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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Cap. III. Kurtze Nachricht
Schrift D. Profess. Publ. und des Kirchencon-
vents Präs.
Straßburg, 1641. in 4. Alleine keine
Erzehlung steht weiter dabey Was nun diese Pre-
digten selbsten anbelanget, so sind sie den 18. 25. Au-
gusti und 1. Septembr. 1640. über den III. Ps. v. 2.
gehalten worden. Jn der ersten handelte der hoch-
berühmte Herrr Verfasser ab, was die Buchdru-
ckerey für ein Werck sey, und wie man sie ansehen
solle. Hierinnen will man nun auch beweisen,
daß die Buchdruckerkunst zu Straßburg erfun-
den worden sey. Man gründet sich auf eine ge-
schriebene Chronick, welche sich bey der Stadtcan-
tzeley daselbst befunden. Jm I. Theil p. 37. seqq.
habe ich bereits meine Gedancken davon eröffnet.
in der andern Predigt weißt der Herr Verfasser
welchergestalt man die edle Kunst der Buchdruckerey
recht und gebürlich achten solle, und in der dritten
wird der vortrefliche Nutzen und Frucht, den man
aus danckbahrer Ehrerbietung gegen diese edle Kunst
der Buchdruckerey, zu gewarten hat, vorgestellet.
Die Abhandlung ist gelehrt und erbaulich. Als et-
was besonders mercke ich bey diesen Predigten an,
daß nach denselbigen, alle dreymal, folgendes darzu
verfertigtes Gebeth in öffentlicher Versammlung ge-
sprochen worden: "Allmächtig er ewiger GOtt, gnädi-
"ger und mildreicher Vater, du einige unerschöpfliche
"Quell aller guten Gaben: deinen Nahmen preissen
"wir jetzo, und dancken dir hertzlich, wie für allen geist-
"und leiblichen Seegen, damit du uns bißher aus lauter
"Barmhertzigkeit, reichlich begnadet: also insonderheit,
"daß du, gegen dem Ende der Welt, die hochwerthe
"Druckerkunst, welche du auch deinen Heiligen zu-

"vor

Cap. III. Kurtze Nachricht
Schrift D. Profeſſ. Publ. und des Kirchencon-
vents Praͤſ.
Straßburg, 1641. in 4. Alleine keine
Erzehlung ſteht weiter dabey Was nun dieſe Pre-
digten ſelbſten anbelanget, ſo ſind ſie den 18. 25. Au-
guſti und 1. Septembr. 1640. uͤber den III. Pſ. v. 2.
gehalten worden. Jn der erſten handelte der hoch-
beruͤhmte Herrr Verfaſſer ab, was die Buchdru-
ckerey fuͤr ein Werck ſey, und wie man ſie anſehen
ſolle. Hierinnen will man nun auch beweiſen,
daß die Buchdruckerkunſt zu Straßburg erfun-
den worden ſey. Man gruͤndet ſich auf eine ge-
ſchriebene Chronick, welche ſich bey der Stadtcan-
tzeley daſelbſt befunden. Jm I. Theil p. 37. ſeqq.
habe ich bereits meine Gedancken davon eroͤffnet.
in der andern Predigt weißt der Herr Verfaſſer
welchergeſtalt man die edle Kunſt der Buchdruckerey
recht und gebuͤrlich achten ſolle, und in der dritten
wird der vortrefliche Nutzen und Frucht, den man
aus danckbahrer Ehrerbietung gegen dieſe edle Kunſt
der Buchdruckerey, zu gewarten hat, vorgeſtellet.
Die Abhandlung iſt gelehrt und erbaulich. Als et-
was beſonders mercke ich bey dieſen Predigten an,
daß nach denſelbigen, alle dreymal, folgendes darzu
verfertigtes Gebeth in oͤffentlicher Verſammlung ge-
ſprochen worden: „Allmaͤchtig er ewiger GOtt, gnaͤdi-
„ger und mildreicher Vater, du einige unerſchoͤpfliche
„Quell aller guten Gaben: deinen Nahmen preiſſen
„wir jetzo, und dancken dir hertzlich, wie fuͤr allen geiſt-
„und leiblichen Seegen, damit du uns bißher aus lauter
„Barmhertzigkeit, reichlich begnadet: alſo inſonderheit,
„daß du, gegen dem Ende der Welt, die hochwerthe
„Druckerkunſt, welche du auch deinen Heiligen zu-

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[128/0164] Cap. III. Kurtze Nachricht Schrift D. Profeſſ. Publ. und des Kirchencon- vents Praͤſ. Straßburg, 1641. in 4. Alleine keine Erzehlung ſteht weiter dabey Was nun dieſe Pre- digten ſelbſten anbelanget, ſo ſind ſie den 18. 25. Au- guſti und 1. Septembr. 1640. uͤber den III. Pſ. v. 2. gehalten worden. Jn der erſten handelte der hoch- beruͤhmte Herrr Verfaſſer ab, was die Buchdru- ckerey fuͤr ein Werck ſey, und wie man ſie anſehen ſolle. Hierinnen will man nun auch beweiſen, daß die Buchdruckerkunſt zu Straßburg erfun- den worden ſey. Man gruͤndet ſich auf eine ge- ſchriebene Chronick, welche ſich bey der Stadtcan- tzeley daſelbſt befunden. Jm I. Theil p. 37. ſeqq. habe ich bereits meine Gedancken davon eroͤffnet. in der andern Predigt weißt der Herr Verfaſſer welchergeſtalt man die edle Kunſt der Buchdruckerey recht und gebuͤrlich achten ſolle, und in der dritten wird der vortrefliche Nutzen und Frucht, den man aus danckbahrer Ehrerbietung gegen dieſe edle Kunſt der Buchdruckerey, zu gewarten hat, vorgeſtellet. Die Abhandlung iſt gelehrt und erbaulich. Als et- was beſonders mercke ich bey dieſen Predigten an, daß nach denſelbigen, alle dreymal, folgendes darzu verfertigtes Gebeth in oͤffentlicher Verſammlung ge- ſprochen worden: „Allmaͤchtig er ewiger GOtt, gnaͤdi- „ger und mildreicher Vater, du einige unerſchoͤpfliche „Quell aller guten Gaben: deinen Nahmen preiſſen „wir jetzo, und dancken dir hertzlich, wie fuͤr allen geiſt- „und leiblichen Seegen, damit du uns bißher aus lauter „Barmhertzigkeit, reichlich begnadet: alſo inſonderheit, „daß du, gegen dem Ende der Welt, die hochwerthe „Druckerkunſt, welche du auch deinen Heiligen zu- „vor

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/164>, abgerufen am 17.05.2024.