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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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von einigen Buchdruckern.
zur Kirch und Schulen fleißig erzogen, worauf er
auch in selbigem Jahr nach Jena in dasige Schule ge-
gesandt wurde, allwo er denn zugleich im Meyerischen
Buchladen in die Lehre aufgenommen wurde. Weil
er aber nach ausgestandenen Lehrjahren noch sehr jung
war; So hat ihm die sel. Frau Meyerin, als seiner
Mutter Schwester, angerathen, die löbliche Buchdru-
ckerkunst noch zu erlernen, wozu er sich denn auch
verstanden, und 1712. bey Johann Christoph
Krebs,
dasigen Buchdruckern auf vier Jahre in die
Lehre begeben hat Nach überstandenen Lehrjah-
ren, und da er ohngefehr 3. oder 4. Wochen Corneli-
us gewesen, hat er 1716. bey Herrn Johann David
Werthern,
oder vielmehr wie es damahls gebräuchlich
gewesen, bey der gantzen Jenaischen Gesellschafft sein
Postulat verschencket; noch in selbigem Jahr ist er von
dar über Leipzig nach Hamburg gereiset und zu Herrn
Spiering in Condition gekommen; Jm Jahr 1717.
wurde er aus Hamb. nach Lemgo zu Herrn Heinrich
Willhelm Mayern
in seine Handlung und Buchdru-
ckerey verschrieben. Jm folgenden Jahr gegen Ostern
reisete er von dar nach Franckfurt am Mayn in Condi-
tion zu Herrn Matthias Andreä, allda er in der
Herbst-Meße in selbigem Jahr noch bey einer gantzen
Gesellschafft von Herrn Matthias Andreä zum
Factor seiner starcken Druckerey vorgestellet wurde,
welche Stelle er rühmlich bis zu Ende des 1719. Jah-
res verwaltet hat, da er dann wieder nach Jena in die
Meyerische Buchhandlung als Factor verschrieben
wurde. Ob nun gleich der sel. Herr Andreä solches
ungern sahe, so trat er dennoch die Reise zu Anfang des
1720. Jahrs dahin an und versahe abermahls die
Stelle eines Factors allda biß den 1. Martii 1722.

Da
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von einigen Buchdruckern.
zur Kirch und Schulen fleißig erzogen, worauf er
auch in ſelbigem Jahr nach Jena in daſige Schule ge-
geſandt wurde, allwo er denn zugleich im Meyeriſchen
Buchladen in die Lehre aufgenommen wurde. Weil
er aber nach ausgeſtandenen Lehrjahren noch ſehr jung
war; So hat ihm die ſel. Frau Meyerin, als ſeiner
Mutter Schweſter, angerathen, die loͤbliche Buchdru-
ckerkunſt noch zu erlernen, wozu er ſich denn auch
verſtanden, und 1712. bey Johann Chriſtoph
Krebs,
daſigen Buchdruckern auf vier Jahre in die
Lehre begeben hat Nach uͤberſtandenen Lehrjah-
ren, und da er ohngefehr 3. oder 4. Wochen Corneli-
us geweſen, hat er 1716. bey Herrn Johann David
Werthern,
oder vielmehr wie es damahls gebraͤuchlich
geweſen, bey der gantzen Jenaiſchen Geſellſchafft ſein
Poſtulat verſchencket; noch in ſelbigem Jahr iſt er von
dar uͤber Leipzig nach Hamburg gereiſet und zu Herrn
Spiering in Condition gekommen; Jm Jahr 1717.
wurde er aus Hamb. nach Lemgo zu Herrn Heinrich
Willhelm Mayern
in ſeine Handlung und Buchdru-
ckerey verſchrieben. Jm folgenden Jahr gegen Oſtern
reiſete er von dar nach Franckfurt am Mayn in Condi-
tion zu Herrn Matthias Andreaͤ, allda er in der
Herbſt-Meße in ſelbigem Jahr noch bey einer gantzen
Geſellſchafft von Herrn Matthias Andreaͤ zum
Factor ſeiner ſtarcken Druckerey vorgeſtellet wurde,
welche Stelle er ruͤhmlich bis zu Ende des 1719. Jah-
res verwaltet hat, da er dann wieder nach Jena in die
Meyeriſche Buchhandlung als Factor verſchrieben
wurde. Ob nun gleich der ſel. Herr Andreaͤ ſolches
ungern ſahe, ſo trat er dennoch die Reiſe zu Anfang des
1720. Jahrs dahin an und verſahe abermahls die
Stelle eines Factors allda biß den 1. Martii 1722.

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[39/0071] von einigen Buchdruckern. zur Kirch und Schulen fleißig erzogen, worauf er auch in ſelbigem Jahr nach Jena in daſige Schule ge- geſandt wurde, allwo er denn zugleich im Meyeriſchen Buchladen in die Lehre aufgenommen wurde. Weil er aber nach ausgeſtandenen Lehrjahren noch ſehr jung war; So hat ihm die ſel. Frau Meyerin, als ſeiner Mutter Schweſter, angerathen, die loͤbliche Buchdru- ckerkunſt noch zu erlernen, wozu er ſich denn auch verſtanden, und 1712. bey Johann Chriſtoph Krebs, daſigen Buchdruckern auf vier Jahre in die Lehre begeben hat Nach uͤberſtandenen Lehrjah- ren, und da er ohngefehr 3. oder 4. Wochen Corneli- us geweſen, hat er 1716. bey Herrn Johann David Werthern, oder vielmehr wie es damahls gebraͤuchlich geweſen, bey der gantzen Jenaiſchen Geſellſchafft ſein Poſtulat verſchencket; noch in ſelbigem Jahr iſt er von dar uͤber Leipzig nach Hamburg gereiſet und zu Herrn Spiering in Condition gekommen; Jm Jahr 1717. wurde er aus Hamb. nach Lemgo zu Herrn Heinrich Willhelm Mayern in ſeine Handlung und Buchdru- ckerey verſchrieben. Jm folgenden Jahr gegen Oſtern reiſete er von dar nach Franckfurt am Mayn in Condi- tion zu Herrn Matthias Andreaͤ, allda er in der Herbſt-Meße in ſelbigem Jahr noch bey einer gantzen Geſellſchafft von Herrn Matthias Andreaͤ zum Factor ſeiner ſtarcken Druckerey vorgeſtellet wurde, welche Stelle er ruͤhmlich bis zu Ende des 1719. Jah- res verwaltet hat, da er dann wieder nach Jena in die Meyeriſche Buchhandlung als Factor verſchrieben wurde. Ob nun gleich der ſel. Herr Andreaͤ ſolches ungern ſahe, ſo trat er dennoch die Reiſe zu Anfang des 1720. Jahrs dahin an und verſahe abermahls die Stelle eines Factors allda biß den 1. Martii 1722. Da C 4

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/71>, abgerufen am 19.05.2024.