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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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wohl eingerichteten Wörterbuchs.
B.

Ballnägel, sind ordentliche Nägel von Eisen, mit
einer runden Kuppe, womit man das Balleder an-
nagelt. Es werden selbige besonders darzu ver-
fertiget.

Ballmeister, heißt derjenige, der sich um die Bal-
len bekümmert, und selbige in guten Stande erhält,
damit ein guter Druck zum Vorschein gebracht
wird.

Befehl siehe Mandat.

Beschimpfung, ist so viel als einem seinen ehrlichen
Namen schwächen; Ein solcher, der wider Verhoffen
von jemanden beschimpft, oder durch seine gegebene
zwar geringe Ursache gescholten worden, muß es in-
nerhalb 14. Tagen anzeigen: oder sich nach Beschaf-
fenheit der Sachen bey einer völligen Gesellschafft un-
verweilt vertragen, und nicht über solche gesetzte Zeit
zu stehen sich unterfangen. Wenn er sich aber un-
schuldig befindet, so kan er das von dem Gegner ge-
thane Scheltwort auf diesen wieder zurück schie-
ben, aber dabey nicht schelten.

Beschweren, muß der Drucker das Pappier, so er
gefeuchtet, damit es sich unterstehet. Schreibepap-
pier aber muß er nicht gleich beschwehren, weil es
einen starcken Leim hat, und das Wasser nicht so
gleich annimmt, sondern wieder ablaufft.

Bestoßzeug, ist ein Jnstrument bey den Schriftgiessern,
welches aus Holtz bestehet, worinnen sie die gegossenen
Littern setzen und einkeilen, und mit dem dazu be-
reiteten Hobel bestossen. Siehe Tab. IV. p. 1.

Bildnißschrifft, Hieroglyphische Schrifft, Egypti-
sche Sprache ist, wenn man eine Sache nicht mit
geschriebenen Buchstaben und Worten, sondern mir

Figu-
N 2
wohl eingerichteten Woͤrterbuchs.
B.

Ballnaͤgel, ſind ordentliche Naͤgel von Eiſen, mit
einer runden Kuppe, womit man das Balleder an-
nagelt. Es werden ſelbige beſonders darzu ver-
fertiget.

Ballmeiſter, heißt derjenige, der ſich um die Bal-
len bekuͤmmert, und ſelbige in guten Stande erhaͤlt,
damit ein guter Druck zum Vorſchein gebracht
wird.

Befehl ſiehe Mandat.

Beſchimpfung, iſt ſo viel als einem ſeinen ehrlichen
Namen ſchwaͤchen; Ein ſolcher, der wider Verhoffen
von jemanden beſchimpft, oder durch ſeine gegebene
zwar geringe Urſache geſcholten worden, muß es in-
nerhalb 14. Tagen anzeigen: oder ſich nach Beſchaf-
fenheit der Sachen bey einer voͤlligen Geſellſchafft un-
verweilt vertragen, und nicht uͤber ſolche geſetzte Zeit
zu ſtehen ſich unterfangen. Wenn er ſich aber un-
ſchuldig befindet, ſo kan er das von dem Gegner ge-
thane Scheltwort auf dieſen wieder zuruͤck ſchie-
ben, aber dabey nicht ſchelten.

Beſchweren, muß der Drucker das Pappier, ſo er
gefeuchtet, damit es ſich unterſtehet. Schreibepap-
pier aber muß er nicht gleich beſchwehren, weil es
einen ſtarcken Leim hat, und das Waſſer nicht ſo
gleich annimmt, ſondern wieder ablaufft.

Beſtoßzeug, iſt ein Jnſtrument bey den Schriftgieſſern,
welches aus Holtz beſtehet, worinnen ſie die gegoſſenen
Littern ſetzen und einkeilen, und mit dem dazu be-
reiteten Hobel beſtoſſen. Siehe Tab. IV. p. 1.

Bildnißſchrifft, Hieroglyphiſche Schrifft, Egypti-
ſche Sprache iſt, wenn man eine Sache nicht mit
geſchriebenen Buchſtaben und Worten, ſondern mir

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N 2
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[195/0281] wohl eingerichteten Woͤrterbuchs. B. Ballnaͤgel, ſind ordentliche Naͤgel von Eiſen, mit einer runden Kuppe, womit man das Balleder an- nagelt. Es werden ſelbige beſonders darzu ver- fertiget. Ballmeiſter, heißt derjenige, der ſich um die Bal- len bekuͤmmert, und ſelbige in guten Stande erhaͤlt, damit ein guter Druck zum Vorſchein gebracht wird. Befehl ſiehe Mandat. Beſchimpfung, iſt ſo viel als einem ſeinen ehrlichen Namen ſchwaͤchen; Ein ſolcher, der wider Verhoffen von jemanden beſchimpft, oder durch ſeine gegebene zwar geringe Urſache geſcholten worden, muß es in- nerhalb 14. Tagen anzeigen: oder ſich nach Beſchaf- fenheit der Sachen bey einer voͤlligen Geſellſchafft un- verweilt vertragen, und nicht uͤber ſolche geſetzte Zeit zu ſtehen ſich unterfangen. Wenn er ſich aber un- ſchuldig befindet, ſo kan er das von dem Gegner ge- thane Scheltwort auf dieſen wieder zuruͤck ſchie- ben, aber dabey nicht ſchelten. Beſchweren, muß der Drucker das Pappier, ſo er gefeuchtet, damit es ſich unterſtehet. Schreibepap- pier aber muß er nicht gleich beſchwehren, weil es einen ſtarcken Leim hat, und das Waſſer nicht ſo gleich annimmt, ſondern wieder ablaufft. Beſtoßzeug, iſt ein Jnſtrument bey den Schriftgieſſern, welches aus Holtz beſtehet, worinnen ſie die gegoſſenen Littern ſetzen und einkeilen, und mit dem dazu be- reiteten Hobel beſtoſſen. Siehe Tab. IV. p. 1. Bildnißſchrifft, Hieroglyphiſche Schrifft, Egypti- ſche Sprache iſt, wenn man eine Sache nicht mit geſchriebenen Buchſtaben und Worten, ſondern mir Figu- N 2

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/281>, abgerufen am 10.06.2024.