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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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von einigen Buchdruckern.
ner einen Sohn gehabt, welcher die Druckerey lernen
sollte, indem er die Druckerey zu Landsberg an der
Warte an sich gekauffet hatte Da er aber fruhzei-
tig gestorben, so hat er unsern Schwartzen beredet, die
Kunst zu erlernen, damit er ihm die Druckerey über-
geben könnte. Hierauf ist er also nach Frf. am Mayn
gereiset, und hat bey Joh Dietrich Friedchen sel sei-
ne Jahre ausgestanden; und hernach daselbst postu-
liret, und einige Oerter besuchet. Da er aber von ihm
ein Schreiben erhalten er sollte nach Frf. an der
Oder
kommen, mit ihm Unterredung zu halten: So hat
er ihm die Druckerey verkaufft. Er fieng darnach 1691.
seine Druckerey an, heyrathete 1702 eine Wittwe, So-
phia Rothin,
eines Predigers Tochter aus Döbbrin,
mit welcher er drey Söhne gezeuget, die zwey ältesten
sind wieder gestorben, und der jüngste hat die Drucke-
rey bey ihm gelernet und postuliret Nachdem er
nun eine Zeitlang die Druckerey geführet hatte und die
Stelle eines Universitäts Buchdruckers ledig wurde, so
hat ihn eine Hochlöbliche Universität darzu angenom-
men. Weil er aber Alters halben 1734. die Officin
seinem Sohn übergeben, so hat ermeldtete Universität
gleichfalls auf seinen Sohn gesehen und ihn zu ihren
Buchdrucker angenommen.

Martin Hübner, ist zu Damnitz im Magdebur-
gischen 2. Meilen von Halle gelegen Anno. 1696. den
31. Martii gebohren worden. Sein Vater ist ein
Weingärtner und Einwohner daselbst, Nahmens Am-
brosius Hübner,
gewesen. Jn Wettin hat er die
Schule besuchet, und 1711. in Cüstrin bey Herrn
Gottfried Heinichen, Königl. Regierungs-Buch-
drucker, die Kunst erlernet, darauf er zu Ostern 1716
losgesprochen wurde, und auf folgenden 2. Jun. er

wehn

von einigen Buchdruckern.
ner einen Sohn gehabt, welcher die Druckerey lernen
ſollte, indem er die Druckerey zu Landsberg an der
Warte an ſich gekauffet hatte Da er aber fruhzei-
tig geſtorben, ſo hat er unſern Schwartzen beredet, die
Kunſt zu erlernen, damit er ihm die Druckerey uͤber-
geben koͤnnte. Hierauf iſt er alſo nach Frf. am Mayn
gereiſet, und hat bey Joh Dietrich Friedchen ſel ſei-
ne Jahre ausgeſtanden; und hernach daſelbſt poſtu-
liret, und einige Oerter beſuchet. Da er aber von ihm
ein Schreiben erhalten er ſollte nach Frf. an der
Oder
kommen, mit ihm Unterredung zu halten: So hat
er ihm die Druckerey verkaufft. Er fieng darnach 1691.
ſeine Druckerey an, heyrathete 1702 eine Wittwe, So-
phia Rothin,
eines Predigers Tochter aus Doͤbbrin,
mit welcher er drey Soͤhne gezeuget, die zwey aͤlteſten
ſind wieder geſtorben, und der juͤngſte hat die Drucke-
rey bey ihm gelernet und poſtuliret Nachdem er
nun eine Zeitlang die Druckerey gefuͤhret hatte und die
Stelle eines Univerſitaͤts Buchdruckers ledig wurde, ſo
hat ihn eine Hochloͤbliche Univerſitaͤt darzu angenom-
men. Weil er aber Alters halben 1734. die Officin
ſeinem Sohn uͤbergeben, ſo hat ermeldtete Univerſitaͤt
gleichfalls auf ſeinen Sohn geſehen und ihn zu ihren
Buchdrucker angenommen.

Martin Huͤbner, iſt zu Damnitz im Magdebur-
giſchen 2. Meilen von Halle gelegen Anno. 1696. den
31. Martii gebohren worden. Sein Vater iſt ein
Weingaͤrtner und Einwohner daſelbſt, Nahmens Am-
broſius Huͤbner,
geweſen. Jn Wettin hat er die
Schule beſuchet, und 1711. in Cuͤſtrin bey Herrn
Gottfried Heinichen, Koͤnigl. Regierungs-Buch-
drucker, die Kunſt erlernet, darauf er zu Oſtern 1716
losgeſprochen wurde, und auf folgenden 2. Jun. er

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[45/0079] von einigen Buchdruckern. ner einen Sohn gehabt, welcher die Druckerey lernen ſollte, indem er die Druckerey zu Landsberg an der Warte an ſich gekauffet hatte Da er aber fruhzei- tig geſtorben, ſo hat er unſern Schwartzen beredet, die Kunſt zu erlernen, damit er ihm die Druckerey uͤber- geben koͤnnte. Hierauf iſt er alſo nach Frf. am Mayn gereiſet, und hat bey Joh Dietrich Friedchen ſel ſei- ne Jahre ausgeſtanden; und hernach daſelbſt poſtu- liret, und einige Oerter beſuchet. Da er aber von ihm ein Schreiben erhalten er ſollte nach Frf. an der Oder kommen, mit ihm Unterredung zu halten: So hat er ihm die Druckerey verkaufft. Er fieng darnach 1691. ſeine Druckerey an, heyrathete 1702 eine Wittwe, So- phia Rothin, eines Predigers Tochter aus Doͤbbrin, mit welcher er drey Soͤhne gezeuget, die zwey aͤlteſten ſind wieder geſtorben, und der juͤngſte hat die Drucke- rey bey ihm gelernet und poſtuliret Nachdem er nun eine Zeitlang die Druckerey gefuͤhret hatte und die Stelle eines Univerſitaͤts Buchdruckers ledig wurde, ſo hat ihn eine Hochloͤbliche Univerſitaͤt darzu angenom- men. Weil er aber Alters halben 1734. die Officin ſeinem Sohn uͤbergeben, ſo hat ermeldtete Univerſitaͤt gleichfalls auf ſeinen Sohn geſehen und ihn zu ihren Buchdrucker angenommen. Martin Huͤbner, iſt zu Damnitz im Magdebur- giſchen 2. Meilen von Halle gelegen Anno. 1696. den 31. Martii gebohren worden. Sein Vater iſt ein Weingaͤrtner und Einwohner daſelbſt, Nahmens Am- broſius Huͤbner, geweſen. Jn Wettin hat er die Schule beſuchet, und 1711. in Cuͤſtrin bey Herrn Gottfried Heinichen, Koͤnigl. Regierungs-Buch- drucker, die Kunſt erlernet, darauf er zu Oſtern 1716 losgeſprochen wurde, und auf folgenden 2. Jun. er wehn

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/79>, abgerufen am 19.05.2024.