die Welt-Kugel fasset.
Unten liegt eine Schlange, die er mit Füssen tritt.
Umher stehet der Vers: IN. MANIBVS. DOMINI.
SORSQVE. SALVSQVE. MEA.
Zwischen desselben
Anfang und Ende ist in einer etwas länglichen Run-
de L. W. A. und darüber ein +. Nach seinem Tod
haben dessen Erben den Buchhandel und die Dru-
ckerey fortgesetzet.

Hannß Witte, oder Johann Albinus, druckte
um das Jahr 1606.-1609.

Sa-
von einigen Buchdruckern.
Durch ſeine groſſe Barmhertzigkeit,
Er wollt furthin und allezeit,
Mit ſeiner Gnade bey ihn ſein
Auf das wir ſtetes dancken ihm.

Es iſt auf zwey Bogen als ein Patent gedruckt, was
wir hier Schwabacher geſetzt, iſt roth. Wuͤrde ſich
die Zeitrechnung mit einander vereinigen laſſen, ſo
koͤnnte man dieſen Buchdrucker, und den beruffenen
Nuͤrnbergiſchen Hannß Sachßen vor eine Perſon
halten. Alleine der Dichter Hannß Sachß iſt 1567.
ſchon geſtorben, dahero kan er nicht 1589. noch ge-
druckt haben. Ob aber der beruffene Dichter nicht
von Luͤbeck gebuͤrtig geweſen, iſt eine neue Frage,
die einer Unterſuchung werth waͤre.

Lorentz Albrecht druckte von 1599. bis 1607.
Eigentlich war er ein Buchhaͤndler, der zugleich eine
Druckerey hatte. Sein Buchdruckerzeichen iſt auf
dem Luͤbeckiſchen Stadtrecht rund, in Groͤſſe eines
Thalers, und ſieht auch faſt wie eine Muͤntze aus.
Auf ſelbigem erblicket man das Bild des ſein Creutz
tragenden Heylandes, der die rechte Hand in die Hoͤ-
he haͤlt, mit der lincken aber die Welt-Kugel faſſet.
Unten liegt eine Schlange, die er mit Fuͤſſen tritt.
Umher ſtehet der Vers: IN. MANIBVS. DOMINI.
SORSQVE. SALVSQVE. MEA.
Zwiſchen deſſelben
Anfang und Ende iſt in einer etwas laͤnglichen Run-
de L. ʍ. A. und daruͤber ein +. Nach ſeinem Tod
haben deſſen Erben den Buchhandel und die Dru-
ckerey fortgeſetzet.

Hannß Witte, oder Johann Albinus, druckte
um das Jahr 1606.-1609.

Sa-
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[315/0383] von einigen Buchdruckern. Durch ſeine groſſe Barmhertzigkeit, Er wollt furthin und allezeit, Mit ſeiner Gnade bey ihn ſein Auf das wir ſtetes dancken ihm. Es iſt auf zwey Bogen als ein Patent gedruckt, was wir hier Schwabacher geſetzt, iſt roth. Wuͤrde ſich die Zeitrechnung mit einander vereinigen laſſen, ſo koͤnnte man dieſen Buchdrucker, und den beruffenen Nuͤrnbergiſchen Hannß Sachßen vor eine Perſon halten. Alleine der Dichter Hannß Sachß iſt 1567. ſchon geſtorben, dahero kan er nicht 1589. noch ge- druckt haben. Ob aber der beruffene Dichter nicht von Luͤbeck gebuͤrtig geweſen, iſt eine neue Frage, die einer Unterſuchung werth waͤre. Lorentz Albrecht druckte von 1599. bis 1607. Eigentlich war er ein Buchhaͤndler, der zugleich eine Druckerey hatte. Sein Buchdruckerzeichen iſt auf dem Luͤbeckiſchen Stadtrecht rund, in Groͤſſe eines Thalers, und ſieht auch faſt wie eine Muͤntze aus. Auf ſelbigem erblicket man das Bild des ſein Creutz tragenden Heylandes, der die rechte Hand in die Hoͤ- he haͤlt, mit der lincken aber die Welt-Kugel faſſet. Unten liegt eine Schlange, die er mit Fuͤſſen tritt. Umher ſtehet der Vers: IN. MANIBVS. DOMINI. SORSQVE. SALVSQVE. MEA. Zwiſchen deſſelben Anfang und Ende iſt in einer etwas laͤnglichen Run- de L. ʍ. A. und daruͤber ein +. Nach ſeinem Tod haben deſſen Erben den Buchhandel und die Dru- ckerey fortgeſetzet. Hannß Witte, oder Johann Albinus, druckte um das Jahr 1606.-1609. Sa-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/383>, abgerufen am 28.11.2024.