Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite
von einigen Buchdruckern.
1706. Anton Christian Jlßner.
   Marcus Huber. e)

Nunmehro will die Jnsignia beschreiben, so ich von
einigen Buchdruckern von Franckfurt nach und nach
gesammlet habe.

I.) Christoph Corvinus hat sich die Geschichte
des Propheten Eliä erwehlet, welchem die Raaben
Speise bringen, womit er sonder Zweifel auf seinen
Namen gezielet hat. Aussen herum stehen die Worte:
ex vno omnia. Siehe Tab. V.
II.) David Zäpflin setzte ans Ende seiner gedruck-
ten Bücher insgemein eine aus einer Wolcke hervor
ragende Hand, welche ein gecröntes Hertz hält. Aus-
sen herum lieset man die Worte: Cor regis in manu
domini.
f) Siehe Tab. V.
III.) Wendel Humm führte den Simson, in-
dem er den Löwen den Rachen zerreißt. S. Tab. VI.
IV.) Peter Schmidt und Sigmund Feyerabend
hatten den schmiedenden Vulcanum erkieset, wobey
die Fama stehet und bläset. Siehe Tab. VI.
V.) Nicol Baser hatte die Göttin des Glücks auf
einem Rad. Siehe Tab. VI.
VI) Erasmus Kempfer führte einen geharnisch-
ten Mann zu Pferd, welches auf einem Postement
stehet; An dem Postement lieset man E. K. welches
die Anfangs Buchstaben von seinem Namen, und
aussen herum: Milita bonam militiam. S. Tab. VI.
Und
e) Dessen Druckerey ist einige Zeit stille gelegen.
f) Jch habe dieses Jnsigne aus einem sehr merckwürdi-
gen und bey nahe gantz unbekannten Buch genommen.
Nemlich von der teutschen Ubersetzung von Aristotelie
Problemat. Francf.
1553. 12. Hieraus lernt man, woher
doch so viele abergläubische Dinge entsprungen sind.
C 3
von einigen Buchdruckern.
1706. Anton Chriſtian Jlßner.
   Marcus Huber. e)

Nunmehro will die Jnſignia beſchreiben, ſo ich von
einigen Buchdruckern von Franckfurt nach und nach
geſammlet habe.

