Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite
der vornehmsten Jubelschriften.
10. Wenn ich bald hie, bald da die Reim-Zeilen zusammen füge, kommt folgendes
heraus:
Gutbergein kluger Held.hat Druckereygeliebt.
Die mit Gunstohne Scheuin aller Weltgeübt
Die Kunstdas A B Cim Holtz sculpirt',den Geist
Geschmücktnun seh' mit Gunstes stoltz in Zinn,drum preist.
Bemerck'die Göttlichkeit,sie hat drucktund gemacht
Die Weltweißheitbekannt,die Müh'so groß geacht.
Mit aller Sprachspricht sie,und schreytzu GOttes Ehr
Doch gar gemachgeneigt,geschichtauch übers Meer
Sie führtzum Himmel auf,sie schafftunsterblich seyn
Viel Kraft hat sie,regiertder MenschenLauf allein;
Zum Saeculodies Jahrnun dreymalcelebrirt,
Die Zahlin dem Triplo.fürwahr rechtjubilirt.
So langeHimmel fest,Erd baut, ja Zeitnoch steht.
Buchdruckereuren Jochbeschaut, und Freud'nun seht
Wer zur Hebuns verwandt,Vivatin ew'gen Flor
Schweb Kunstdurch alles Landhat nunfast bracht hervor.
Und bey dieser zehenfachen Veränderung ist keine Sylbe noch Litter mehr, oder weni-
niger verändert zu finden.
§. XXXIII.
F 3
der vornehmſten Jubelſchriften.
10. Wenn ich bald hie, bald da die Reim-Zeilen zuſammen fuͤge, kommt folgendes
heraus:
Gutbergein kluger Held.hat Druckereygeliebt.
Die mit Gunſtohne Scheuin aller Weltgeuͤbt
Die Kunſtdas A B Cim Holtz ſculpirt’,den Geiſt
Geſchmuͤcktnun ſeh’ mit Gunſtes ſtoltz in Zinn,drum preiſt.
Bemerck’die Goͤttlichkeit,ſie hat drucktund gemacht
Die Weltweißheitbekannt,die Muͤh’ſo groß geacht.
Mit aller Sprachſpricht ſie,und ſchreytzu GOttes Ehr
Doch gar gemachgeneigt,geſchichtauch uͤbers Meer
Sie fuͤhrtzum Himmel auf,ſie ſchafftunſterblich ſeyn
Viel Kraft hat ſie,regiertder MenſchenLauf allein;
Zum Sæculodies Jahrnun dreymalcelebrirt,
Die Zahlin dem Triplo.fuͤrwahr rechtjubilirt.
So langeHimmel feſt,Erd baut, ja Zeitnoch ſteht.
Buchdruckereuren Jochbeſchaut, und Freud’nun ſeht
Wer zur Hebuns verwandt,Vivatin ew’gen Flor
Schweb Kunſtdurch alles Landhat nunfaſt bracht hervor.
Und bey dieſer zehenfachen Veraͤnderung iſt keine Sylbe noch Litter mehr, oder weni-
niger veraͤndert zu finden.
§. XXXIII.
