[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.Vorrede. Cap. von den Formaten geredet, in dem 2. Cap.von der Erfindung der Buchstaben überhaupt, und hernach von einigen Alphabeten, welche ich alle in Kupfer stechen lassen. Hält man selbige mit dem ersten Theil zusammen, so wird man fin- den, daß ich nunmehro die meisten Alphabete auf- getrieben und geliefert habe, welche jemals in der gantzen Welt gebräuchlich gewesen sind. Jm 3. Cap habe ich so wohl die hebräischen, grichischen, lateinischen, und teutschen Abkürtzungen, oder Abbreviaturen, vorstellig gemachet. Daß die- ses ein sehr nöthiges Stück gewesen, werden mir alle diejenige zu gestehen, welche alte Handschrif- ten und alte gedruckte Bücher gelesen und gesetzt haben. Die Figuren dieser abgekürtzten Wörter sehen zum Theil fürchterlich aus, und wenn man derselben Bedeutung weiß, so sieht man, daß sel- bige nichts anders, als Sylben sind, welche man gor leicht aus diesem Capitel wird kennen lernen. Jm 4. Capitel habe ich eine Vergleichung einiger nach der alten Art geschriebenen teutschen Wör- ter mit der neuern Rechtschreibung angestellet, damit angehende Setzer sehen können, wie sie alte Bücher, wenn sie wieder aufgelegt werden, mit leichter Mühe nach unserer jetzo gewöhnlichen Rechtschreibung absetzen können. Hierauf folgt der fortgesetzte Versuch des wohl eingerichteten Wörterbuches, worinnen die Kunst-Wörter er- kläret werden. Jm ersten Theil hatte ich zwar eine ziemliche Anzahl solcher Kunstwörter be- reits angeführt; Jch habe aber auch noch eine Nachlese anzustellen vor nöthig befunden, weil ich verschiedene Wörter angemercket, die ich im er-
Vorrede. Cap. von den Formaten geredet, in dem 2. Cap.von der Erfindung der Buchſtaben uͤberhaupt, und hernach von einigen Alphabeten, welche ich alle in Kupfer ſtechen laſſen. Haͤlt man ſelbige mit dem erſten Theil zuſammen, ſo wird man fin- den, daß ich nunmehro die meiſten Alphabete auf- getrieben und geliefert habe, welche jemals in der gantzen Welt gebraͤuchlich geweſen ſind. Jm 3. Cap habe ich ſo wohl die hebraͤiſchen, grichiſchen, lateiniſchen, und teutſchen Abkuͤrtzungen, oder Abbreviaturen, vorſtellig gemachet. Daß die- ſes ein ſehr noͤthiges Stuͤck geweſen, werden mir alle diejenige zu geſtehen, welche alte Handſchrif- ten und alte gedruckte Buͤcher geleſen und geſetzt haben. Die Figuren dieſer abgekuͤrtzten Woͤrter ſehen zum Theil fuͤrchterlich aus, und wenn man derſelben Bedeutung weiß, ſo ſieht man, daß ſel- bige nichts anders, als Sylben ſind, welche man gor leicht aus dieſem Capitel wird kennen lernen. Jm 4. Capitel habe ich eine Vergleichung einiger nach der alten Art geſchriebenen teutſchen Woͤr- ter mit der neuern Rechtſchreibung angeſtellet, damit angehende Setzer ſehen koͤnnen, wie ſie alte Buͤcher, wenn ſie wieder aufgelegt werden, mit leichter Muͤhe nach unſerer jetzo gewoͤhnlichen Rechtſchreibung abſetzen koͤnnen. Hierauf folgt der fortgeſetzte Verſuch des wohl eingerichteten Woͤrterbuches, worinnen die Kunſt-Woͤrter er- klaͤret werden. Jm erſten Theil hatte ich zwar eine ziemliche Anzahl ſolcher Kunſtwoͤrter be- reits angefuͤhrt; Jch habe aber auch noch eine Nachleſe anzuſtellen vor noͤthig befunden, weil ich verſchiedene Woͤrter angemercket, die ich im er-
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Vorrede.
Cap. von den Formaten geredet, in dem 2. Cap.
von der Erfindung der Buchſtaben uͤberhaupt,
und hernach von einigen Alphabeten, welche ich
alle in Kupfer ſtechen laſſen. Haͤlt man ſelbige
mit dem erſten Theil zuſammen, ſo wird man fin-
den, daß ich nunmehro die meiſten Alphabete auf-
getrieben und geliefert habe, welche jemals in der
gantzen Welt gebraͤuchlich geweſen ſind. Jm 3.
Cap habe ich ſo wohl die hebraͤiſchen, grichiſchen,
lateiniſchen, und teutſchen Abkuͤrtzungen, oder
Abbreviaturen, vorſtellig gemachet. Daß die-
ſes ein ſehr noͤthiges Stuͤck geweſen, werden mir
alle diejenige zu geſtehen, welche alte Handſchrif-
ten und alte gedruckte Buͤcher geleſen und geſetzt
haben. Die Figuren dieſer abgekuͤrtzten Woͤrter
ſehen zum Theil fuͤrchterlich aus, und wenn man
derſelben Bedeutung weiß, ſo ſieht man, daß ſel-
bige nichts anders, als Sylben ſind, welche man
gor leicht aus dieſem Capitel wird kennen lernen.
Jm 4. Capitel habe ich eine Vergleichung einiger
nach der alten Art geſchriebenen teutſchen Woͤr-
ter mit der neuern Rechtſchreibung angeſtellet,
damit angehende Setzer ſehen koͤnnen, wie ſie alte
Buͤcher, wenn ſie wieder aufgelegt werden, mit
leichter Muͤhe nach unſerer jetzo gewoͤhnlichen
Rechtſchreibung abſetzen koͤnnen. Hierauf folgt
der fortgeſetzte Verſuch des wohl eingerichteten
Woͤrterbuches, worinnen die Kunſt-Woͤrter er-
klaͤret werden. Jm erſten Theil hatte ich zwar
eine ziemliche Anzahl ſolcher Kunſtwoͤrter be-
reits angefuͤhrt; Jch habe aber auch noch eine
Nachleſe anzuſtellen vor noͤthig befunden, weil
ich verſchiedene Woͤrter angemercket, die ich im
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