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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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Kurtzgefaßte Nachricht,
Lüneburg.

Cornelius Johann von Stern, trat 1675. daselbst
ans Licht der Welt; Nebst den Studien hat er sich
auch der Buchdruckerkunst in seines Herrn Vaters,
Johann Sterns, Officin beflissen, und nachdem er
solche gebührend vollbracht; So hat man ihn nach
Wolffenbüttel in dasige Schule gesandt, worauf er
nach einigen Jahren die Universität Halle und Helm-
städt
zu Fortsetzung seiner Studien besucht hat; End-
lich ist er nach abgelegten ferneren Reisen, im An-
fange des jetzigen Jahrhunderts wieder nach Hause
gekommen, und hat sowohl bey seines Herrn Vaters
Leben, als auch nach seinem 1712. erfoIgten seeligen
Absterben der Buchdruckerey vorgestanden, und solche
bis hieher fortgesetzet, inzwischen aber auch die Ehre
gehabt zu öffentlichen Ehrenämtern gezogen zu wer-
den, da er denn bis jetzo als ein Mitglied eines Hoch-
edlen Raths das Amt eines Senatoris & Praetoris
rühmlich verwaltet. Aus seiner Ehe hat er 7. Kin-
der am Leben, darunter 3 Söhne, welche er zum
Studiren erziehen läßt, darneben aber, wo es Got-
tes Wille ist, vielleicht alle drey in Gesellschaft die
Buchdruckerey fortsetzen möchten. Die Bücher, wel-
che aus seiner Druckerey zum Vorschein gekommen,
beweisen gar deutlich, daß er seine Kunst wohl ver-
stehe. Und dieser Ruhm ist der Sternischen Dru-
(*)

ckerey
(*) Von seinen vielen gedruckten Büchern will ich der
Kürtze wegen nur einige anführen. Als z. E. Johann
Arndts
Schriften in Fol. 8. und 12. Osianders Bi-
del in Fol. Die Lüneburgische Bibel in Fol. 8, und
12. mit und ohne Kupfern. Lohmeyers Europäische
Königliche Häuser Genealog. Fol. Möllers Postille
in 4to, Schmidts Schriften, und viele andere mehr.
Kurtzgefaßte Nachricht,
Luͤneburg.

Cornelius Johann von Stern, trat 1675. daſelbſt
ans Licht der Welt; Nebſt den Studien hat er ſich
auch der Buchdruckerkunſt in ſeines Herrn Vaters,
Johann Sterns, Officin befliſſen, und nachdem er
ſolche gebuͤhrend vollbracht; So hat man ihn nach
Wolffenbuͤttel in daſige Schule geſandt, worauf er
nach einigen Jahren die Univerſitaͤt Halle und Helm-
ſtaͤdt
zu Fortſetzung ſeiner Studien beſucht hat; End-
lich iſt er nach abgelegten ferneren Reiſen, im An-
fange des jetzigen Jahrhunderts wieder nach Hauſe
gekommen, und hat ſowohl bey ſeines Herrn Vaters
Leben, als auch nach ſeinem 1712. erfoIgten ſeeligen
Abſterben der Buchdruckerey vorgeſtanden, und ſolche
bis hieher fortgeſetzet, inzwiſchen aber auch die Ehre
gehabt zu oͤffentlichen Ehrenaͤmtern gezogen zu wer-
den, da er denn bis jetzo als ein Mitglied eines Hoch-
edlen Raths das Amt eines Senatoris & Prætoris
ruͤhmlich verwaltet. Aus ſeiner Ehe hat er 7. Kin-
der am Leben, darunter 3 Soͤhne, welche er zum
Studiren erziehen laͤßt, darneben aber, wo es Got-
tes Wille iſt, vielleicht alle drey in Geſellſchaft die
Buchdruckerey fortſetzen moͤchten. Die Buͤcher, wel-
che aus ſeiner Druckerey zum Vorſchein gekommen,
beweiſen gar deutlich, daß er ſeine Kunſt wohl ver-
ſtehe. Und dieſer Ruhm iſt der Sterniſchen Dru-
(*)

ckerey
(*) Von ſeinen vielen gedruckten Buͤchern will ich der
Kuͤrtze wegen nur einige anfuͤhren. Als z. E. Johann
Arndts
Schriften in Fol. 8. und 12. Oſianders Bi-
del in Fol. Die Luͤneburgiſche Bibel in Fol. 8, und
12. mit und ohne Kupfern. Lohmeyers Europaͤiſche
Koͤnigliche Haͤuſer Genealog. Fol. Moͤllers Poſtille
in 4to, Schmidts Schriften, und viele andere mehr.
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[74/0120] Kurtzgefaßte Nachricht, Luͤneburg. Cornelius Johann von Stern, trat 1675. daſelbſt ans Licht der Welt; Nebſt den Studien hat er ſich auch der Buchdruckerkunſt in ſeines Herrn Vaters, Johann Sterns, Officin befliſſen, und nachdem er ſolche gebuͤhrend vollbracht; So hat man ihn nach Wolffenbuͤttel in daſige Schule geſandt, worauf er nach einigen Jahren die Univerſitaͤt Halle und Helm- ſtaͤdt zu Fortſetzung ſeiner Studien beſucht hat; End- lich iſt er nach abgelegten ferneren Reiſen, im An- fange des jetzigen Jahrhunderts wieder nach Hauſe gekommen, und hat ſowohl bey ſeines Herrn Vaters Leben, als auch nach ſeinem 1712. erfoIgten ſeeligen Abſterben der Buchdruckerey vorgeſtanden, und ſolche bis hieher fortgeſetzet, inzwiſchen aber auch die Ehre gehabt zu oͤffentlichen Ehrenaͤmtern gezogen zu wer- den, da er denn bis jetzo als ein Mitglied eines Hoch- edlen Raths das Amt eines Senatoris & Prætoris ruͤhmlich verwaltet. Aus ſeiner Ehe hat er 7. Kin- der am Leben, darunter 3 Soͤhne, welche er zum Studiren erziehen laͤßt, darneben aber, wo es Got- tes Wille iſt, vielleicht alle drey in Geſellſchaft die Buchdruckerey fortſetzen moͤchten. Die Buͤcher, wel- che aus ſeiner Druckerey zum Vorſchein gekommen, beweiſen gar deutlich, daß er ſeine Kunſt wohl ver- ſtehe. Und dieſer Ruhm iſt der Sterniſchen Dru- ckerey (*) (*) Von ſeinen vielen gedruckten Buͤchern will ich der Kuͤrtze wegen nur einige anfuͤhren. Als z. E. Johann Arndts Schriften in Fol. 8. und 12. Oſianders Bi- del in Fol. Die Luͤneburgiſche Bibel in Fol. 8, und 12. mit und ohne Kupfern. Lohmeyers Europaͤiſche Koͤnigliche Haͤuſer Genealog. Fol. Moͤllers Poſtille in 4to, Schmidts Schriften, und viele andere mehr.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/120>, abgerufen am 19.05.2024.