I.) Chriſtoph Corvinus hat ſich die Geſchichte
des Propheten Eliaͤ erwehlet, welchem die Raaben
Speiſe bringen, womit er ſonder Zweifel auf ſeinen
Namen gezielet hat. Auſſen herum ſtehen die Worte:
ex vno omnia. Siehe Tab. V.
II.) David Zaͤpflin ſetzte ans Ende ſeiner gedruck-
ten Buͤcher insgemein eine aus einer Wolcke hervor
ragende Hand, welche ein gecroͤntes Hertz haͤlt. Auſ-
ſen herum lieſet man die Worte: Cor regis in manu
domini.
f) Siehe Tab. V.
III.) Wendel Humm fuͤhrte den Simſon, in-
dem er den Loͤwen den Rachen zerreißt. S. Tab. VI.
IV.) Peter Schmidt und Sigmund Feyerabend
hatten den ſchmiedenden Vulcanum erkieſet, wobey
die Fama ſtehet und blaͤſet. Siehe Tab. VI.
V.) Nicol Baſer hatte die Goͤttin des Gluͤcks auf
einem Rad. Siehe Tab. VI.
VI) Eraſmus Kempfer fuͤhrte einen geharniſch-
ten Mann zu Pferd, welches auf einem Poſtement
ſtehet; An dem Poſtement lieſet man E. K. welches
die Anfangs Buchſtaben von ſeinem Namen, und
auſſen herum: Milita bonam militiam. S. Tab. VI.
Und
e) Deſſen Druckerey iſt einige Zeit ſtille gelegen.
f) Jch habe dieſes Jnſigne aus einem ſehr merckwuͤrdi-
gen und bey nahe gantz unbekannten Buch genommen.
Nemlich von der teutſchen Uberſetzung von Ariſtotelie
Problemat. Francf.
1553. 12. Hieraus lernt man, woher
doch ſo viele aberglaͤubiſche Dinge entſprungen ſind.
C 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0067" n="37"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von einigen Buchdruckern.</hi> </fw><lb/>
          <list>
            <item>1706. <hi rendition="#fr">Anton Chri&#x017F;tian Jlßner.</hi></item><lb/>
            <item>
              <space dim="horizontal"/> <hi rendition="#fr">Marcus Huber.</hi> <note place="foot" n="e)">De&#x017F;&#x017F;en Druckerey i&#x017F;t einige Zeit &#x017F;tille gelegen.</note>
            </item>
          </list><lb/>
          <p>Nunmehro will die Jn&#x017F;ignia be&#x017F;chreiben, &#x017F;o ich von<lb/>
einigen Buchdruckern von Franckfurt nach und nach<lb/>
ge&#x017F;ammlet habe.</p><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#aq">I.</hi>) <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;toph Corvinus</hi> hat &#x017F;ich die Ge&#x017F;chichte<lb/>
des Propheten Elia&#x0364; erwehlet, welchem die Raaben<lb/>
Spei&#x017F;e bringen, womit er &#x017F;onder Zweifel auf &#x017F;einen<lb/>
Namen gezielet hat. Au&#x017F;&#x017F;en herum &#x017F;tehen die Worte:<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ex vno omnia.</hi></hi> Siehe <hi rendition="#aq">Tab. V.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">II.</hi>) <hi rendition="#fr">David Za&#x0364;pflin</hi> &#x017F;etzte ans Ende &#x017F;einer gedruck-<lb/>
ten Bu&#x0364;cher insgemein eine aus einer Wolcke hervor<lb/>
ragende Hand, welche ein gecro&#x0364;ntes Hertz ha&#x0364;lt. Au&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en herum lie&#x017F;et man die Worte: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cor regis in manu<lb/>
domini.</hi></hi> <note place="foot" n="f)">Jch habe die&#x017F;es Jn&#x017F;igne aus einem &#x017F;ehr merckwu&#x0364;rdi-<lb/>
gen und bey nahe gantz unbekannten Buch genommen.<lb/>
Nemlich von der teut&#x017F;chen Uber&#x017F;etzung von <hi rendition="#aq">Ari&#x017F;totelie<lb/>
Problemat. Francf.</hi> 1553. 12. Hieraus lernt man, woher<lb/>
doch &#x017F;o viele abergla&#x0364;ubi&#x017F;che Dinge ent&#x017F;prungen &#x017F;ind.</note> Siehe <hi rendition="#aq">Tab. V.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">III.</hi>) <hi rendition="#fr">Wendel Humm</hi> fu&#x0364;hrte den <hi rendition="#fr">Sim&#x017F;on,</hi> in-<lb/>
dem er den Lo&#x0364;wen den Rachen zerreißt. S. <hi rendition="#aq">Tab. VI.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">IV.</hi>) <hi rendition="#fr">Peter Schmidt</hi> und <hi rendition="#fr">Sigmund Feyerabend</hi><lb/>
hatten den &#x017F;chmiedenden Vulcanum erkie&#x017F;et, wobey<lb/>
die Fama &#x017F;tehet und bla&#x0364;&#x017F;et. Siehe <hi rendition="#aq">Tab. VI.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">V.</hi>) <hi rendition="#fr">Nicol Ba&#x017F;er</hi> hatte die Go&#x0364;ttin des Glu&#x0364;cks auf<lb/>
einem Rad. Siehe <hi rendition="#aq">Tab. VI.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">VI</hi>) <hi rendition="#fr">Era&#x017F;mus Kempfer</hi> fu&#x0364;hrte einen geharni&#x017F;ch-<lb/>
ten Mann zu Pferd, welches auf einem Po&#x017F;tement<lb/>
&#x017F;tehet; An dem Po&#x017F;tement lie&#x017F;et man <hi rendition="#aq">E. K.</hi> welches<lb/>
die Anfangs Buch&#x017F;taben von &#x017F;einem Namen, und<lb/>
au&#x017F;&#x017F;en herum: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Milita bonam militiam.</hi></hi> S. <hi rendition="#aq">Tab. VI.</hi></item>
          </list><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">C 3</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[37/0067] von einigen Buchdruckern. 1706. Anton Chriſtian Jlßner. Marcus Huber. e) Nunmehro will die Jnſignia beſchreiben, ſo ich von einigen Buchdruckern von Franckfurt nach und nach geſammlet habe. I.) Chriſtoph Corvinus hat ſich die Geſchichte des Propheten Eliaͤ erwehlet, welchem die Raaben Speiſe bringen, womit er ſonder Zweifel auf ſeinen Namen gezielet hat. Auſſen herum ſtehen die Worte: ex vno omnia. Siehe Tab. V. II.) David Zaͤpflin ſetzte ans Ende ſeiner gedruck- ten Buͤcher insgemein eine aus einer Wolcke hervor ragende Hand, welche ein gecroͤntes Hertz haͤlt. Auſ- ſen herum lieſet man die Worte: Cor regis in manu domini. f) Siehe Tab. V. III.) Wendel Humm fuͤhrte den Simſon, in- dem er den Loͤwen den Rachen zerreißt. S. Tab. VI. IV.) Peter Schmidt und Sigmund Feyerabend hatten den ſchmiedenden Vulcanum erkieſet, wobey die Fama ſtehet und blaͤſet. Siehe Tab. VI. V.) Nicol Baſer hatte die Goͤttin des Gluͤcks auf einem Rad. Siehe Tab. VI. VI) Eraſmus Kempfer fuͤhrte einen geharniſch- ten Mann zu Pferd, welches auf einem Poſtement ſtehet; An dem Poſtement lieſet man E. K. welches die Anfangs Buchſtaben von ſeinem Namen, und auſſen herum: Milita bonam militiam. S. Tab. VI. Und e) Deſſen Druckerey iſt einige Zeit ſtille gelegen. f) Jch habe dieſes Jnſigne aus einem ſehr merckwuͤrdi- gen und bey nahe gantz unbekannten Buch genommen. Nemlich von der teutſchen Uberſetzung von Ariſtotelie Problemat. Francf. 1553. 12. Hieraus lernt man, woher doch ſo viele aberglaͤubiſche Dinge entſprungen ſind. C 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/67
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/67>, abgerufen am 19.05.2024.