F 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0121" n="85"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der vornehm&#x017F;ten Jubel&#x017F;chriften.</hi> </fw><lb/>
            <list>
              <item>10. Wenn ich bald hie, bald da die Reim-Zeilen zu&#x017F;ammen fu&#x0364;ge, kommt folgendes<lb/>
heraus:<lb/><table><row><cell>Gutberg</cell><cell>ein kluger Held.</cell><cell>hat Druckerey</cell><cell>geliebt.</cell></row><lb/><row><cell>Die mit Gun&#x017F;t</cell><cell>ohne Scheu</cell><cell>in aller Welt</cell><cell>geu&#x0364;bt</cell></row><lb/><row><cell>Die Kun&#x017F;t</cell><cell>das A B C</cell><cell>im Holtz <hi rendition="#aq">&#x017F;culp</hi>irt&#x2019;,</cell><cell>den Gei&#x017F;t</cell></row><lb/><row><cell>Ge&#x017F;chmu&#x0364;ckt</cell><cell>nun &#x017F;eh&#x2019; mit Gun&#x017F;t</cell><cell>es &#x017F;toltz in Zinn,</cell><cell>drum prei&#x017F;t.</cell></row><lb/><row><cell>Bemerck&#x2019;</cell><cell>die Go&#x0364;ttlichkeit,</cell><cell>&#x017F;ie hat druckt</cell><cell>und gemacht</cell></row><lb/><row><cell>Die Weltweißheit</cell><cell>bekannt,</cell><cell>die Mu&#x0364;h&#x2019;</cell><cell>&#x017F;o groß geacht.</cell></row><lb/><row><cell>Mit aller Sprach</cell><cell>&#x017F;pricht &#x017F;ie,</cell><cell>und &#x017F;chreyt</cell><cell>zu GOttes Ehr</cell></row><lb/><row><cell>Doch gar gemach</cell><cell>geneigt,</cell><cell>ge&#x017F;chicht</cell><cell>auch u&#x0364;bers Meer</cell></row><lb/><row><cell>Sie fu&#x0364;hrt</cell><cell>zum Himmel auf,</cell><cell>&#x017F;ie &#x017F;chafft</cell><cell>un&#x017F;terblich &#x017F;eyn</cell></row><lb/><row><cell>Viel Kraft hat &#x017F;ie,</cell><cell>regiert</cell><cell>der Men&#x017F;chen</cell><cell>Lauf allein;</cell></row><lb/><row><cell>Zum <hi rendition="#aq">Sæculo</hi></cell><cell>dies Jahr</cell><cell>nun dreymal</cell><cell><hi rendition="#aq">celebr</hi>irt,</cell></row><lb/><row><cell>Die Zahl</cell><cell>in dem <hi rendition="#aq">Triplo.</hi></cell><cell>fu&#x0364;rwahr recht</cell><cell>jubilirt.</cell></row><lb/><row><cell>So lange</cell><cell>Himmel fe&#x017F;t,</cell><cell>Erd baut, ja Zeit</cell><cell>noch &#x017F;teht.</cell></row><lb/><row><cell>Buchdrucker</cell><cell>euren Joch</cell><cell>be&#x017F;chaut, und Freud&#x2019;</cell><cell>nun &#x017F;eht</cell></row><lb/><row><cell>Wer zur Heb</cell><cell>uns verwandt,</cell><cell><hi rendition="#aq">Vivat</hi></cell><cell>in ew&#x2019;gen Flor</cell></row><lb/><row><cell>Schweb Kun&#x017F;t</cell><cell>durch alles Land</cell><cell>hat nun</cell><cell>fa&#x017F;t bracht hervor.</cell></row></table><lb/>
Und bey die&#x017F;er zehenfachen Vera&#x0364;nderung i&#x017F;t keine Sylbe noch Litter mehr, oder weni-<lb/>
niger vera&#x0364;ndert zu finden.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">F 3</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">§. <hi rendition="#aq">XXXIII.</hi></fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[85/0121] der vornehmſten Jubelſchriften. 10. Wenn ich bald hie, bald da die Reim-Zeilen zuſammen fuͤge, kommt folgendes heraus: Gutberg ein kluger Held. hat Druckerey geliebt. Die mit Gunſt ohne Scheu in aller Welt geuͤbt Die Kunſt das A B C im Holtz ſculpirt’, den Geiſt Geſchmuͤckt nun ſeh’ mit Gunſt es ſtoltz in Zinn, drum preiſt. Bemerck’ die Goͤttlichkeit, ſie hat druckt und gemacht Die Weltweißheit bekannt, die Muͤh’ ſo groß geacht. Mit aller Sprach ſpricht ſie, und ſchreyt zu GOttes Ehr Doch gar gemach geneigt, geſchicht auch uͤbers Meer Sie fuͤhrt zum Himmel auf, ſie ſchafft unſterblich ſeyn Viel Kraft hat ſie, regiert der Menſchen Lauf allein; Zum Sæculo dies Jahr nun dreymal celebrirt, Die Zahl in dem Triplo. fuͤrwahr recht jubilirt. So lange Himmel feſt, Erd baut, ja Zeit noch ſteht. Buchdrucker euren Joch beſchaut, und Freud’ nun ſeht Wer zur Heb uns verwandt, Vivat in ew’gen Flor Schweb Kunſt durch alles Land hat nun faſt bracht hervor. Und bey dieſer zehenfachen Veraͤnderung iſt keine Sylbe noch Litter mehr, oder weni- niger veraͤndert zu finden. §. XXXIII. F 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/121
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/121>, abgerufen am 25.11.2024.